Die Roßweiner Familie Senf zeigt ihre Kunst
Roßwein. Kunst und Familie Senf – das passt einfach zusammen. Viele in Roßwein kennen die Familie, nicht nur durch den Weber-Laden in der Dresdener Straße.
Zum ersten Mal gestalten nun Jörg, Diana und Tochter Jördis Senf zusammen eine Ausstellung. „Wir setzen uns als Familie schon viele Jahre mit Kunst auseinander“, erzählt Jörg Senf.
Als ihre Tochter noch etwas jünger war, sind sie im Urlaub gerne zusammen durch die Museen geschlendert, waren viel in Skandinavien unterwegs. „Dabei haben wir natürlich die gleichen Sachen gesehen, daraufhin hat aber jeder seinen eigenen Stil entwickelt“, ergänzt Diana Senf.
Gleiche Inspiration, unterschiedliche Umsetzung
Sie hat sich für die Ausstellung auf Linoldrucke konzentriert. Jörg Senf hat sich der Malerei verschrieben. Angefangen hatte er als Jugendlicher mit der Fotografie, Mitte der 90er Jahre ist die Malerei dazugekommen. Beides hat er für die Ausstellung miteinander verbunden.
„Die Arbeiten kommen aus der Fotografie heraus, das ist die Grundlage und dann schau ich, wie man diese Flächen mit Farben neu darstellen kann“, sagt er weiter. In der Ausstellung sind auch zwei Arbeiten dabei, bei denen er das ursprüngliche Foto und die künstlerische Umsetzung durch Flächenmalerei zeigt.
Tochter Jördis hat sich mit der Oberflächengestaltung auseinandergesetzt, auch bedingt durch ihr Studium des Textildesigns. Sie präsentiert Scherenschnitte und Papierfaltarbeiten, die sowohl zwei- als auch dreidimensional sind. Die Ausstellung ist dreigeteilt, jeder hat einen Raum für seine Arbeiten. Knapp 30 Werke werden insgesamt ausgestellt.
Die Kunststile der Drei sind komplett unterschiedlich, aber dennoch harmonieren ihre Arbeiten gut miteinander, findet die Familie. „Wir sind alle von Oberflächen inspiriert und in der Ausstellung geht es darum, dass jeder das unterschiedlich umsetzt“, so Jörg Senf. Es werde natürlich auffallen, dass alle sehr reduziert arbeiten. Zusammengefasst werden ihre Werke unter dem Namen „Facetten“.
Ausstellung eröffnet am Freitagabend
Die drei haben unterschiedlich lange daran gearbeitet. Diana hat ihren einwöchigen Urlaub im Winter genutzt, um ihre Linolschnitte anzufertigen, bei Jörg sind es Arbeiten von 1995 bis heute. „Ein Bild umzusetzen, kann manchmal relativ zügig gehen, aber auch mal vier Wochen dauern“, sagt er.
Wenn jeder Künstler ist, wird dann auch in die Arbeiten der anderen hineingeredet? Das verneinen beide direkt. „Man guckt zwar schon und fragt, was der andere macht, aber eigentlich passiert das relativ eigenständig“, so Jörg Senf. Das sieht auch seine Frau so: „Es war ein entspannter Austausch und wenn man Anmerkungen hatte, kann derjenige ja immer noch entscheiden, ob er sie umsetzen will.“
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Die Absprachen gab es dann eher bei den Präsentationsmöglichkeiten, beispielsweise welcher Rahmen passend ist. Als das Angebot kam, im Roßweiner Rathaus auszustellen, haben die drei nicht lange gezögert. Für Diana ist es die erste Ausstellung. Sie findet es toll, dass regionalen Künstlern durch die Stadt so eine Möglichkeit geboten wird.
Die Ausstellung ist bereits komplett aufgebaut, am Freitagabend ist die feierliche Eröffnung in der Rathausgalerie. Gabriele Gelbrich, Leiterin des Osterzgebirgsmuseums Schloss Lauenstein, gibt eine Einführung in die Ausstellung. Bis Ende Mai sind dann die Werke der Familie Senf zu sehen. Damit möchten die drei aber auch anderen Künstlern Mut machen. „Es ist auch ein Zeichen für andere, die Zuhause Kunst zu machen, dass es so auch zu einer Ausstellung kommen kann“, sagt Diana Senf.
- 13. September, 19 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Facetten“ in der Rathausgalerie Roßwein (erstes Obergeschoss), danach sind die Arbeiten während der regulären Öffnungszeit des Rathauses zu sehen.