Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Merken

Chancen im Forschungsland

Der Kampf um die besten Talente, den gut ausgebildeten Nachwuchs wird härter. Wer schon fürs Studium optimale Bedingungen bietet, erhöht seine Chancen. Sachsen setzt dabei auf eine neue Kampagne – und Social Media.

Von Annett Kschieschan
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Studieren – aber was? Und wo? Sachsen wirbt mit einer breit aufgestellten Hochschullandschaft und guten Karrierechancen.
Studieren – aber was? Und wo? Sachsen wirbt mit einer breit aufgestellten Hochschullandschaft und guten Karrierechancen. © AdobeStock

Für Sachsens Schüler sind die Sommerferien gerade zu Ende gegangen. Wer studiert, kann noch ein paar Wochen vorlesungsfreie Zeit genießen. Das Wintersemester startet erst im Oktober. In den Unibibliotheken ist aber auch jetzt durchaus Begängnis. Die einen arbeiten nach, was im Sommersemester vielleicht zu kurz gekommen ist, die anderen nutzen die freie Zeit, um mit der Bachelor- oder der Masterarbeit ein Stück voranzukommen. Dass die ganz Jungen, die Generation Z, keinen Ehrgeiz habe, wollen die, die mit dem Nachwuchs zu tun haben, so pauschal nicht bestätigen.

Viele junge Menschen haben etwa laut dem Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann durchaus Interesse an einer Karriere und möchten auch Verantwortung in ihrem Job übernehmen. Aber eben zu anderen Bedingungen, wie Hurrelmann gegenüber dem Handelsblatt betonte. „Sie wollen die Bedingungen nicht mehr von den bisherigen Chefinnen und Chefs diktiert bekommen.“ Straffe Hierarchien, Präsenzpflicht auch in homeoffice-fähigen Jobs und unflexible Arbeitszeiten schrecken Berufseinsteiger eher ab. Lernen, neue Erfahrungen machen, auch selbst forschen – das liege der Jugend aber durchaus.

Studieren auch im ländlichen Raum

In Sachsen will man das genau so verstanden wissen und setzt auf einen gut ausgebauten Studienstandort mit besten Karrierechancen für die Mitarbeiter von morgen. Dabei ist die Bandbreite durchaus groß. Während Dresden im Herzen des Silicon Saxony unter anderem mit besten Bedingungen für den Nachwuchs in der Mikroelektronik-, Halbleiter-, Photovoltaik- und Softwarebranche punktet, wächst in Leipzig der BioCity-Campus, der in den Life Sciences längst weltweit einen Namen hat. Und auch der ländliche Raum bietet nicht zuletzt durch die Berufsakademie Sachsen, die Hochschule Zittau-Görlitz im Drei-Länder-Eck oder die Hochschule Mittweida in Mittelsachsen konkurrenzfähige Bedingungen für angehende Akademiker. In Zeiten des Fachkräftemangels zählt auch, wer junge Leute schon zu Beginn ihres Studien- und Arbeitslebens begeistern kann. In Sachsen soll eine neue Kampagne helfen. „Study in Saxony“ ist der neue Slogan, der das Motto „Pack dein Studium - am besten in Sachsen“ ablösen soll. "Wir können selbstbewusst mit besten Bedingungen und guten Karrierechancen für den Studienstandort Sachsen werben", so Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow jetzt bei der Vorstellung der neuen Kampagne, bei deren Entwicklung auch die staatlichen Hochschulen im Freistaat mit im Boot waren.

Aber wie erreicht man sie nun am besten, die jungen – mal gescholtenen, aber in Zeiten des Fachkräftemangels eben auch heiß begehrten – Mitarbeiter von morgen? Neben klassischen Formaten wie Messen, Flyern oder Plakatwerbung will das Wissenschaftsministerium vor allem auf den Social-Media-Kanälen präsent sein. Ganz bewusst hat man dabei auch internationale Studieninteressierte im Blick. „In einer Vielzahl von Branchen werden Arbeitskräfte mit einer akademischen Ausbildung gebraucht. Ein Studium an einer Hochschule in Sachsen kann der erste Schritt für eine tolle Karriere hier bei uns sein“, wirbt Gemkow. Mit „Study in Saxony“ gehe man ganz gezielt auf potenzielle Interessenten aus Sachsen, Deutschland und anderen Ländern zu „An Sachsens Hochschulen sind rund 100.000 Studentinnen und Studenten eingeschrieben. Ziel ist es, diese Größenordnung auch in den kommenden Jahren trotz der demografischen Entwicklung in Deutschland aufrechtzuerhalten“, so der Minister weiter.

Viele junge Leute wollen bleiben

Allzu schlecht sollten die Chancen nicht stehen, denn viele junge Leute können sich durchaus vorstellen, in der Heimat zu studieren. Nach einer Untersuchung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) sind es fast 50 Prozent aller Abiturienten, die ihre Hochschulreife in Deutschland erlangt haben. Nur jeder Fünfte zieht fürs Studium weiter als 200 Kilometer von zu Hause weg. Wenn sich der erste Job dann gleich vor Ort findet, fällt die Entscheidung zum Bleiben, noch leichter. Mit der TSMC-Großansiedlung in Dresden, dem Großforschungszentrum für Astrophysik in Görlitz und dem LAB - „Living Art of Building“ in Bautzen wachsen derzeit gleich mehrere vielversprechende Jobchancen für junge Sachsen und Fachkräfte aus der ganzen Welt.