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In Bautzen aufgegriffener Schleuser sitzt im Gefängnis

Am Dienstag waren in Bautzen erneut Menschen entdeckt worden, die unter gefährlichen Umständen ins Land gebracht wurden. Ein Schleuser ist nicht mehr auf freiem Fuß.

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Ein Schleuser, der am Dienstag in Bautzen aufgegriffen wurde, sitzt jetzt in U-Haft.
Ein Schleuser, der am Dienstag in Bautzen aufgegriffen wurde, sitzt jetzt in U-Haft. ©  Symbolfoto: dpa/Patrick Seeger

Bautzen/Görlitz. Ein Schleuser, der am 8. August 2023 in Bautzen festgenommen wurde, befindet sich jetzt in Untersuchungshaft. Der 58-jährige Ukrainer hatte für einen Lohn von 450 US-Dollar (etwa 410 Euro) ein syrisches Ehepaar (46 und 35 Jahre) mit seinen drei Kindern im Alter von 3 bis 14 Jahren sowie einen 27-jährigen Syrer mit einem Renault Laguna von Bratislava nach Deutschland gebracht. Er steht im Verdacht, weitere Taten begangen zu haben, berichtet Alfred Klaner, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Ebersbach.

Das Fahrzeug, mit dem der Mann die Personen schleuste, war am Dienstag um 8.15 Uhr in Bautzen nahe des Roller-Möbelmarktes an der Niederkainaer Straße kontrolliert worden. Dabei wurde die Schleusung entdeckt. Das fünfsitzige Auto war mit sieben Personen besetzt. Die drei eingeschleusten Kinder befanden sich ungeschützt auf dem Schoß der Erwachsenen auf der Rücksitzbank.

Schleuser wurde in Justizvollzugsanstalt gebracht

"Der Mann muss sich nun wegen des Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen verantworten. Er wurde am Nachmittag des 9. August in die Justizvollzugsanstalt Görlitz gebracht", so der Bundespolizeisprecher. Der Schleuserlohn war beim Aufgreifen des 58-Jährigen beschlagnahmt worden.

Die Syrer stellten Schutzersuchen und wurden in eine Erstaufnahmeeinrichtung geschickt. Sie müssen sich wegen unerlaubter Einreise sowie unerlaubtem Aufenthalt in Deutschland verantworten.

Syrer zahlten bis zu 10.000 Euro für Schleusung

Das trifft auch auf sechs Männer aus Syrien im Alter von 18 bis 23 Jahren ohne Visum oder Aufenthaltstitel zu, die ebenfalls am 8. August 2023 in Bautzen aufgegriffen worden waren. Polizisten hatten sie nach Bürgerhinweis gegen 11 Uhr auf der Karl-Marx-Straße gestellt, wo sie zusammen mit einem 22-jährigen usbekischen Schleuser zu Fuß unterwegs waren. Ermittlungen ergaben, dass der Usbeke mit einem Transporter 14 Migranten vom polnischen Warschau nach Bautzen gebracht hatte.

Der Verbleib des Transporters konnte noch nicht geklärt werden; weitere Migranten wurden vorerst nicht entdeckt. Die Gruppe, die über die Balkanroute nach Warschau geschleust worden war, soll in Bulgarien noch 163 Menschen umfasst haben. Die in Bautzen aufgegriffenen Personen haben laut Alfred Klaner bis zu 10.000 Euro an die Schleuser zahlen müssen. Gegen den 22-Jährigen wird wegen des Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen ermittelt. Er soll nach Polen zurückgeschoben werden. (SZ)