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Für Bus- oder Bahnfahrt ohne Ticket ins Gefängnis? So wird das in der Oberlausitz gehandhabt

Schwarzfahren gilt als Straftat. Die Dresdner Verkehrsbetriebe sollen aber keine Anzeige mehr erstatten, so möchte es der Stadtrat. Wie Unternehmen in der Oberlausitz mit dem Thema umgehen.

Von Tim Ruben Weimer
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Obwohl Fahrgäste noch im Trilex ihr Ticket kaufen können, wird dort besonders häufig schwarzgefahren. Wiederholungstätern droht eine Anzeige.
Obwohl Fahrgäste noch im Trilex ihr Ticket kaufen können, wird dort besonders häufig schwarzgefahren. Wiederholungstätern droht eine Anzeige. © Matthias Weber/photoweber.de

Bautzen. Wer schwarzfährt, begeht eine Straftat. Unter dem Anklagevorwurf "Erschleichen von Leistungen" droht Schwarzfahrern eine Geldstrafe oder sogar eine Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr, und zwar noch zusätzlich zum "erhöhten Beförderungsentgelt" von 60 Euro, das Verkehrsunternehmern von Fahrgästen ohne Ticket meist ad hoc verlangen.

Allerdings: Die Wahrscheinlichkeit, wegen Schwarzfahrens in den Knast zu wandern, ist gering. Denn ob tatsächlich Anzeige erstattet wird oder nicht, hängt von der Gunst des Verkehrsunternehmens ab. Die Dresdner Verkehrsbetriebe machten davon bis zuletzt gehörig Gebrauch, allein 2023 kamen 3.800 Strafanträge zusammen. Jetzt hat dort der Stadtrat entschieden, dass künftig keine Anzeigen mehr erstattet werden sollen. Der Grund liegt in der Unverhältnismäßigkeit, schließlich begehen Parksünder auch keine Straftat, sondern nur eine Ordnungswidrigkeit. Auch Justizminister Marko Buschmann (FDP) hatte Ende 2023 angekündigt, Schwarzfahren entkriminalisieren zu wollen.

Wie ist eigentlich die Lage bei den Verkehrsbetrieben in der Oberlausitz? Erstatten sie Anzeige?

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