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Bautzen

Mutmaßlicher Brandstifter von Bautzener Spreehotel geschnappt

Bei einem Anschlag auf das Spreehotel in Bautzen vor einem Jahr brach ein Feuer in dem Asylheim aus. Nun hat die Staatsanwaltschaft einen mutmaßlichen Täter ermittelt.

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Nach rund einem Jahr Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft einen mutmaßlichen Täter des Anschlags auf das Spreehotel gefunden.
Nach rund einem Jahr Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft einen mutmaßlichen Täter des Anschlags auf das Spreehotel gefunden. © xcitepress/Finn Becker

Bautzen. Die Staatsanwaltschaft Görlitz und die auf Rechtsextremismus spezialisierte Sonderkommission Rex des Landeskriminalamts Sachsen haben einen mutmaßlichen Brandstifter des Bautzener Spreehotels gefunden. Das teilte das LKA am Freitagnachmittag mit. Bei dem mutmaßlichen Täter handele es sich um einen 38 Jahre alten deutschen Mann aus Bautzen.

Am Freitagmorgen, dem 22. September, seien dazu in Bautzen Durchsuchungsmaßnahmen durchgeführt worden. Dabei hätten die Beamten Beweismittel wie Werkzeuge, Kleidung, Speichermedien und Telefone gefunden. Die Ermittler seien auch durch Hinweise aus der Bevölkerung auf den Mann aufmerksam geworden, so ein Sprecher des Landeskriminalamtes. Die Auswertung der Beweismittel werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Vier Personen waren beim Anschlag im Gebäude

Am 28. Oktober 2022 war in der damals noch nicht belegten Flüchtlingsunterkunft im Spreehotel am Bautzener Stausee ein Feuer ausgebrochen. Unbekannte hatten in den frühen Morgenstunden kurz nach fünf Uhr Fensterscheiben im Erdgeschoss eingeworfen und dort Feuer gelegt. Dass es sich um Brandstiftung handelte, hatte bereits nach wenigen Tagen festgestanden. Vier Mitarbeiter des Eigentümers hatten in der Tatnacht in dem ehemaligen Hotel übernachtet, in dem inzwischen 195 Flüchtlinge untergebracht sind. Zu Schaden kam bei dem Brandanschlag niemand, der Sachschaden belief sich auf rund 300.000 Euro.

Sachsens Innenminister hatte im Anschluss bei einem Besuch des Tatorts gesagt, das Ziel der Täter sei gewesen, das ehemalige Hotel "komplett in Schutt und Asche" zu legen. Die Täter müssten dafür büßen. Der Einzug der ersten Flüchtlinge musste in Folge des Anschlags um mehr als einen Monat verschoben werden.

Bereits 2016 war das Spreehotel, das auch damals Asylheim fungierte, Ziel eines Brandanschlags geworden, der aber misslang. Das Landgericht Görlitz wertete den Anschlag als Störung des öffentlichen Friedens und verurteilte die drei jungen Männer zu Bewährungsstrafen. Im aktuellen Fall ermitteln Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt wegen schwerer Brandstiftung. (SZ/trw)