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Endspurt vor der Eröffnung: So schön wird der neue Edeka-Markt in Bischofswerda

Am 24. September gehen erstmals die Türen des neuen Vollsortimenters an der Stolpener Straße in Bischofswerda auf. Hier gibt es schon mal einen Blick hinter die Kulissen - mit vielen Fotos.

Von Miriam Schönbach
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Der neue Edeka-Betreiber Maik Kuhrt freut sich auf die Neueröffnung am 24. September 2024 in Bischofswerda.
Der neue Edeka-Betreiber Maik Kuhrt freut sich auf die Neueröffnung am 24. September 2024 in Bischofswerda. © Steffen Unger

Bischofswerda. In diesen Tagen sind 25.000 Schritte für Jan Sattler keine Seltenheit. Der Marktleiter des neuen Edeka Kuhrt in Bischofswerda flitzt zwischen den Regal-Reihen hin und her. Gerade fragt eine neue Kollegin: „Können Sie mir mal mit einem Display bei den Süßigkeiten helfen?“ Schwupps sprintet er los, um den prallgefüllten Aufsteller mit den neuen Geleebonbons von der Holzpalette zu heben und zwischen Schokolade und Keks zu platzieren. Es heißt Endspurt im neuen Markt an der Wesenitz. Eröffnung ist am 24. September 2024.

Über der Ware zieht eine historische Aufnahme von Bischofswerda im neuen Edeka-Markt alle Blicke auf sich.
Über der Ware zieht eine historische Aufnahme von Bischofswerda im neuen Edeka-Markt alle Blicke auf sich. © Steffen Unger

Jan Sattler ist einer von über 40 Mitarbeitern des neuen Edeka-Betreibers Maik Kuhrt. Auch den 28-Jährigen sieht man an diesem Nachmittag immer in Bewegung. Der Bautzener erfüllt sich mit der Selbstständigkeit einen Lebenstraum. Den Beruf des Einzelhändlers hat er von der Pike auf gelernt. Mit 15 Jahren hat der gebürtige Großröhrsdorfer im Edeka am Husarenhof in Bautzen als Pauschalkraft angefangen. Sein erster Job: Saftflaschen in Regale räumen. Im Vollsortimenter an der Spree hat er dann auch seine Ausbildung als Verkäufer begonnen, im Anschluss absolvierte er noch die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und wurde Marktleiter im Husarenhof.

Was soll wohin? Das ist die Frage des Tages.

Jetzt muss im neuen Bischofswerdaer Markt eine Entscheidung her. Gleich hinter der Kasse werden gerade die stylischen Vitrinen aus dunklem Holz und Glas mit Hochprozentigem und Wein vom Weingut Hoflößnitz gefüllt. Was soll wohin?, ist die Mehrfach-Frage des Tages. Neben den Vollsortimenter-Klassikern legt der Gründer besonderen Wert auf die Ausstattung und Regionalität. Beim Schlendern durch den Markt fällt das Auge hinter dem Tiefkühlbereich auf eine alte Stadtansicht Bischofswerdas. Aber für Schlendereien ist keine Zeit, stattdessen braucht es nun die Entscheidung auf die Frage: „Ist an der Kasse auch Schnaps geplant?“

Jan Sattler ist der neue Marktleiter im Edeka in Bischofswerda
Jan Sattler ist der neue Marktleiter im Edeka in Bischofswerda © Steffen Unger

Corina Günther steht vor ihrem Chef und bekommt ein „Nein“ und einen neuen Auftrag. Das Regal mit den neuen Lindt-Riegeln soll geholt werden. In Zukunft ist die Verkäuferin aus Großharthau für die Spirituosen zuständig, außerdem will sie sich um die Auszubildenden kümmern. „Ich wollte im Leben noch ein bisschen weiterkommen und sehe hier große Erfolgschancen“, sagt sie und ist schon wieder weg. Die Lindt-Riegel kommen schließlich nicht von allein in den Kassenbereich.

Ein bisschen wirkt der neue Edeka-Markt wie ein Bienenstock. Gut 70 Einräumer, Aufsteller, Installateure, Lichteinrichter, Klimatechniker, externe Helfer und Zuhörer, schätzt Maik Kurth, ziehen an diesem Nachmittag an einem Strang. „Am 2. September ist der erste Schwung meiner neuen Mitarbeiter gekommen, am 16. September Schwung Nr. 2“, sagt der Marktbetreiber – und ist auch schon wieder weg. Stattdessen stoppt kurz Mike Hänsel, in Zukunft Fachverkäufer im Bereich Getränke. Der 48-Jährige gehört zum Schwung Nr. 1, er hat die erste Cola ins Regal gestellt.

