Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Bischofswerda
Merken

Kamtschatka-Riesenseeadler fliegt über die Waldbühne in Bischofswerda

Falkner Hans-Peter Schaaf ist auch 2024 mit seiner Greifvogelshow Gast bei Deutschlands kleinsten Karl-May-Spielen. Einer seiner Schützlinge hat eine besondere Rolle im Stück.

Von Miriam Schönbach
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Flugshow mit Falkner Hans-Peter Schaaf ist am Freitag, Sonnabend und Sonntag auf der Waldbühne in Bischofswerda zu erleben.
Die Flugshow mit Falkner Hans-Peter Schaaf ist am Freitag, Sonnabend und Sonntag auf der Waldbühne in Bischofswerda zu erleben. © Spielgemeinschaft Gojko Mitic

Bischofswerda. Greifvogelshow bei dem Karl-May-Spielen: Auch in der 31. Saison schwebt wieder der Weißkopfseeadler Max bei den Vorstellungen über das Publikum auf der Waldbühne in Bischofswerda. Neben diesem Giganten der Lüfte stellt Falkner Hans-Peter Schaaf aus Weinböhla in Extra-Vorführungen auch Falken, Uhus sowie Käuzchen vor. Nochmals sind diese Veranstaltungen am letzten Winnetou-Wochenende im Schiebocker Stadtwald zu erleben.

Die Kamtschatka-Riesenseeadler-Dame Stella ist eine Gigantin der Lüfte - und am Wochenende in Bischofswerda zu erleben.
Die Kamtschatka-Riesenseeadler-Dame Stella ist eine Gigantin der Lüfte - und am Wochenende in Bischofswerda zu erleben. © Spielgemeinschaft Goiko Mitic

Zu einem Probeflug ist Hans-Peter Schaaf gleich mir mehreren seiner Schützlingen auf die Waldbühne gekommen. Auf seiner Hand sitzt die stolze Kamtschatka-Riesenseeadler-Dame Stella. Deren Flügelspanne misst gute zwei Meter, neun Kilo wiegt die aufmerksame Lady. „Diese Riesenseeadler sind die größten beutegreifenden Adler. Es gibt nur noch weniger als 4.000 Stück von ihnen“, sagt der Vogel-Experte – und schubst den Vogel in die Lüfte. Wenig später hockt Stella sich auf einen Felsen in der Kulisse, um dann zum nächsten Flug anzusetzen.

Insgesamt lebt Hans-Peter Schaaf, wie er selbst mit Augenzwinkern sagt, mit 99 Tieren unter einem Dach – darunter sind Schwergewichte wie Stella genauso wie der leichtfedrige Buntfalke mit gerade einmal 100 Gramm. Auch possierliche Zwergohreulen, aparte Brillenkäuzchen, märchenhafte Uhus und eben der majestätische Jäger der Lüfte Weißkopfseeadler Max gehören dazu.

Uwe Hänchen hat einen Vogel auf dem Kopf - in diesem Fall ist es ein Buntfalke. Auf der Bühne ist er auch mit Max, dem Weißkopfseeadler, zu erleben.
Uwe Hänchen hat einen Vogel auf dem Kopf - in diesem Fall ist es ein Buntfalke. Auf der Bühne ist er auch mit Max, dem Weißkopfseeadler, zu erleben. © Miriam Schönbach

Jener Flugkünstler ist aber auf der Waldbühne in Bischofswerda viel mehr als nur Teil der Flugshow. Er gehört zum Tier-Cast bei Winnetou II, wie auch schon in anderen Inszenierungen. „Meistens kennt der Vogel den Ablauf besser als ich. Aber auf dieser kleinen Bühne ist das für die Vögel gar nicht so einfach. Sie sind ja viel größere Auftritt gewöhnt, wie zum Beispiel bei der Hengstparade in Moritzburg“, sagt der Tiertrainer. Als 2017 Deutschlands kleinste Karl-May-Spiele das 25. Jubiläum feierten, flog als ein Höhepunkt bei der Vorführung des Klassikers „Der Schatz im Silbersee“ erstmals ein echter Greifvogel vom Jagdfalkenhof Schaaf über das Publikum.

Die Geschichte der Zusammenarbeit beginnt mit einer E-Mail. „Ich brauche einen Adler, stand in meiner Nachricht“, erinnert sich Uwe Hänchen, der Ideengeber der Karl-May-Spiel in Bischofswerda. Damit ist die Episode aber noch nicht abgeschlossen. Denn Falkner Hans-Peter Schaaf hatte Zeit, setzte sich in sein Auto und rollte noch am selben Tag mit dem Adler im Gepäck vor. Für Uwe Hänchen hat sich dieser Moment festgesetzt. Er kommt gleich nach dem Tag, als Hänchens großes Idol Gojko Mitić vor seiner Haustür aus dem Auto stieg. Inzwischen nennen sich die beiden Männer Freunde.

Hans-Peter Schaaf nennt seine Stella liebevoll Schnecke. Angefangen hat seine Leidenschaft für Greifvögel schon in der Kindheit. Er wuchs in Oppach auf. Bereits als Neunjähriger päppelte er einen verletzten Waldkauz auf. Seit 2019 lässt der Raubvogel-Experte seine verschiedenen Greifvögel in Proschwitz in die Lüfte steigen. Zuvor war über viele Jahre hinweg in Moritzburg tätig.

Seine Schützlinge sind, wie sich an diesem Probe-Nachmittag in Bischofswerda zeigt, bühnenerfahren und landen auch gekonnt auf dem ausgestreckten Arm von Uwe Hänchen. Schließlich handelt es sich um gefiederte Profis, die auch schon bei zahlreichen Dreharbeiten für Film und Fernsehen dabei waren.

Wer noch mehr wissen möchte, kann zur Flugshow kommen. Deren Besuch ist auch ohne Eintrittskarte für Winnetou II - alle Vorstellungen sind ausverkauft - möglich.

Öffentliche Greifvogel-Vorführungen auf der Waldbühne Bischofswerda:

  • Freitag, 21. Juni 2024, 16 Uhr,
  • Sonnabend, 22. Juni 2024, 13 Uhr
  • Sonntag, 23. Juni 2024, 13 Uhr