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Bannewitz: Tempo-30-Versuch an der Horkenstraße startet

Mitte August beginnt der lang erkämpfte Verkehrsversuch in dem Wohngebiet. Bis zu den Winterferien soll er laufen. Dann wird entschieden, ob Tempo 30 bleibt.

Von Roland Kaiser
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Fuß vom Gas: Künftig ist auf der Horkenstraße in Bannewitz Tempo 39 zu viel.
Fuß vom Gas: Künftig ist auf der Horkenstraße in Bannewitz Tempo 39 zu viel. © Egbert Kamprath

Jahrelang haben sie in Bannewitz auf diesen einen Tag hingearbeitet. Mm 19. August ist es nun so weit: Von da an gilt auf einem mehrere hundert Meter langen Abschnitt der Horkenstraße künftig Tempo 30. Dass Autofahrer in einem Wohngebiet, durch das die stark frequentierte Asphaltpiste führt, den Fuß vom Gaspedal nehmen, fordert seit Längerem eine Bürgerinitiative (BI) ein.

Jetzt will der Landkreis innerhalb eines Verkehrsversuchs herausfinden, welche Auswirkungen die Geschwindigkeitsreduzierung tatsächlich hat. Bevor das zeitlich befristete Unterfangen starten kann, soll nach Auskunft des Pirnaer Landratsamtes zunächst der weitere Verlauf des aktuellen Breitbandausbaus entlang der Kreisstraße abgewartet werden.

Experiment dauert länger als gedacht

Ab besagtem 19. August werde die erlaubte Höchstgeschwindigkeit dann von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde deutlich reduziert, wie die Gemeindeverwaltung bestätigte. Das gelte zwischen dem Kreisverkehr und dem Ende der Wohnbebauung. Beide Fahrtrichtungen seien gleichermaßen betroffen. Bis nach den Winterferien 2025, die bis zum 28. Februar dauern, soll das Tempolimit Bestand haben.

Dass das Unterfangen damit länger dauert als ursprünglich von der Kreisverwaltung in Aussicht gestellt, kommt in den Reihen der BI gut an. Eigenen Angaben zufolge will der Landkreis auf diese Weise alle Eventualitäten, die Einfluss auf das Verkehrsaufkommen haben könnten, erfassen.

Im Anschluss sei eine Auswertung vorgesehen. Daran beteiligt werden sollen auch die rund 40 Familien, die der Bürgerinitiative angehören, heißt es. Das Ergebnis werde über den Fortbestand der Geschwindigkeitsreduzierung entscheiden.

Es könnte also gut möglich sein, dass die Tempo-30-Schilder am Ende gar nicht mehr abgenommen werden. Experten vertreten seit langer Zeit die Ansicht, dass langsameres Fahren weniger Lärm und Staub verursacht. Um Rechtssicherheit zu erlangen, wird nun der Versuch durchgeführt.

Dem vorausgegangen war ein jahrelanges Ringen um ein Einlenken des Landkreises. Der hatte zwar mehrere Verkehrszählungen angeschoben. Die wurden von der Bürgerinitiative jedoch stets in Zweifel gezogen. Eine Notwendigkeit für Tempo 30 war bislang in Pirna nicht gesehen worden, auch weil die Horkenstraße als kein klassischer Unfallschwerpunkt galt.