Alle Hände werden überall gebraucht: Später will sich Verkäuferin Corina Günther auch um die Lehrausbildung im Edeka-Markt kümmern.
Alle Hände werden überall gebraucht: Später will sich Verkäuferin Corina Günther auch um die Lehrausbildung im Edeka-Markt kümmern. © Steffen Unger

Dem Bischofswerdaer ist das Marktgelände auf der Stolpener Straße nicht fremd. Er gehört zu jenen Mitarbeitern, die schon vorher im Diska gearbeitet haben. Der Markt verschwand für den neuen Edeka-Bau. Mike Hänsel ist wie sein Chef auch vom Fach, hat aber von 2010 bis 2013 noch eine Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger gemacht. „Da lernt man nochmals ganz anders den Umgang mit Menschen“, sagt er und verschwindet in der nächsten Regal-Reihe. Er ist ja hier, um zu arbeiten und nicht zum Plaudern.

Fachverkäuferin Vivien Zander und Fachverkäufer Mike Hänsel gehören zum neuen Team des Edeka in Bischofswerda.
Fachverkäuferin Vivien Zander und Fachverkäufer Mike Hänsel gehören zum neuen Team des Edeka in Bischofswerda. © Steffen Unger
Romy Heine kümmert sich beim Einräumen ums Trockensortiment, später ist sie für Obst und Gemüse zuständig.
Romy Heine kümmert sich beim Einräumen ums Trockensortiment, später ist sie für Obst und Gemüse zuständig. © Steffen Unger
Hochprozentiges aus der Region gibt es im Hofladen im Eingangsbereich des neuen Marktes.
Hochprozentiges aus der Region gibt es im Hofladen im Eingangsbereich des neuen Marktes. © Steffen Unger
Maik Kuhrt setzt auf Regionalität - von der Menschel-Limo bis bis zu Schokoladennudeln aus Dresden.
Maik Kuhrt setzt auf Regionalität - von der Menschel-Limo bis bis zu Schokoladennudeln aus Dresden. © Steffen Unger
Alexander Klotsche soll mal in der Getränkeabteilung arbeiten, beim Einräumen wird er im Kosmetikbereich gebraucht.
Alexander Klotsche soll mal in der Getränkeabteilung arbeiten, beim Einräumen wird er im Kosmetikbereich gebraucht. © Steffen Unger
Seit Anfang September wird der neue Edeka eingeräumt. Den Beginn machten die Getränke.
Seit Anfang September wird der neue Edeka eingeräumt. Den Beginn machten die Getränke. © Steffen Unger
Auch ein Teil der Tiefkühlwaren ist schon da.
Auch ein Teil der Tiefkühlwaren ist schon da. © Steffen Unger

Dafür streift nun Jan Sattler wieder den Weg. Sein Ziel: der Hofladen. Gleich im Eingangsbereich entsteht im Fachwerk-Stil die Abteilung für regionale Produkte von Lieferanten aus einem Umkreis von 30 Kilometern. Pulsnitztaler der Kelterei Kühne aus Haselbachtal steht dort unter anderem neben Wurstspezialitäten im Glas von Opitz aus Bischofswerda, Honig von Dieter Meyer aus Burkau oder Ölen und Marmeladen vom Gutshof Kaschwitz. „Diese Vielfalt ist schon besonders“, sagt der gelernte Logistiker und Fachlagerist. Seine beruflichen Stationen waren unter anderem das Ontex-Werk in Großpostwitz und der Edeka-Großmarkt in Bautzen, der demnächst schließt.

Positiver Stress beim Einräumen

Mit großen Paletten kennt er sich, der auch mal Zeitsoldat bei der Bundeswehr war, also aus. Von seinem Chef Maik Kurth will er den Blick für die kleinen Details lernen. Jetzt muss er aber erstmal zu den Weihnachtsaufstellern mit den Pfefferkuchen. „So eine Eröffnung ist schon etwas Besonderes. Wir freuen uns einfach, dass wir hier nächste Woche die ersten Kunden begrüßen können“, sagt er und biegt in eine Regalreihe ab. 25.000 Schritte wollen schließlich gelaufen werden.

Dafür flitzt Maik Kuhrt schon wieder mit einem Lächeln vorbei. Sein Tag und der seiner Mitarbeiter ist straff durchgetaktet. Am Donnerstag kommen die ersten Milchprodukte, weiße Linie heißt das hier, Freitag wird nochmals Trockensortiment aus dem Edeka-Lager angeliefert, am Tag vor der Eröffnung reisen dann ultrafrische Produkte an, inklusive Obst und Gemüse. Nebenbei hat der Einzelhändler auch schon die Oster-Bestellung für das kommende Jahr abgesendet. Da sind die neuesten Ostereier-Kreationen dabei, die noch niemand auf der Zunge hatte.

Doch solche positive Energie aus zartem Schmelz scheint der Selbstständige nicht zu brauchen. Der nächste Termin ruft. Die Feuerwehr kommt zur Objektabnahme, die Hygiene ist gerade raus. Wie viele Entscheidungen er heute schon getroffen hat? Maik Kuhrt zuckt mit den Schultern, klärt noch kurz mit einem Mitarbeiter seine späteren Zuständigkeiten und wendet sich dann dem nächsten Gesprächspartner zu. Es ist kurz nach 16 Uhr, und hier ist noch lange kein Ladenschluss.