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Nach größerer Auszeit ist die Kleine Auszeit wieder da

Caroline Bothin hatte ihren Imbiss am Obermarkt für sieben Monate geschlossen. Ein Wagnis, das sie aus einem besonderen Grund eingegangen ist.

Von Jens Hoyer
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Bei Caroline Bothin kann man wieder eine Kleine Auszeit bei einer schmackhaften Suppe genießen.
Bei Caroline Bothin kann man wieder eine Kleine Auszeit bei einer schmackhaften Suppe genießen. © Jens Hoyer

Döbeln. Bei Caroline Bothin kann man seit knapp fünf Jahren eine kleine Auszeit nehmen. Nämlich beim Löffeln von Suppen und Eintöpfen mit klangvollen Namen wie Süßkartoffelsüppchen mit Karotten, Marokkanischer Linsentopf oder auch ganz klassisch sächsische Kartoffelsuppe.

Ein reichliches halbes Jahr lang waren aber die Löffel im Schrank geblieben. Caroline Bothin legte für sieben Monate eine größere Auszeit ein. Der Grund war ein erfreulicher: Die Geschäftsfrau bekam ihr zweites Kind. Den zweiten Sohn, um genauer zu sein.

Beim ersten Mal hatte sie nur für acht Wochen im Mutterschutz pausiert. Damals hatte sie das Geschäft erst relativ kurz zuvor geöffnet, es war mitten in der Corona-Zeit und sie wollte das Risiko einer längeren Schließung nicht eingehen.

Lebensgefährte Steffen war damals ein Jahr zu Hause geblieben. Diesmal wollte die Mutter aber selbst die ersten Monate für ihr Kind da sein. Befürchtungen, dass das Geschäft danach nur zögerlich anläuft, habe es gegeben, erzählte sie.

Treuer Kundenstamm

Aber auf der anderen Seite aber auch einen treuen Kundenstamm. Schon vor der Eröffnung sei sie auf der Straße angesprochen worden, wann es so weit ist, erzählt sie.

Jetzt ist klar: Mögliche Bedenken haben sich nicht bestätigt. Von den Kunden sind praktisch aus dem Stand viele wieder zurück. „Ein bisschen muss es sich noch herumsprechen“, sagte Caroline Bothin.

Die Geschäftsfrau hatte die Wiedereröffnung auf den Mittwoch vergangener Woche vorverlegt. Zur Auswahl stehen wieder fünf Gerichte, wobei bei der Hitze in dieser Woche die Kaltschale gern genommen wurde, erzählt Caroline Bothin.

Beliebt sind auch die vegetarischen Gerichte wie die Linseneintöpfe, aber auch asiatische Suppen. Renner seien die regionale Hausmannskost wie sächsische Kartoffelsuppe und Senfeiereintopf. Hilfe bekommt die Geschäftsfrau nach wie vor von ihrer Mutter Ulrike.

Kooperation mit Geschäftsfreunden

Selbst zu kochen, dazu hat Caroline Bothin keine Möglichkeiten. Die Eintöpfe und Suppen bezieht sie aus einer Küche, die in Kooperation mit Geschäftsfreunden in Dresden betrieben wird.

„Die Desserts und Beilagen mache ich selbst“, erzählt sei. Die Preise für das Essen sind zwar etwas gestiegen. „Die Kunden finden aber, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.“

Den Standort am Obermarkt hält die Geschäftsfrau für ideal. Im Sommer können die Kunden draußen vor dem Geschäft auf dem Gehweg sitzen. Im Winter wird es im kleinen Imbiss etwas kuschliger, wie sie meint.

Viele Kunden nehmen ihre Suppen und Eintöpfe ohnehin im Pfandbecher oder eigenen Behältnissen mit ins Büro oder nach Hause. Manchen ist dafür kein Weg zu weit. „Ich habe Kunden, die nehmen das Essen mit nach Leipzig.“