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Museumsleiter stellt neues Exponat in Bautzen vor: eine der wertvollsten Taschenuhren

Im Bautzener Museum ist ab Pfingstsonntag 2024 mit der Tourbillon Nummer 41.000 ein besonderes Exponat zu sehen. Es hat eine abenteuerliche Geschichte hinter sich.

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Diese wertvolle Taschenuhr - das in Glashütte gefertigte Tourbillon Nr. 41.000 - ist ab Pfingstsonntag 2024 im Bautzener Museum zu sehen.
Diese wertvolle Taschenuhr - das in Glashütte gefertigte Tourbillon Nr. 41.000 - ist ab Pfingstsonntag 2024 im Bautzener Museum zu sehen. © Eric Schimschar/Lange Uhren GmbH

Bautzen. Im Bautzener Stadtmuseum ist ab dem 19. Mai 2024, dem diesjährigen Internationalen Museumstag, ein neues Exponat zu sehen: eine der wertvollsten Taschenuhren der Welt.

Das vom Unternehmen A. Lange & Söhne für die Pariser Weltausstellung von 1900 gefertigte Tourbillon Nummer 41.000 ist eine der Meisterleistungen sächsischer Uhrmacherkunst, informiert die Stadtverwaltung. 1921 kam die besondere Taschenuhr aus dem Nachlass des Unternehmers Otto Weigang in den Besitz des städtischen Museums. Sie war Teil seiner Taschenuhrensammlung, zu der 18 weitere Uhren gehörten. Nachdem Weigang gestorben war, schenkte seine Witwe die Sammlung dem Stadtmuseum. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das wertvolle Stück jedoch entwendet.

Fördergeld und Spenden ermöglichen Kauf der teuren Uhr

2019 sollte das auch als Jahrhunderttourbillon bezeichnete Meisterwerk der Glashütter Uhrmacherkunst versteigert werden. Als es bei Sotheby’s in Genf auftauchte - der Diebstahl war da längst verjährt - nahm das Museum gemeinsam mit einem Rechtsanwalt Kontakt zu den Besitzern auf. Es handelte sich dabei um Erben eines Miteigentümers der Tengelmann-Gruppe.

Museumsleiter Dr. Jürgen Vollbrecht erläutert am Pfingstsonntag, was das neue Exponat - die Taschenuhr Tourbillon Nr. 41.000 - so besonders macht.
Museumsleiter Dr. Jürgen Vollbrecht erläutert am Pfingstsonntag, was das neue Exponat - die Taschenuhr Tourbillon Nr. 41.000 - so besonders macht. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Es gelang dem Bautzener Museum, diese Versteigerung auszusetzen und im Jahre 2021 das Tourbillon wieder zu erwerben. Möglich war der Kauf dank Fördermitteln; der Freistaat Sachsen steuerte 300.000 Euro bei, die Kulturstiftung der Länder 100.000 Euro. Auch die Stadt Bautzen hat einen Anteil dazugegeben. Zudem haben Firmen aus Bautzen ebenso wie Privatpersonen gespendet. Zum bezahlten Preis macht die Stadt keine Angaben.

In der Taschenuhr dienen Rubine als Lager für die Achsen

Mehrere Dinge machen die Taschenuhr so wertvoll. Neben der feinen Zeichnung auf dem Deckel, die in Handarbeit gefertigt wurde, ist auch die Technik in der Uhr eine besondere. Uhrenmacher Fridolin Stübner soll drei Jahre daran gearbeitet haben. Ihm und dem Unternehmen A. Lange & Söhn war damals wichtig, dass die Uhr besonders präzise geht, erklärte Museumsleiter Dr. Jürgen Vollbrecht, als die Tourbillon im Juni 2023 nach dem Rückkauf erstmals öffentlich vorgestellt wurde. Dass Rubine als Lager für die Achsen dienen und dass das Uhrwerk rotiert, damit nicht immer dieselbe Seite der Schwerkraft ausgesetzt ist, sind nur zwei Details von vielen.

"Genau 100 Jahre nach seiner Schenkung an das Museum kehrte das Meisterstück in das Bautzener Museum zurück", ist die Stadtverwaltung stolz. Die wertvolle Uhr ist ab Pfingstsonntag 2024 in der Dauerausstellung zu sehen. (SZ)

Am Sonntag, dem 19. Mai 2024, gibt Museumsleiter Dr. Jürgen Vollbrecht um 11, 13 und 15 Uhr Einführungen zum Tourbillon, seiner Geschichte und dem Wiedererwerb. Der Eintritt in das Stadtmuseum Bautzen ist an diesem Tag - dem Internationalen Museumstag - frei. Geöffnet hat das Museum dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Montags ist es geschlossen; an Feiertagen jedoch geöffnet.