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Unwetter angekündigt: Bautzen rät Anwohnern der Spree zu Vorsichtsmaßnahmen

Fürs kommende Wochenende ist auch im Landkreis Bautzen viel Regen angekündigt. Deshalb werden Sandsäcke gefüllt, ein Krisenstab tagt, und es ist noch mehr geplant.

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In Vorbereitung auf die am Wochenende erwarteten Regenmengen haben der Bautzener OB Karsten Vogt und Feuerwehrleiter Markus Bergander (vorn) den Spreepegel unterhalb der Wasserkunst in Augenschein genommen.
In Vorbereitung auf die am Wochenende erwarteten Regenmengen haben der Bautzener OB Karsten Vogt und Feuerwehrleiter Markus Bergander (vorn) den Spreepegel unterhalb der Wasserkunst in Augenschein genommen. © Stadtverwaltung Bautzen

Bautzen. In Vorbereitung auf die erwartete Unwetterlage am bevorstehenden Wochenende gab es am Donnerstag, dem 12. September 2024, in Bautzen bei Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) eine Beratung des Einsatzstabes mit Verantwortlichen der Stadtverwaltung. Beteiligt daran waren Tief- und Hochbauamt, Bauverwaltung, Feuerwehr und Schulamt. Es ging darum, die aktuellsten Informationen auszuwerten und vorbereitende Schutzmaßnahmen einzuleiten. Bereits vorab hatte der OB ein Gespräch mit dem Leiter der Berufsfeuerwehr Bautzen, Markus Bergander, geführt.

Nach jetziger Einschätzung sei für den Stadtbereich Bautzen mit andauernden Regenfällen zu rechnen, die jedoch keine akute Überschwemmungsgefahr hervorrufen, teilt die Pressestelle mit. Der Einsatzstab schätze jedoch ein, dass mit ansteigendem Pegel der Spree die Uferbereiche der Stadt betroffen sein könnten.

Anwohner und Gewerbetreibende in diesen Bereichen werden deshalb aufgerufen, entsprechende Vorbereitungen einzuleiten und sich über die Nina- oder Katwarn-App beziehungsweise die Meldungen der Stadtverwaltung und der Feuerwehr Bautzen, insbesondere in den sozialen Netzwerken, zu informieren. So rät die Feuerwehr, Parkplätze im spreenahen Bereich zu räumen sowie die betreffende Grundstücke zu sichern.

Im Bautzener Landratsamt gibt es am Freitagmorgen eine Beratung zur aktuellen Lage.

Hochwasserrückhaltebecken sind vorbereitet

Für den gesamten Landkreis Bautzen sind mehrere Tage Regen angekündigt. Nach Berichten über heftigen Starkregen, der viel Wasser in die Region bringen sollte, kann der Deutsche Wetterdienst (DWD) jedoch beruhigen. "Die Regenlage hat sich deutlich entschärft", sagte Sebastian Balders vom DWD am Mittwoch. "Im Landkreis Bautzen kommen von Freitag bis Montag voraussichtlich insgesamt 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter runter." Gemeint sind der 13. bis 16. September 2024.

Das sei über den Zeitraum nicht viel. "Das ist eine Dauerregenlage mit leichtem bis mäßigem Regen, auch mit Unterbrechungen." Unwetterartig solle es nicht werden. Der Dauerregen könne aber die Pegelstände ansteigen lassen.

Alles Wichtige zum Wetter lesen Sie im Newsblog von Sächsische.de.

Laut dem Landeshochwasserzentrum könnten die Wasserstände der Spree und ihren Nebenflüssen "am Wochenende deutlich ansteigen." Das sei auch bei der Schwarzen Elster der Fall. "Je nach Menge und Intensität können an den Pegeln am Wochenende die Hochwassermeldegrenzen kurzzeitig überschritten werden." Konkrete Warnungen seien aber noch nicht möglich, weil die Niederschlagsvorhersage noch unsicher sei. Aus der Landestalsperrenverwaltung heißt es, die Hochwasserrückhaltebecken seien frei, man habe noch keine Maßnahmen einleiten müssen.

Technisches Hilfswerk ist einsatzbereit

Das Technische Hilfswerk Bautzen (THW) ist vorbereitet auf alles, was in den nächsten Tagen kommen mag. "Wir sind immer einsatzbereit, sowohl das Personal als auch das Material", sagt Andreas Heinrich, stellvertretender Ortsbeauftragter des Bautzener THW. "Wir beobachten natürlich den Deutschen Wetterdienst und werde unsere Einsatzkräfte für die Lage sensibilisieren."

Die Stadt Bautzen nimmt mit der Firma BauCom Kontakt auf, die derzeit das Regenrückhaltebecken in Rattwitz baut, das dafür sorgen soll, den Jordanbach bei Starkregenereignissen aufzufangen. Allerdings arbeitet eben das neue Bauwerk noch nicht. Deshalb soll geprüft werden, inwieweit einerseits vielleicht der Neubau möglicherweise schon helfen kann, Wassermassen aufzunehmen oder andererseits womöglich selbst beschädigt wird. Dafür soll Vorsorge getroffen werden.

Auch in Bischofswerda bereitet man sich vor. "Unser städtischer Bauhof bereitet zusätzliche Sandsäcke vor und ist am Wochenende in Bereitschaft versetzt", sagt OB Holm Große (parteilos). "Die Aufgaben der Wasserwehr werden durch den Bauhof gemeinsam mit den Feuerwehren der Gemeinde wahrgenommen."

In Wilthen können Anwohner Sandsäcke für sich füllen

"Der Stadt Kamenz liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine amtlichen Wetterwarnmeldungen seitens des Landratsamtes vor", so Pressesprecher Thomas Käppler am Mittwochnachmittag. Man habe genügend Sandsäcke, um schnell reagieren zu können. "Unabhängig vom Landratsamt verfolgen wir die Wetterlage aufmerksam. Sollten sich doch Zeichen für eine gefährliche Wetterlage verdichten, wird die Stadt vorgesehene Maßnahmen einleiten." Dies gelte natürlich auch, wenn eine Wetterwarnmeldung seitens des Amtes komme.

In Wilthen hat der Krisenstab aus Bauhof, Feuerwehr und Stadtverwaltung am Mittwochvormittag bereits erste Maßnahmen eingeleitet. "Wir haben eine Einsatzbereitschaft von Freitagmittag bis Montagfrüh ausgerufen. In unserem Bauhof können bis Sonnabend 14 Uhr auch Einwohner Sandsäcke selbst befüllen und die dann kostenfrei mitnehmen", sagt Bürgermeister Michael Herfort (CDU).

Sämtliche Baustellen am Butterwasser sollen nach seinen Worten bis Freitagmittag beräumt werden. Derzeit wird der Stadtbach im Rahmen der Beseitigung von Schäden des Hochwassers von 2021 an verschiedenen Stellen saniert. Aktuell werde außerdem gerade ganz regulär das Bachbett von Sedimenten beräumt, um die Durchflussmenge zu erhöhen, das wolle man angesichts der Wettervorhersagen intensivieren, so Herfort. Am Freitag will der Krisenstab erneut zusammenkommen, um auf aktuelle Prognosen reagieren zu können. (SZ)