Leisniger für Engagementpreis nominiert
Leisnig. Die Stiftung Verbundnetz Gas (VNG) will auch in diesem Jahr einen Engagementpreis in verschiedenen Kategorien an gemeinnützige Initiativen verleihen. Der Kulturbahnhof Leisnig ist mit seinem Projekt „Bahnhofsorchester 2024“ in der Kategorie Teilhabe & Integration für diesen Preis nominiert.
Diese Nachricht haben sowohl die Vereinsmitglieder als auch das gesamte Bahnhofsteam und Gäste mit Begeisterung aufgenommen.
Preisverleihung am 19. September an der Saale
Ob die Leisniger zu den Preisträgern gehören, das steht womöglich schon fest, ist aber noch etwas mehr als sechs Wochen ein gewiss gut gehütetes Geheimnis. „Es bleibt also spannend bis zur Preisverleihung am 19. September in Halle“, sagt Kathryn Döhner, Vereinsvorsitzende, Organisatorin von Kultur-Events und Musikerin in Personalunion.
Sie sieht den Einsatz des Vereins für die Förderung von Kultur im ländlichen Raum und die damit verbundene Stärkung eines weltoffenen Miteinanders bereits durch die Nominierung öffentlich anerkannt.
Wenn Kathryn Döhner nach Halle an die Saale fährt, dann liegt der große Auftritt des Bahnhofsorchesters 2024 schon hinter ihr und den 30 bis 40 Musikern. Die haben erst vor Kurzem erfahren, ob sie bei der Probewoche dabei sein dürfen. Längst gibt es mehr Anmeldungen als Plätze im Orchester.
Wie Bauhelfer ein Orchester gegründet haben
Das ist übrigens ein wenig aus der Not heraus entstanden, wie der Verein auf seiner Internetseite verrät: „Im Jahr 2020 haben wir den Bahnhof gekauft. Er war in einem desolaten Zustand. Wir mussten erstmal das ganze Gebäude entrümpeln, putzen und die Fenster kitten. So luden wir unser großes internationales Netzwerk an Musikern ein, uns zu helfen.“
Damals sei spontan auch noch ein Orchester gegründet worden. „Die Proben fanden immer in den Arbeitspausen statt“, erinnern sich die Initiatoren. „Am Abend luden wir Menschen aus Leisnig ein, mit ihren Instrumenten oder im Chor mitzumachen. Der erste Auftritt zum Tag der offenen Tür fand vor einem großen, neugierigen Publikum statt“, heißt es weiter.
Was aus einer spontanen Idee entstanden ist, sei mittlerweile eine feste Institution geworden: Jedes Jahr im September treffen sich Musiker aus aller Welt am Bahnhof und bringen sich gegenseitig die Lieder aus ihrer Heimat bei. An den Abenden können Leisniger dazukommen und mitproben.
Musik aus aller Welt - Ohne Noten, einfach nach Gehör
„Die Woche endet stets mit dem Tag der Musik und dem magischen Auftritt des Bahnhofsorchesters“, schwärmt Kathryn Döhner. Sie freut sich bereits auf den nächsten Tag der Musik am 7. September und die Probenwoche davor.
Auch die läuft etwas anders ab, als Außenstehende vielleicht vermuten. „Unter Anleitung von sechs erfahrenen Musikpädagogen erlernen wir gemeinsam – ohne Noten, einfach nach Gehör – ein Repertoire an Folkmusik aus aller Welt, das wir dann beim öffentlichen Abschlusskonzert präsentieren“, erklärt die Vereinsvorsitzende. „So können selbst Menschen mit geringen Musikkenntnissen mitmachen.“
Mit diesem Mitmach-Orchester schafft der Verein einen interkulturellen, offenen Begegnungsort, der Weltoffenheit und Teilhabe fördert und das Miteinander in der Region und darüber hinaus stärkt.
Das Bahnhofsorchester ist dabei nur eine der vielen Aktionen, mit denen der Verein das Leisniger Bahnhofsgebäude und dessen Umfeld das gesamte Jahr über in ein lebendiges Kulturzentrum verwandelt.
Verbundnetz der Wärme
- Jährlich zeichnet die Stiftung Verbundnetz Gas (VNG) gemeinnützige Organisationen im Rahmen ihrer Engagement-Plattform „Verbundnetz der Wärme“ für herausragendes Engagement aus.
- Der Engagementpreis wird dabei in den fünf Engagementbereichen Wissen & Lernen, Kultur & Geschichte, Teilhabe & Integration, Gesundheit & Sport sowie Natur & Klima vergeben und ist mit je 5.000 Euro dotiert.