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Familienmesse „Storch im Anflug“ vernetzt Hilfsangebote für Familien

Die Angebote reichten von der Beratung der Hebamme bis zum Kinderhospizdienst. Warum Aussteller und (werdende) Eltern gleichermaßen begeistert sind.

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Arndt Kretzschmann von der Awo hatte sich als Storch verkleidet und posiert mit Bianca Kuhnert und Söhnchen Matteo sowie Tochter Bianca fürs Foto.
Arndt Kretzschmann von der Awo hatte sich als Storch verkleidet und posiert mit Bianca Kuhnert und Söhnchen Matteo sowie Tochter Bianca fürs Foto. © Elke Walter-Koch

Von Elke Walter-Koch

Döbeln. Dass der persönliche Kontakt die perfekte Ergänzung zu Online-Angeboten ist, stellte am Samstag die Familienmesse „Storch im Anflug“ unter Beweis. Viele junge Besucher mit Kindern und werdende Eltern nutzten das Angebot der 4. Messe der Lotsinnen für Schwangerschaft, Geburt und erste Lebensjahre, die in Kooperation mit der Familienbildung der Arbeiterwohlfahrt Döbeln veranstaltet wurde.

„Beim persönlichen Kontakt kommt mehr Vertrauen zustande, werden auch ganz andere Fragen gestellt. Wir lotsen die Eltern vor und nach der Geburt an die richtige Stelle, helfen beim Anträge ausfüllen, bei jeglichen Fragen der Unterstützung und Bereitstellung finanzieller Mittel, informieren über Familien- und Bildungsangebote“, so Mandy Gausche von der Familienbildung der AWO und Mandy Scholl vom Lotsinnenprojekt des Landratsamtes. Was ihnen an der Familienmesse außerdem gefällt: Sie vernetzt auch all jene, die im Landkreis und darüber hinaus mit dem Thema Familie und Soziales zu tun haben.

Sich nicht nur umzuschauen, sondern auch Erinnerungen an den bunten, abwechslungsreichen Tag mitzunehmen – das war eines der Angebote, welches besonders viele Eltern mit ihren Kindern nutzten. Dass dabei auch der Storch (verkörpert von Awo-Mitarbeiter Arndt Kretzschmann) mit auf dem Foto auftauchte, sorgte für originelle Motive. Bianca Kuhnert, die ihre Tochter Jasmin (19) und ihren jüngsten Sprössling Matteo dabeihatte, war auf Anregung der Awo-Krabbelgruppe zur Messe gekommen. „Ich finde besonders die Bastelangebote und die Stände mit den Kindersachen schön, obwohl ich von den älteren Kindern noch jede Menge aufgehoben habe“, sagte die dreifache Mutter. „Schön, dass so viel für Familie und Kinder angeboten wird und besonders auch für Leute, die in Not sind und dringend Hilfe benötigen“, so das Fazit von Melanie Szczesny aus Waldheim.

Peggy Kruggel, Leitende Hebamme am Klinikum Mittweida überzeugte Anna und Sebastian von den Möglichkeiten der Mittweidaer Entbindungsstation.
Peggy Kruggel, Leitende Hebamme am Klinikum Mittweida überzeugte Anna und Sebastian von den Möglichkeiten der Mittweidaer Entbindungsstation. © Elke Walter-Koch

Geburtsklinik gesucht und gefunden

Anna und Sebastian W. aus Mittweida kamen als werdende Eltern an den Stand des Klinikums Mittweida. „Das Gespräch hat einfach gepasst, ich denke, dass wir damit unsere Klinik gefunden haben“, waren beide froh. Für die Ansprechpartnerin des jungen Paares, die leitende Hebamme Peggy Kruggel, war der Messesamstag ebenfalls lohnend. „Ich bin seit 30 Jahren im Beruf und es ist immer noch genauso erfüllend und schön wie am Anfang“, erzählte sie. Jede solle seinen Ort für eine Entbindung frei wählen können, als medizinische Anlaufstelle sei die Klinik aber für alle werdenden Mütter da, fügte sie an.

Kinderhospizdienst stellt sich erstmals vor

Dass bei einer Familienmesse auch Themen angesprochen wurden, die weniger am Telefon oder per Mail geklärt werden können, zeigte sich beim Kinderhospizdienst Mittweida, dessen Vertreterinnen zum ersten Mal dabei waren. „Unser Thema ist eines, bei dem es viele Unsicherheiten im Umgang gibt. Und oft ist dabei die Fantasie viel schlimmer als das tatsächlich gelebte Leben. Wir sind dazu da, um Kinder und Eltern in schwierigen, krankheitsbedingten Lebenslagen zu begleiten, ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie mit einer bestimmten Situation umgegangen werden kann“, informierten Maria Köhler und Danielle Bennemann über ihre unterstützenden Angebote. Neu ist, dass zunehmend auch Quereinsteiger als ambulante Helfer im Hospizdienst ausgebildet werden: „Der Bedarf ist meist größer, als die Kapazitäten, sodass die Ehrenamtlichen eine wichtige Hilfe darstellen.“