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Renovierungsarbeiten in der Muldentalklause in Westewitz verzögern sich

Die AfD-Fraktion des Gemeinderates von Großweitzschen hat Mängel bei der Beschlussvorlage zur Auftragsvergabe festgestellt. Es gibt noch ein weiteres Problem.

Von Sylvia Jentzsch
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Die Muldentalklause soll wieder verpachtet werden. Doch zuvor bedarf sie einer dringenden Renovierung.
Die Muldentalklause soll wieder verpachtet werden. Doch zuvor bedarf sie einer dringenden Renovierung. © Foto: Lutz Weidler

Großweitzschen. Von weitem sieht sie gut aus, die Muldentalklause in Westewitz. Doch wer genau hinschaut, sieht, dass es viele Mängel gibt. „So wie sie ist, kann die Muldentalklause nicht verpachtet werden“, sagte Bürgermeister Jörg Burkert (parteilos) zur Ratssitzung.

Eigentlich hätte der ehemalige Pächter laut Vertrag das Objekt renoviert übergeben müssen. Doch es wurde lediglich alles ausgeräumt, was dem Pächter persönlich gehörte.

Gaststättenbetrieb ab April geplant

Zur Ratssitzung im August haben sich die Räte dafür entschieden, den Pachtvertrag mit Mirko Joerg Kellner abzuschließen. Dieser plant, den Gaststättenbetrieb im Strandhaus, so soll die Muldentalklause künftig heißen, im April nächsten Jahres aufzunehmen. Doch bis dahin muss die Gemeinde das Objekt in Ordnung bringen lassen.

Bauamtsleiter Christoph Richter hat die Schäden dokumentiert und erfasst. Auf der Grundlage ist ein Leistungsverzeichnis entstanden. Laut diesem müssen unter anderem der Putz der Fassade teilweise erneuert, die Fassade und alle Holzflächen im Innen- und Außenbereich gestrichen und Wandflächen repariert werden. Auch ein Wasserschaden in den Außentoiletten muss beseitigt werden.

Drei Unternehmen gaben Angebote ab. Das wirtschaftlichste unterbreitete die Firma Malermeister Sven Thalmann aus Großweitzschen mit etwas mehr als 23.500 Euro. Zum Angebotspreis hinzukommen noch die Kosten für das Abkleben. Diese Arbeiten sollen nach tatsächlichem Aufwand abgerechnet werden, so steht es in der Beschlussvorlage.

„Um die möglichen Kosten zu ermitteln, habe ich den wirtschaftlichsten Anbieter gebeten, einen Zirka-Preis zu nennen. Dieser liegt bei etwa 2.400 Euro“, sagte Christoph Richter.

Allerdings waren die Kosten für das Abkleben im Beschlussvorschlag nicht separat genannt, sondern mit dem Angebotspreis zusammengefasst.

Das bemängelte der AfD-Gemeinderat Thomas Malkowski. „Wir stellen den Antrag, diesen Beschluss zurückzustellen, weil er inhaltliche und strukturelle Fehler aufweist. Die Beschlussvorlage ist zu überarbeiten“, so der Gemeinderat.

Nachweis über Herkunft der finanziellen Mittel

Außerdem forderte er, auszuweisen, aus welchem Budget die finanziellen Mittel stammen, mit denen die Kosten für die Renovierung abgedeckt sind. Denn in der Beschlussvorlage heißt es: „Die Gemeinde geht von einer Refinanzierung durch den ehemaligen Pächter aus.“ So steht es im Pachtvertrag. Doch die Realität sieht anders aus.

Denn die Refinanzierung könnte schwierig, ja fast unmöglich werden. Der ehemalige Pächter soll noch Mietaußenstände bei der Gemeinde haben, nicht liquide sein.

Mit sechs Ja- und drei Nein-Stimmen wurde dem Antrag der AfD-Fraktion stattgegeben. Die Vorlage wird als Tischvorlage neu erarbeitet und zur nächsten Ratssitzung am 24. September den Gemeinderäten zur Abstimmung vorgelegt. Passt dann alles, kann die Malerfirma mit dem Auftrag erhalten und auch realisieren.