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Dynamo-Profi äußert sich zu Corona-Fall

Sascha Horvath wurde selbst negativ getestet, ist aber von den positiven Ergebnissen im Team wenig überrascht. Die Ansteckungsgefahr sei viel zu hoch.

Von Sven Geisler
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Sascha Horvath kam im Sommer 2017 von Sturm Graz zu Dynamo nach Dresden, Jetzt ist auch der Österreicher in häuslicher Quarantäne - und hat sich dazu geäußert.
Sascha Horvath kam im Sommer 2017 von Sturm Graz zu Dynamo nach Dresden, Jetzt ist auch der Österreicher in häuslicher Quarantäne - und hat sich dazu geäußert. © Ronald Bonß

Dresden. Die Spieler wurden offenbar nicht gefragt, ob die Saison in den Fußball-Ligen weitergehen soll. Allerdings sehen einige den geplanten Neustart aufgrund der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus kritisch - auch bei Dynamo Dresden. Seit Samstag ist die komplette Mannschaft sowie der Trainer- und Betreuerstab des Fußball-Zweitligisten in häuslicher Quarantäne. Zuvor waren bei einer dritten Testreihe zwei weitere Profis positiv auf Covid-19 getestet worden.

Für Sascha Horvath kommt dieses Ergebnis wenig überraschend. "Dieses Szenario war für mich nur eine Frage der Zeit. Weil die Ansteckungsgefahr viel zu hoch ist", sagte der 23 Jahre alte Österreicher der Zeitung Krone. Bei ihm selbst waren die bisherigen Tests zwar negativ ausgefallen, aber er merkt an: "Du kannst dir das Virus schon ohne Probleme beim Einkaufen einfangen und hast dann im Mannschaftstraining den ständigen Körperkontakt."

Nachdem es von der Politik vorigen Donnerstag die Freigabe für einen Re-Start der Bundesligen ab Mitte Mai gegeben hatte, durfte auch Dynamo das Training wieder ohne Einschränkungen aufnehmen. Danach hatten laut Pressemitteilung des Vereins "zwei Übungseinheiten unter Vollkontakt stattgefunden". 

"Wir kamen alle noch zum Team-Training"

Bei den am Freitag genommenen Abstrichen von insgesamt 42 Personen waren zwei positiv. Damit gibt es bei Dynamo insgesamt drei Fälle. Ein Spieler befindet sich bereits nach dem Ergebnis der ersten Testreihe, die am 2. Mai durchgeführt worden ist, seit dem 3. Mai in häuslicher Quarantäne.

Damals trainierte die Mannschaft von Cheftrainer Markus Kauczinski noch in Kleingruppen zu je drei Spielern und unter strengen Auflagen im Rudolf-Harbig-Stadion. Jetzt sei das Gesundheitsamt der Stadt Dresden nach Prüfung der neuen Fälle zu dem Schluss gekommen, dass man alle Spieler und Betreuer zur Kontaktgruppe 1 rechnen müsse. Deshalb wurde die Quarantäne für das gesamte Team verhängt.

Horvath schildert den Ablauf am vorigen Samstag so: "Wir kamen alle noch normal zum Team-Training. Plötzlich wurde jeder Spieler nach der Besprechung heimgeschickt. Ich konnte es einfach nicht glauben."

Ab dem 8. April trainierten Dynamos Zweitliga-Profis wie Sascha Horvath in kleinen Gruppe zu je drei Spielern im Rudolf-Harbig-Stadion. Doch seit vorigem Donnerstag gab es zwei Übungseinheiten als Mannschaft und mit Vollkontakt. Danach wurden zwei Spieler
Ab dem 8. April trainierten Dynamos Zweitliga-Profis wie Sascha Horvath in kleinen Gruppe zu je drei Spielern im Rudolf-Harbig-Stadion. Doch seit vorigem Donnerstag gab es zwei Übungseinheiten als Mannschaft und mit Vollkontakt. Danach wurden zwei Spieler © Dennis Hetzschold

Dynamo kann in den nächsten 14 Tagen nicht am Spielbetrieb in der zweiten Liga teilnehmen, die Partien in Hannover sowie das Heimspiel gegen Greuther Fürth können definitiv nicht wie vorgesehen an diesem Sonntag bzw. am nächsten Wochenende ausgetragen werden. Die Deutsche Fußball-Liga hält aber nach bisheriger Aussage grundsätzlich am Plan fest, die Saison mit Geisterspielen fortzusetzen. Die zwei Spiele seien kein Grund, das Konzept grundsätzlich infrage zu stellen, hatte DFL-Chef Christian Seifert im Aktuellen Sportstudio des ZDF erklärt.

Allerdings wirft der "Fall Dynamo" weitere Fragen auf. So kritisiert unter anderem Eduard Geyer, dass es Fairness und Chancengleichheit nicht mehr geben könnte. Dynamo treffe es im Abstiegskampf zudem besonders hart, sagte der einstige Meistertrainer.

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Die Corona-Fälle bei Dynamo sind auch Thema in unserer heutigen Express-Ausgabe im Podcast CoronaCast.