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Abschied vom Holocaust-Überlebenden Thomas Geve

Thomas Geve hat mit seinen Zeichnungen und Niederschriften zum Gelingen der Wanderausstellung „Gegen das Vergessen“ beigetragen.

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Thomas Geve  wurde als 15-Jähriger aus dem KZ Buchenwald befreit. Er ist am 27. August 2024 verstorben.
Thomas Geve wurde als 15-Jähriger aus dem KZ Buchenwald befreit. Er ist am 27. August 2024 verstorben. © privat

Mittelsachsen/Waldheim. Der Holocaust-Überlebende Thomas Geve ist am 27. August 2024 in Israel verstorben. Das teilte der Vorstand der François Maher Presle Stiftung mit.

Thomas Geve war auch in der Region Mittelsachsen bekannt. Die Zeichnungen und die Tagesabläufe das „Leben“ im KZ Buchenwald betreffend, waren Mittelpunkt der Wanderausstellung mit dem Titel „Gegen das Vergessen“ – der Wanderausstellung, die an vielen Orten von Mittelsachsen zu sehen war.

Geve war in Auschwitz, Groß Rosen und Buchenwald. Greve gehörte zu den Kindern und Jugendlichen, die aus dem Konzentrationslager Buchenwald befreit wurden. Er war damals 15 Jahre alt. Die 70 Bilder, die das Lagerleben, den täglichen Terror durch die SS zeigten, waren Teil der Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora entstand und von der François Maher Presley Stiftung präsentiert wurde.

Mahnung soll weiterleben

„Wie andere Überlebende auch, hatte es sich Thomas Geve zur Aufgabe gemacht, Kinder, Jugendliche und Erwachsene über die Geschehnisse während seiner Kindheit aufzuklären und trotz des Grauens, das ihm, seiner Familie und Millionen anderen Opfern von Deutschen angetan wurde. Er führte sein Leben mit Hoffnung und Vergebung, beteiligte sich am Aufbau Israels und hielt Vorträge in Deutschland“, so der Vorstand der Stiftung.

Die Detailgenauigkeit seiner Skizzen, die Kindhaftigkeit der Darstellungen hätten erst klargemacht, wie sehr sich deutsche Geschichte in sein Leben und das seiner Nachfahren eingebrannt hat und es nachhaltig veränderte und bestimmte.

„Ein Holocaust-Überlebender ist gestorben. Die Mahnung 'Gegen das Vergessen' wird hoffentlich weiterleben und bleibt Teil unserer Stiftungsarbeit“, so der Vorstand.

Der Traum von einer besseren Welt

In einem Brief der Angehörigen heißt es: „Thomas hatte ein langes, ereignisreiches Leben. Er überlebte tapfer die dunkelsten Zeiten und Orte, die die Menschheit kennt, sowie die harten Jahre der Bedrohung und Ungewissheit, in denen er den neugeborenen jüdischen Staat Israel verteidigte. Dabei hat er nie die Hoffnung aufgegeben, hat seinen Sinn für Wahrheit und seinen Glauben an eine bessere Zukunft bewahrt.“

Die Angehörigen wünschen sich, dass der Traum von Thomas Geve von einer besseren, freundlicheren, liebevolleren und friedlicheren Welt bald in Erfüllung geht.