Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Bautzen
Merken

Bautzener Delegation besucht dänische Unesco-Welterbestadt

Nach der Ernennung Herrnhuts zum Welterbe sieht sich auch Bautzen als ein Teil davon. Das führte Baubürgermeister Heiko Nowak und den Schwesterhaus-Verein in Kleinwelka jetzt nach Dänemark.

 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Eine Bautzener Delegation besuchte die Unesco-Welterbe-Stadt Christiansfeld in Dänemark. Das Bild zeigt das Brødremenighedens Hotel. Es war eines der ersten vier Gebäude der Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine.
Eine Bautzener Delegation besuchte die Unesco-Welterbe-Stadt Christiansfeld in Dänemark. Das Bild zeigt das Brødremenighedens Hotel. Es war eines der ersten vier Gebäude der Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine. © Uwe Koch

Bautzen/Christiansfeld. Der Bautzener Baubürgermeister Heiko Nowak war am vergangenen Wochenende, 24./25. August 2024, in der dänischen Unesco-Welterbestadt Christiansfeld. Anlass war die im Juli erfolgte Ernennung von Herrnhut zum Welterbe. Zusammen mit dem bereits 2015 ausgezeichneten Christiansfeld in Dänemark sind damit die Bauwerke der Herrnhuter Brüdergemeine nun Teil des Menschheitserbes. Auch das Schwesternhaus-Ensemble im Bautzener Ortsteil Kleinwelka war einst eine Herrnhuter Siedlung. "Somit kann sich auch Bautzen zu einem gewissen Teil als Weltkulturerbe bezeichnen", heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

Bautzen will sich international vernetzen

Gemeinsam mit Dr. Uwe Koch von der Europa Nostra Deutschland, dem europäischen Denkmalschutz-Verbund, sowie Lutz-Wolfram Reiter und Anna Lehmann vom Schwesternhaus-Verein Kleinwelka, besuchte er die dänische Unesco-Welterbestadt Christiansfeld. Sie folgten einer Einladung der Präsidentin der Europa Nostra Dänemark, Ettie Castenskiold. Europa Nostra ist ein europäischer Denkmalschutz-Verbund. "Wir konnten uns unter anderem zu Erfahrungen beim Aufbau von Organisationsstrukturen austauschen", sagt Nowak. "Dabei taten sich interessante Perspektiven und Ideen für eine zukünftige internationale Vernetzung auf." Die Chancen, die sich für die gesamte Stadt Bautzen und das Ensemble der Herrnhuter Brüdergemeine in Kleinwelka ergeben, seien vielfältig und groß.

Christiansfeld gilt als die am schönsten erhaltene alte Brüderstadt Europas. Denn hier ist der ursprüngliche Stadtplan erhalten geblieben. Im Jahr 2015 gelang es der dänischen Stadt, in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen zu werden. Das Schwesternhaus-Ensemble in Kleinwelka/Bautzen dagegen wurde 2023 von Europa Nostra erfolgreich als eine der gefährdetsten Kulturerbestätten Europas nominiert. Das spätbarocke, aus fünf Einzelgebäuden und Garten bestehende Kulturdenkmal ist seitdem offiziell einer von sieben Standorten des gemeinsamen europäischen Kulturerbes, der trotz seiner besonderen Bedeutung für immer verloren zu gehen droht. Kleinwelka ist eine von 27 weltweit bestehenden Herrnhuter Siedlungen.

Mit den Verantwortlichen der Stadt Bautzen reifte daher der Entschluss, die Häuser für eine gemeinnützig-kulturelle Nutzung zu entwickeln. Im Herbst 2019 wurde dann der Verein „Schwesternhäuser Kleinwelka" gegründet. Daher entschloss sich Europa Nostra Deutschland, unter Mitwirkung des Vereins sowie des Eigentümers, der Evangelischen Brüdergemeine zur erfolgreichen Teilnahme im europaweit ausgeschriebenen Programm „7 most endangered“. Seit 2023 sind einige wichtige Schritte unternommen worden und auch erste Hilfen gewährt, das Ensemble in Kleinwelka zu sichern. Europa Nostra setzt sich zum Schutz und die Förderung des Kultur- und Naturerbes ein.

Die Reise der Bautzener endete in Hørbygaard, nordwestlich von Kopenhagen. Dort traf sich Nowak unter anderem mit dem deutschen Botschafter Pascal Hector. (SZ/ftk)