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Sohlander Firma sponsert warme Mahlzeit für Senioren

Bernd Weiskircher ist mit seiner Firma W-3D vor zwei Jahren ins Oberland gezogen. Für die herzliche Aufnahme und gewährte Fördermittel will er sich nun revanchieren.

Von Bettina Spiekert
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An jedem letzten Donnerstag im Monat wird René Becker auf dem Parkplatz der Sohlander Firma W-3D kostenfrei Essen aus seiner Gulaschkanone ausschenken. Firmen-Inhaber Bernd Weiskircher will damit etwas für die Regio tun.
An jedem letzten Donnerstag im Monat wird René Becker auf dem Parkplatz der Sohlander Firma W-3D kostenfrei Essen aus seiner Gulaschkanone ausschenken. Firmen-Inhaber Bernd Weiskircher will damit etwas für die Regio tun. © Steffen Unger

Sohland/Spree. „Endlich einmal sattessen zu einem vernünftigen Preis“. Als Bernd Weiskircher diesen Satz beim Besuch seiner Familie in einem Restaurant im tschechischen Grenzgebiet zu Deutschland von einem Seniorenpaar am Nebentisch hörte, war das die Keimzelle zu einer Idee. „Außerdem hatte ich immer wieder gesehen, dass beim Mittagsangebot auf dem Parkplatz vor dem Edeka-Supermarkt in Sohland fast nur Senioren anstehen und das schon sehr früh am Morgen“, sagt der Inhaber der Sohlander Firma W-3D. Aus der Idee ist ein Projekt geworden, das am 26. September 2024 startet.

An diesem und danach an jedem letzten Donnerstag eines Monat steht künftig die Feldküche von René Beckers Gulaschkanone aus Demitz-Thumitz auf dem Parkplatz der Sohlander Firma an der Zittauer Straße 1a. Das ausgereichte Mittagessen ist dabei für Senioren kostenlos, kündigt Bernd Weiskircher an. Bezahlt werden alle Mahlzeiten von seiner Firma W-3D. Das Unternehmen stellt durch modernste 3D-Druckverfahren Bauteile aus Hochleistungskunststoffen her und ist nach eigener Aussage damit einer der Marktführer in diesem Segment.

"Jetzt tue ich etwas für die Region"

Der gebürtige Münchner sieht sich dabei gar nicht als Samariter. „Als ich mit meiner Firma vor zwei Jahren in die Oberlausitz gezogen bin, habe ich wie viele andere Unternehmen auch für die Anschaffung technischer Anlagen Fördermittel vom Freistaat Sachsen bekommen“, sagt er. Dies sei für ihn eine hilfreiche Unterstützung gewesen, die den Standort in Sohland noch attraktiver für ihn gemacht habe. Auch die herzliche Aufnahme im Ort habe er als wohltuend empfunden. Das wolle er nun zurückgeben. „Die Region tut etwas für mich, und ich tue dann etwas für die Region“, nennt er sein Credo.

Bei René Becker stieß der Sohlander Unternehmer mit seiner Idee eines kostenlosen Mittagessens für Senioren dabei auf offene Ohren. „Unsere ersten Kunden warten in fast allen Orten schon recht zeitig auf uns. Und die meisten unserer Sohlander Kunden sind tatsächlich Senioren“, sagt Matthias Becker, der zum Team von Renés Gulaschkanone gehört. Die ursprüngliche anvisierte Zielgruppe von Handwerkern sei dagegen weniger vertreten. Das Angebot, am letzten Donnerstag eines Monats auf dem Firmengelände zu stehen, sei bewusst gewählt worden. „Bei vielen ist dann das Konto schon leer, der Monat aber noch nicht zu Ende. Die verstärkte Nachfrage am Monatsende bemerken wir an vielen unseren Standorten“, so Becker.

Im Angebot: Drei Lieblingsessen für Senioren

Der mobile Essensanbieter ist mit seinen drei Gulaschkanonen seit 2011 von Neustadt in Sachsen über Hoyerswerda und Löbau bis nach Sohland unterwegs und steht auf Marktplätzen, Supermarkt-Parkplätzen und nun auch auf Firmenparkplätzen. Zwischen 600 bis 800 Portionen kocht das Team von Renés Gulaschkanone täglich und fährt damit an jedem Wochentag zwei oder drei Standorte an. Aus drei verschiedenen Gerichten, vorwiegend Suppen, können die Kunden wählen. Eine üppige Portion koste zwischen vier und fünf Euro, sagt Matthias Becker.

Drei verschiedene Essen, jene die bei Senioren besonders gut ankommen, so haben sich Bernd Weiskircher und René Becker geeinigt, sollen künftig am neuen Standort an der Zittauer Straße in Sohland angeboten werden. „Makkaroni-Gulasch, Kesselgulasch und Soljanka gehen immer besonders gut“, so Matthias Becker. Bernd Weiskircher ist gespannt, wie seine Idee in Sohland ankommt. „Vielleicht kann sie ja Vorbild sein für andere Firmen, die sich mit ihrem Ort verbunden fühlen und gern ganz konkret etwas zurückgeben wollen“, sagt er.