Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Bautzen

Cunewalde: Aufregung um geplante Unterkünfte für Flüchtlinge

In einem Mehrfamilienhaus in Cunewalde will das Landratsamt Bautzen zwei Flüchtlingsfamilien unterbringen. Die Gemeinde wurde darüber nicht informiert. Das sorgt für Ärger.

Von Bettina Spiekert
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Blick auf die Gemeinde Cunewalde.
Blick auf die Gemeinde Cunewalde. © www.wolfgang-wittchen.de

Cunewalde. Derzeit wird in Cunewalde ein Wohnhaus auf der Hauptstraße auf Vordermann gebracht. Das Baugeschehen interessierte auch die Anwohner. "Die hatten nach Gesprächen mit den Handwerkern erfahren, dass in diesem Gebäude Flüchtlingswohnungen eingerichtet werden sollen. Erst durch die Anwohner habe ich davon erfahren", moniert der Cunewalde Bürgermeister Thomas Martolock (CDU). Weder Landratsamt noch Betreiber hätten sich bei der Gemeinde gemeldet. Das habe bei vielen Einwohnern für Verunsicherung gesorgt und Gerüchte befeuert.

„Bei einem so sensiblen Thema wie der Flüchtlingsunterbringung ist eine gute Kommunikation schon im Vorfeld zwingend“, sagt er und hat sich deswegen an Landrat Udo Witschas (CDU) gewandt. Von dort heißt es: „Das Landratsamt Bautzen informiert in der Regel nicht über Belegungen von einzelnen Wohnungen. Die Betreiber der Wohnprojekte sind angehalten, sowohl Informationsarbeit in der Nachbarschaft aber auch bei der jeweiligen Gemeinde zu leisten“, so Landkreissprecherin Frances Lein.

Das Gebäude war Ende März 2024 an eine Firma aus dem Raum Freiburg in Baden-Württemberg verkauft worden, sagt Martolock. Die IF Gruppe betreibt deutschlandweit Wohnheime für Studenten und Unterkünfte für Flüchtlinge. „Der Betreiber hat sich daraufhin bei uns gemeldet. Demnach sollen in dem Haus zwei Wohnungen für jeweils eine Familie mit vier Personen entstehen“, sagt der Bürgermeister.

Im Landratsamt will man künftig anders mit der Problematik umgehen. „Das Ausländeramt wird nunmehr die Bürgermeister vor der geplanten Belegung einer Wohnung im Gemeindegebiet zusätzlich informieren“, teilt es mit.