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Klimabündnis will mehr Solaranlagen für Bautzen: Wie es funktionieren und wer davon profitieren soll

Das Bautzener Klimabündnis möchte mehr Fotovoltaikanlagen auf Dächer bringen. Dafür hat es sich einen Partner gesucht - und schon zwei mögliche Gebäude ausgemacht.

Von Fionn Klose
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Sie wollen Solaranlagen auf Dächer in der Stadt und im Landkreis Bautzen bringen: Karl-Anton Erath von der Energiegenossenschaft "Bürger-Energie Zittau-Görlitz" sowie Tobias Mayer-Uhma und Michael Hornemann (v.l.) vom Bautzener Klima-Bündnis.
Sie wollen Solaranlagen auf Dächer in der Stadt und im Landkreis Bautzen bringen: Karl-Anton Erath von der Energiegenossenschaft "Bürger-Energie Zittau-Görlitz" sowie Tobias Mayer-Uhma und Michael Hornemann (v.l.) vom Bautzener Klima-Bündnis. © Fionn Klose

Bautzen. In trockenen Tüchern ist noch nichts, aber es gibt Absichtserklärungen. Das ist das Fazit eines Infoabends vom 16. September 2024, den das Bautzener Klimabündnis gemeinsam mit der Energiegenossenschaft "Bürger-Energie Zittau-Görlitz" veranstaltet hat. Beide können sich eine Zusammenarbeit vorstellen, um mehr Fotovoltaikanlagen nach Bautzen und in den Landkreis zu bringen.

Die Genossenschaft wurde 2009 auf Initiative der Volksbank Löbau-Zittau gegründet und hat mittlerweile 20 Anlagen im Bestand. "Überwiegend sind wir mit denen in Löbau und Zittau unterwegs", sagt Vorstand Karl-Anton Erath, der auch Chef der Volksbank Löbau-Zittau ist. "Es ist eine nachhaltige Geldanlage, die die regionale Wirtschaft fördert und die Umwelt schont."

Gerade Letzteres ist eines der erklärten Ziele des Bautzener Klimabündnisses. Während der Nutzung arbeiten Solaranlagen emissionsfrei, und die Abhängigkeit von Energierohstoffen aus anderen Ländern und von Konzernen wird reduziert.

Tobias Mayer-Uhma und sein Kollege Michael Hornemann vom Klimabündnis haben schon konkrete Vorstellungen, wo es in Bautzen mögliche Standorte für solche Anlagen gäbe: Sie nennen das Altenpflegeheim Bautzen-Seidau im westlichen Teil der Stadt und ein weiteres Pflegeheim desselben Trägers in der Ostvorstadt.

Einstieg in Genossenschaft soll den Start erleichtern

Aber die Gründung einer Genossenschaft, die diese Anlagen dann betreibt, sei schwer: "Wir haben alle keine Zeit für diesen aufwändigen Prozess", sagt Mayer-Uhma. "Also haben wir uns überlegt, dass wir uns an die Genossenschaft aus Zittau-Görlitz anschließen könnten." Das sei für den Start am einfachsten, sagt auch Michael Hornemann. "Dann kann man kurzfristig starten und regional was bewegen."

Circa 15 Mitglieder des Klimabündnisses würden in solch ein Projekt einsteigen und investieren wollen. Und wenn einmal eine Anlage steht, kann sich das Bündnis auch die Installation von weiteren vorstellen. Dafür will es mit Hauseigentümern reden, um Fotovoltaik-Anlagen mit unterschiedlicher Leistung auf deren Dächer zu stellen.

Die Hausbesitzer würden davon profitieren: Entweder sie bekommen eine Pacht oder einen Teil der gewonnenen Solarenergie. Der Rest würde ins öffentliche Netz eingespeist. So soll der Anteil des in Bautzen verbrauchten Stroms, der aus nachhaltigen Ressourcen gewonnen wird, stetig wachsen.

Anlagen sollten mindestens 20 Jahre bestehen

Karl-Anton Erath ist generell offen für die Idee: "Wenn uns irgendetwas angeboten wird, was funktioniert, dann machen wir das." Aber es brauche gewisse Voraussetzungen, das Projekt müsse sich rechnen. Gebäude, auf denen Fotovoltaik-Anlagen installiert werden sollen, sollten eine gute Statik aufweisen, damit sich die Anlage auf dem Dach mindestens die nächsten 20 Jahre lohnt.

Die nächsten Schritte sind nun, Gebäudeeigentümer zu fragen, ob und unter welchen Bedingungen sie überhaupt eine Anlage auf dem Dach haben wollen. Später müssen "die Handwerksfirmen sagen, ob das so umsetzbar ist", sagt Erath. "Dann haben wir eine Grundlage und schauen, wie wir investieren."

Beide Seiten sind sich also erstmal grundsätzlich einig. Aber ob wirklich alles so kommt wie besprochen, ist noch nicht sicher. Als Nächstes soll es einen Termin für eine Vor-Ort-Begehung der genannten zwei Gebäude geben.