Bautzen/Kamenz/Pulsnitz. Deutschlandweit sind am 8. September 2024 wieder zahlreiche historische Gebäude und Einrichtungen beim Tag des offenen Denkmals zur Besichtigung geöffnet, so auch im Landkreis Bautzen. Dieser Tag bietet jedes Jahr die Gelegenheit, die kulturellen Schätze der Region zu erkunden und mehr über deren Geschichte zu erfahren. Von Führungen über Ausstellungen bis hin zu besonderen Veranstaltungen verspricht dieser Tag besondere Entdeckungen. Ein Überblick.

Bautzen: 28 Denkmäler öffnen ihre Türen

Bereits zum 31. Mal nimmt die Stadt Bautzen am Tag des offenen Denkmals teil. Unter dem Motto „Wahr-Zeichen“ öffnen sich am Sonntag von 10 bis 17 Uhr die Türen zu 28 Objekten, darunter Türme wie Matthias-, Lauen- und Nicolaiturm, das ehemalige Offizierscasino in der Löhrstraße, aber auch die Schwesternhäuser in Kleinwelka und die Justizvollzugsanstalt. Besichtigt werden können gleich zwei historische Wäscherollen - in der Äußeren Lauenstraße und in der Wichmannsiedlung -, aber auch die Dampflok an der Packhofstraße. Um 10 und 14 Uhr gibt es zudem Führungen ins Kellergewölbe unterm Bautzener Rathaus.

Das Bildungsgut Schmochtitz lädt um 14 und 15 Uhr zu einer Führung durch das Gelände ein und das Sorbische Museum von 14 bis 17 Uhr zu stündlichen Führungen durch die Dauer- und Sonderausstellung. Alle Denkmäler bieten ein Begleitprogramm, das von Führungen über musikalische Begleitung, Ausstellungen bis hin zur Verköstigung reicht.

Die Eröffnungsveranstaltung beginnt um 10 Uhr auf dem Hauptmarkt mit dem traditionellen Turmblasen. Besondere Highlights sind die Ausstellung im Dom St. Petri zur Geschichte der Orgeln und ein Kinderprogramm in der Tourist-Information mit Quizbögen und einer kleinen Überraschung. Auf dem Hauptmarkt gibt es ein kreatives Mitmachangebot mit Theatermalern und einer Holzbildhauerin, außerdem Stände mit Imbiss und Getränken. Erfrischungen bietet auch der Bautzener Lions-Club auf dem Wendischen Kirchhof an.

Zudem können Besucher des Denkmalstages in Bautzen an einem Voting für das „Wahr-Zeichen“ der Stadt teilnehmen. Ab 17 Uhr erfolgt dazu die Auslosung auf der Hauptmarktbühne. Das vollständige Programm und die Teilnahmekarte für das Voting sind in den üblichen Auslagestellen der Stadt und in den Denkmälern erhältlich sowie hier zu finden.

Kamenz: Kirchturm und Wasserpumpwerk geöffnet

Auch in Kamenz sind zum Tag des offenen Denkmals zahlreiche Veranstaltungen geplant. So bietet die Hauptkirche St. Marien, die 2025 zwei neue Glocken bekommen soll, von 14 bis 17.30 Uhr Kirchturmbesteigungen und Glockenwein, von 14 bis 16 Uhr Kinderführungen und um 15 Uhr eine Glockenführung an. Um 17.30 Uhr beginnt das Turmblasen, gefolgt von Orgelmusik mit Domorganist Sebastian Freitag aus Dresden.

Das Museum der Westlausitz hat von 10 bis 18 Uhr geöffnet, ebenso wie die Städtischen Sammlungen Kamenz (Malzhaus) mit freiem Eintritt. Weitere Anlaufpunkte sind die Klosterkirche St. Annen (11 bis 16 Uhr), die Katechismuskirche (14 bis 17.30 Uhr) und die Stadtkirche St. Just (15.30 bis 17.30 Uhr), die ebenfalls für Besichtigungen offenstehen.

Freien Eintritt erhalten Besucher außerdem von 13 bis 17 Uhr im Lessing-Museum. Und wer schon immer mal etwas über die Geschichte der Wasserversorgung von Kamenz erfahren wollte, ist von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr im Wasserpumpwerk Hydraulischer Widder auf dem Lückersdorfer Weg genau richtig.

Pulsnitz: Pfefferkuchen, Bienen und Blaudruck

Um Pfefferkuchen, Bienen, Blaudruck und Instrumente geht es beim Tag des offenen Denkmals in Pulsnitz. Das Pfefferkuchenmuseum zeigt von 10 bis 14 Uhr die Geschichte des Pfefferkuchens – der Eintritt ist frei. Alle weiteren Programmangebote sowie der Audioguide sind kostenpflichtig.

Für Besichtigungen öffnet der Pulsnitzer Heimatverein von 10 bis 16 Uhr seinen Vereinssitz, die Färberhenke. Der Stadtrundgang „Auf historischen Spuren durch Pulsnitz“ beginnt um 14.30 Uhr (Anmeldung unter [email protected]).

Von 10 bis 16 Uhr bietet die Blaudruckwerkstatt Einblicke in die historische Färbetechnik. Wer möchte, hat auch die Möglichkeit, selbst Textilien zu bedrucken. Die Stadtkirche St. Nicolai ist ganztägig geöffnet und bietet ab 16.30 Uhr musikalische Darbietungen, unter anderem die südindischen Kompositionen eines sächsisch-tamilischen Klangprojekts.

Zudem führen Imker Interessierte von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt durch das Kleine Bienenmuseum in Oberlichtenau. Und wer sich statt für Bienen eher für Instrumente interessiert, den lädt von 10 bis 16 Uhr der Spielmannszug Pulsnitz ein, seine neuen Räumlichkeiten kennenzulernen. Wer will, kann Instrumente testen oder erste Tanzschritte unter fachkundiger Anleitung probieren.

Alle Infos zum Tag des offenen Denkmals in Pulsnitz gibt es hier.

Großröhrsdorf: eine Dampfmaschine in Aktion

In Großröhrsdorf können Besucher am Tag des offenen Denkmals die historische Dampfmaschine des Technischen Museums der Bandweberei bewundern, die von 14 bis 17 Uhr stündlich in Bewegung gesetzt wird. Zeitgleich öffnet auch die Sonderausstellung zur Stadtkirche Großröhrsdorf die Türen für interessierte Gäste.

Im August 2023 zerstörte ein Brand die barocke Kirche in Großröhrsdorf. Pfarrer Norbert Littig zeigt anhand von Bildern das Ausmaß des Schadens. Ergänzt wird die Ausstellung mit Fragmenten von Kunstgegenständen der abgebrannten Kirche.

Damit sind in Großröhrsdorf dieses Jahr zwei Denkmäler an einem Ort zu besichtigen: die Dampfmaschine in voller Größe und in Bewegung und die Stadtkirche - allerdings nur in Bildern und Fragmenten. Mehr Informationen unter www.bandwebmuseum.de.