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Harthaer Hobby-Astronomen fotografieren Polarlichter

In der Nacht zum Montag konnten in der gesamten Region Polarlichter mit bloßem Auge beobachtet werden. Diese Nacht könnte der Himmel wieder leuchten.

Von Sylvia Jentzsch
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Dieses Foto ist in der Nach zum Montag entstanden. Dennis Raudzus von Verein der Sternwarte Hartha hat rund 350 Aufnahmen vom Polarlicht-Himmel gemacht.
Dieses Foto ist in der Nach zum Montag entstanden. Dennis Raudzus von Verein der Sternwarte Hartha hat rund 350 Aufnahmen vom Polarlicht-Himmel gemacht. © Dennis Raudzus

Hartha/Döbeln. Nicht nur für Dennis Raudzus (19) vom Verein der Sternwarte Hartha war die Nacht zum Montag eine besondere. Zum ersten Mal hat der Hobby-Astrom und Mitglied des Harthaer Sternwartevereins mit bloßem Auge Polarlichter gesehen und mit einer Kamera fotografiert.

Am Sonntag gegen 19 Uhr erfuhr Vater Rico Raudzus, Vorsitzender des Vereins, dass es gute Chancen gibt, Polarlichter mit bloßem Auge zu sehen. Sohn Dennis baute seine Fototechnik auf.

„Ich habe keine Spezialkamera. Die Bilder habe ich mit einer ganz normalen Kamera mit zehn Millimeter Weitwinkelobjektiv aufgenommen. Zusätzlich habe ich ein Intervalometer genutzt, das alle 25 Sekunden mit einer Belichtungszeit von ebenfalls 25 Sekunden ausgelöst hat“, so Dennis Raudzus. Etwa 350 Fotos sind entstanden.

Beeindruckendes Naturereignis

„Die Nordlichter waren nicht nur von Fachleuten zu erkennen“, sagte der 19-Jährige. Er habe auch viele Freunde über das zu sehende Naturspektakel informiert, damit sie dieses anschauen können. Auch diese hätten es sich nehmen lassen, von dem Naturphänomen Fotos zu machen.

„Es war schon surreal, den nördlichen Himmel so zu sehen Erst habe ich gedacht, dass es nur Wolken sind. Doch dann fingen diese an zu blinkern und zu leuchten. Die gesamte nördliche Himmelhälfte hat geflackert und gewabbert. Es war auch sehr hell“, erzählt Dennis Raudzus.

Die Polarlichter zu sehen, sei ein eindrucksvolles und tolles Ereignis gewesen.

Wenig Zeit zur Vorbereitung

Das war es auch für Rico Raudzus, obwohl es für ihn nicht die ersten Polarlichter waren, die er gesehen und fotografiert hat. „Das besondere war, dass man das Naturspektakel mit bloßem Auge vom Dunkelwerden bis Mitternacht beobachten konnte. Das war vor etwa zehn Jahren schon einmal der Fall“, sagte der Vereinschef.

Allerdings hätte es keine große Vorbereitungszeit für Beobachtungen gegeben. „Ich habe gegen 19 Uhr erfahren, dass die Chancen gut sind, die Nordlichter zu sehen“, so Rico Raudzus. Diese seinen dann in nördlicher Richtung bis zum Zenit zu sehen gewesen.

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„Bei anderen Beobachtungen waren sie nur ein bisschen über den Horizont zu sehen. Es war ein tolles Ereignis für unsere Breiten. Denn nicht nur in der Region, sondern in ganz Deutschland war dieses Naturspektakel zu sehen. Sonst sind die Polarlichter meist nur an der Küste zu beobachten“, so Raudzus.

Vielleicht leuchtet Himmel in dieser Nacht wieder

Dennis Raudzus erklärt, wie diese entstehen: „Etwa 150 Kilometer von der Erde entfernt stoßen die Elektronen des Sonnenwindes auf Moleküle der Atmosphäre. Dabei kommt es zu einem lebhaften Energieaustausch. Die Moleküle werden elektrisch und energetisch geladen und so zum Leuchten angeregt. Dann entstehen am Himmel grüne, rote und pinke Lichter.“

Auch in der Nacht zum Dienstag sei mit einer erhöhter Polarlichtaktivität zu rechnen. Für Beobachtungen müsse das Wetter gut und der Himmel wolkenlos ein.