Gewinn ermöglicht in Ostrau eine Toilette am Radweg und Spielplatz
Ostrau. Der Toilettencontainer am Jahnatalweg steht. Am Montag haben die Zimmerleute begonnen, die Holzverkleidung zu bauen. Damit soll der Container optisch dem Abenteuerspielplatz, der aus vielen Holzelementen besteht, anpasst werden.
„Es sind noch Restarbeiten des Elektrikers notwendig. Passt alles, kann das ‚stille Örtchen‘ Ende September in Betrieb genommen werden“, sagte Bürgermeister Dirk Schilling (CDU).
Bevor die Entscheidung für den Container fiel, wurden verschiedene Alternativen geprüft. Weil ein Toilettenhaus, wie zum Beispiel in Döbeln auf dem Niedermarkt, weit mehr als 100.000 Euro kostet, hat sich die Gemeinde für die Anschaffung eines Toilettencontainers mit Medienanschlüssen für Wasser, Abwasser und Strom entschieden.
Container kostet 11.000 Euro
Der Container mit einer Damen- und einer Herrentoilette kostet rund 11.000 Euro und ist 4,30 mal 2,40 Meter groß. Er verfügt über eine entsprechende Innenausstattung. Aufgestellt wird der Container am Rande des Spielplatzes direkt am Jahnatalweg.
„Wir können so den vorhandenen Abwasserkanal zur Einleitung nutzen. Für die Trinkwasser- und Elektroanschlüsse sind an diesem Standort nur geringe Tiefbauleistungen notwendig. Die übernahm die Firma LFT Straße- und Tiefbau Ostrau“, sagte der Bürgermeister.
Der ursprünglich geplante Platz für den Toilettencontainer auf dem Areal an der Eschke-Mühle musste verworfen werden, da für die Errichtung des Wasser- und Abwasseranschlusses ein zu großer Aufwand hätte betrieben werden müssen.
Günstig ist auch, dass sich in der Nähe des neuen Stellplatzes eine Lampe befindet, mit der der Platz ausgeleuchtet wird. Das beuge dem Vandalismus vor, so Schilling. Er wünscht sich, dass Eltern ihre Kinder dafür sensibilisieren, dass die Toiletten sauber verlassen werden sollen.
Kosten sollen für die Nutzer keine anfallen. Noch wird überlegt, ob der Container durchgängig oder nur zu bestimmten Zeiten geöffnet sein soll. „Das müssen wir testen. Wir können uns durchaus vorstellen, nur eine Toilette zu öffnen und die andere zusätzlich bei Festen. Das bleibt abzuwarten“, so der Bürgermeister.
Es müsse an die Folgekosten gedacht werden. Das betrifft zum Beispiel die Reinigung.
Der Jahnatalweg verbindet nicht nur die Gemeinde Jahnatal und Naundorf, sondern auch die Landkreise Mittelsachsen, Nordsachsen und Meißen. Er bietet sowohl der Bevölkerung als auch Touristen historische Attraktionen wie die Kalköfen und Naturerlebnisse.
Mehr Attraktivität
Nun soll er noch attraktiver werden. Deshalb hatten die Gemeinden Naundorf und Jahnatal sowie die Auenhof Naturkost, die K & K Bike GmbH (Fahrrad-Kette Riesa) und der Jugend- und Freizeitverein Hof eine Kooperation gebildet und sich im Jahr 2022 beim simul+ Mitmachwettbewerb angemeldet.
Ziel war und ist es, Vorhandenes zu nutzen, Synergien zu schaffen und den Radweg noch attraktiver zu machen.
Mit dem Konzept „Bewegung, Begegnung und Blumenkohl“ gewann die Kooperation beim Wettbewerb. Einige Vorhaben wurden bereits umgesetzt. So gibt es am Teich in Hof und an der Eschke-Mühle eine Fahrrad-Station der K & K Bike GmbH.
In dieser werden unter anderem „Pflaster“ für kaputte Schläuche und kleine Schürfwunden angeboten. Sowohl die Gemeinde Naundorf als auch Jahnatal erhielten jeweils zwei E-Bikes als Dienstfahrzeuge.
Was bisher noch fehlte, war eine Toilettenanlage auf dem Areal der ehemaligen Eschke-Mühle. Dafür hatte die Gemeinde Jahnatal 50.000 Euro erhalten.
„Das ‚stille Örtchen‘ soll nicht nur Radfahrern, sondern auch Wanderern, den Nutzern des Abenteuerspielplatzes und naturnahen Rastplatzes sowie den Besuchern von Festen, die es an der Eschke-Mühle gibt, zur Verfügung stehen“, sagte Bürgermeister Dirk Schilling.