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Großpostwitzer Reha-Klinik gehört deutschlandweit zu den Besten

Vor 15 Jahren wurde in Großpostwitz der Gesundheitsdienstleister Reha Salus gegründet. Jetzt kann er sich über Bestnoten für die ambulante Rehabilitation im orthopädischen Bereich freuen.

Von Bettina Spiekert
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Jakob Matthies, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und leitender Arzt der Reha Salus Oberlausitz, freut sich über Bestnoten für die Großpostwitzer Einrichtung im deutschlandweiten Reha-Ranking.
Jakob Matthies, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und leitender Arzt der Reha Salus Oberlausitz, freut sich über Bestnoten für die Großpostwitzer Einrichtung im deutschlandweiten Reha-Ranking. © Foto: Anne Hasselbach

Großpostwitz. Auf dem großen Parkplatz der Reha Salus Oberlausitz in Großpostwitz herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Patienten kommen über den Tag verteilt zu ihren Ergo- oder Physiotherapie-Terminen, andere, um im hauseigenen Fitness-Zentrum ihren Körper zu stärken. Bereits seit dem Morgen sind schon jene Patienten im Haus, die hier ihre ambulante Reha absolvieren. Viele von ihnen werden dabei kaum wissen, dass sie dies in einem der besten Häuser der Republik tun.

Denn die Großpostwitzer Einrichtung rangiert in der Qualitätsrangliste für Reha-Kliniken in Deutschland, die die Deutsche Rentenversicherung (DRV) 2023 erstmals im wissenschaftlichen Verfahren erstellt hat, sehr weit vorn. „Aktuell erreichen nur vier andere Reha-Einrichtungen in Deutschland mehr Qualitätspunkte“, sagt Jakob Matthies, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und leitender Arzt der Reha-Salus-Einrichtung in Großpostwitz stolz. Zusammen mit der Hoy-Reha in Hoyerswerda sei man die beste Klinik für orthopädische Rehabilitation in Sachsen.

Vor 15 Jahren wurde Standort auf dem Land belächelt

Für das Ranking wurden laut DRV nicht nur Entlassungsberichte bewertet und Fachkollegen zur erfolgten Behandlung befragt, auch die Patienten selbst mussten ihre Zeit in der Klinik einschätzen. „Und die legen ja wieder einen anderen Schwerpunkt auf ihre Zeit bei uns, als es ein Arzt macht. Da muss auch das Menschliche stimmen“, sagt Jakob Matthies.

Damit sieht sich die ambulante Reha-Klinik, die 2009 eröffnet wurde und damals wie heute zu keinem Klinikkonzern gehört, auf dem richtigen Weg. „Als vor 15 Jahren die Reha Salus gegründet wurde, war der ambulante Ansatz noch gar nicht so alt und wurde daher kritisch beäugt. Vor allem aber wurden wir dafür belächelt, dass wir damit auf dem Land fernab einer Großstadt starten wollen“, erinnert sich der 54-Jährige.

Ein Bistro mit Außenbereich und viel Grün drumherum gehören zu den Annehmlichkeiten, die Reha-Salus in Großpostwitz den Patienten bietet.
Ein Bistro mit Außenbereich und viel Grün drumherum gehören zu den Annehmlichkeiten, die Reha-Salus in Großpostwitz den Patienten bietet. © Foto: Anne Hasselbach

Kerngeschäft von Anfang an ist dabei die ambulante Rehabilitation im orthopädischen Bereich, egal ob nach Unfällen, Operationen oder bei chronischen Erkrankungen. Statt in eine stationäre Klinik zu fahren, kommen Patienten dafür drei bis vier Wochen lang jeden Tag in die Großpostwitzer Einrichtung.

„Der Vorteil ist, dass Betroffene in ihrem Umfeld bleiben und zwischen zwei Therapie-Tagen gleich zu Hause testen können, wie sie mit dem Treppensteigen oder anderen Alltagsverrichtungen zurechtkommen“, sagt der Facharzt. Rund 350 Patienten werden jährlich in der ambulanten Rehabilitation behandelt, dabei seien nie mehr als 40 Betroffene gleichzeitig im Haus.

Geschäftsführung der Klinik ist auch vom Fach

Die hohe Qualität der Behandlung führt Klaudia Herforth, Prokuristin der Reha-Klinik und ausgebildete Ergotherapeutin, auch darauf zurück, dass die Geschäftsführung der Klinik auch vom Fach ist. „Da schaut nicht der eine auf die Zahlen und der andere auf die bestmögliche Therapie“, sagt sie. Dass sich Wirtschaftlichkeit und Therapieerfolg nicht ausschließen, gehöre mit zum Erfolgsrezept in Großpostwitz.

Auch ein kleines Schwimmbad gehört zu Reha-Salus in Großpostwitz.
Auch ein kleines Schwimmbad gehört zu Reha-Salus in Großpostwitz. © Foto: Anne Hasselbach

Der Standort auf dem Land, der einst so belächelt wurde, habe nun den netten Nebeneffekt, dass sich Patienten eben nicht wie in einer Klinik fühlen. „Unser Haus liegt mitten in der Natur und daher gibt es den Erholungseffekt quasi gratis dazu“, sagt Matthies. Ein kleiner Garten und ein gemütliches Bistro, in dem die Reha-Patienten ihr Mittagessen einnehmen, sowie ein 8 mal 15 Meter großes Schwimmbad gehören zu den weichen Faktoren, mit denen die Großpostwitzer Einrichtung bei ihren Patienten punkten konnte. Dafür steht auch der Name Salus, der im Lateinischen so viel wie Wohlergehen bedeutet.

Fünf Firmen unter einem Dach

Weil viele Patienten nur eingeschränkt mobil sind, werden sie durch den hauseigenen Fahrdienst abgeholt. Die kleine Busflotte und die anderen Fahrzeuge von Reha-Salus sind dabei schon seit Jahren elektrisch unterwegs. Schließlich legen die Mitarbeiter der Einrichtung, zu der auch eine Praxis für Physio- und Ergotherapie, ein Verein für Reha- und Gesundheitssport, ein Fitness-Zentrum sowie ein Institut für betriebliche Gesundheit gehören, jährlich mehrere 100.000 Kilometer zurück.

Verschiedene Geräte fürs individuelle Training stehen im Fitness-Zentrum bereit.
Verschiedene Geräte fürs individuelle Training stehen im Fitness-Zentrum bereit. © Foto: Anne Hasselbach

Rund 100 Mitarbeiter arbeiten derzeit in den verschiedenen Praxen und Bereichen der Klinik, die in mehreren Gebäuden untergebracht sind. Im Gründungsjahr 2009 hatte Reha-Salus noch 30 Mitarbeiter. Weil das Unternehmen anfangs bei der Patientenakquise und den nötigen Zulassungen Probleme hatte, musste man schon ein Jahr später Insolvenz anmelden. Mit der Gründung der Reha-Salus-Oberlausitz GmbH im Jahr 2010 kam man dann in ruhigeres Fahrwasser.

Und nun freut man sich sehr über die gute Bewertung im Ranking der Deutschen Rentenversicherung. Die ist jedoch nicht in Stein gemeißelt. Da die Prüfung permanent erfolge, könne sich die Großpostwitzer Einrichtung nicht auf ihrem Erfolg von 2023 ausruhen, sagt Jakob Matthies. „Wenn wir auch in Zukunft ganz oben auf der Liste stehen wollen, müssen wir fachlich und menschlich mindestens weiter auf diesem Level arbeiten.“