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SZ + Dippoldiswalde

In der "Alten Sattlerei" wird jetzt griechisch gekocht

Das traditionsreiche Lokal am Dippser Obertorplatz wird nach zwei Wochen Pause von einem neuen Pächter eröffnet. Er hat noch einige Pläne.

Von Maik Brückner
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Flosad und Julia Vrapi sind die neuen Betreiber des Gasthauses "Alte Sattlerei" in Dippoldiswalde. Sie öffnen dieses am 14. September mit neuem Konzept.
Flosad und Julia Vrapi sind die neuen Betreiber des Gasthauses "Alte Sattlerei" in Dippoldiswalde. Sie öffnen dieses am 14. September mit neuem Konzept. © Egbert Kamprath

Gut gelaunt steht Flosad Vrapi im Gastraum. Nur noch wenige Tage, dann wird er mit seiner Familie hier in der Alten Sattlerei griechische und andere mediterrane Gerichte servieren. Er ist überzeugt, dass es gut ankommen wird. Denn er hat sich umgeschaut. Die Zahl der Restaurants im Osterzgebirgsvorland ist überschaubar. Doch nicht nur das hat den jungen Mann bewogen, das Lokal unweit des Dippser Obertorplatzes zu übernehmen. Es ist die Stadt selbst, die mit ihrem Umland genügend Potenzial bietet.

Deshalb hat er das Lokal zum 1. September gepachtet. Bereits 14 Tage später wird er es eröffnen. Um- und Anbauten seien nicht nötig, sagt er. Alles sei in bestem Zustand. Lediglich in der Küche musste etwas ergänzt werden, um mediterrane Gerichte zubereiten zu können. Aber das war's. "Es ist top renoviert", sagt Vrapi.

Christiane Schwarz, Eigentümerin der Immobilie und zugleich letzte Betreiberin der Gaststätte, hatte das Gebäude vor acht Jahren auf hohem Niveau um- und ausgebaut. Sieben Jahre lang bewirtete sie hier ihre Gäste und bot regionale und saisonale Gerichte an. Ende August war Schluss. Die Doppelbelastung - sie führt auch noch eine Apotheke am Kirchplatz in Dippoldiswalde - wurde ihr zu viel. Deshalb suchte sie einen Pächter. Dass sie den so schnell gefunden hat, grenzt in der heutigen Zeit an ein Wunder.

Nicht so für Flosad Vrapi. Der gebürtige Albaner, der eigentlich Software-Ingenieur ist und seit sechs Jahren in Deutschland lebt, hat sich der Gastronomie verschrieben - so wie der Großteil seiner Familie. Im April 2024 hat Flosad Vrapi mit seiner Frau, die Architektur studiert hat, den Burgkeller in Tharandt übernommen. Dieser läuft inzwischen so gut, dass ihm seine Partner vom Großhändler Metro und der Brauerei Feldschlösschen im Juni den Tipp gaben, sich die Alte Sattlerei in Dippoldiswalde anzuschauen. Vrapi folgte dem Rat, schaute sich das Lokal an, nahm Verhandlungen mit Christiane Schwarz auf und wurde sich mit ihr einig. Dann ging alles ganz schnell.

Dass der gebürtige Albaner in Dippoldiswalde keine albanischen, sondern griechische und andere mediterrane Gerichte anbietet, hat marketingtechnische Gründe. "Die griechische Küche ist bei den Deutschen sehr beliebt." Die albanische Küche sei hier nicht so bekannt. "Sie unterscheidet sich aber auch nicht sehr von der griechischen, 99 Prozent der Gerichte sind ähnlich", sagt der 27-Jährige.

So sieht das Dippoldiswalde Gasthaus "Alte Sattlerei" von außen aus.
So sieht das Dippoldiswalde Gasthaus "Alte Sattlerei" von außen aus. © Egbert Kamprath

Flosad Vrapi hat keine bestimmte Zielgruppe im Auge. Man soll hier entspannt essen, aber auch Geburtstage und Hochzeiten feiern können. Auch Unternehmer können sich hier treffen. Für alle, die wenig Zeit haben, bietet die Alte Sattlerei Gerichte zum Mitnehmen an. Um möglichst viele Gäste empfangen zu können, möchte er den Biergarten des Hauses noch erweitern. Ebenso möchte er die Terrasse noch ausbauen, um auch dort Gäste bewirten zu können. 50 Plätze wird er anbieten, drinnen können 70 Gäste sitzen.

In der "Alten Sattlerei", die er am 14.September wieder öffnet, wird es eine kleine Karte mit frisch zubereiteten Gerichten geben. Vorspeisen gibt es ab fünf bis sechs Euro, Hauptgerichte kosten zwischen 16 und 25 Euro. Auch verschiedene Fischgerichte stehen auf der Karte. Dazu gibt es Weine aus Griechenland, Bier, aber auch Cocktails und Sekt.

Unternehmer plant dem Aufbau eines Netzwerkes

Den Burgkeller in Tharandt will er auf jeden Fall weiter betreiben. "Dafür werden wir Mitarbeiter einstellen." Die wird er auch brauchen, denn Flosad Vrapi ist weiter auf der Suche nach Restaurants, die er übernehmen kann. Die nächste könnte in Radebeul sein. "Wir suchen noch Restaurants mit Tradition, die zuletzt nicht so gut gelaufen sind." Fünf, sechs Gaststätten sollen es am Ende sein. "Es soll eine Art Netzwerk werden."

Flosad und Julia Vrapi sind gekommen, um zu bleiben, versichern sie. "Wir fühlen uns" - damit meint er sich und seine Familie, die nicht nur in der Gastronomie, sondern auch in der Immobilienbranche und im Baugewerbe tätig ist - "sehr wohl in Sachsen. Die Menschen hier sind sehr freundlich, jeder kennt jeden."