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Zoo Dresden: Laut wird es nur selten

Die drei Tiere, die seit April 2023 im Prof. Brandes-Haus leben, lassen es am liebsten ruhig angehen.

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Rote Brüllaffen werden seit 2023 erstmals im Zoo Dresden gehalten.
Rote Brüllaffen werden seit 2023 erstmals im Zoo Dresden gehalten. © Thorsten Eckert

So richtig laut geht es bei den Roten Brüllaffen selten zu: Anders, als es ihr Name vermuten lässt, sind die drei Dresdner Tiere ruhige und friedfertige Gesellen. „Als sie im April 2023 aus dem Zoo Köln zu uns kamen, mussten sie sich natürlich erstmal zusammenraufen“, sagt Tierpflegerin Stefanie Silbermann. „Denn sie hatten dort in unterschiedlichen Gruppen gelebt.“ Eine Zeit lang störte auch die Anwesenheit des Wollaffen Ricardo den Gewöhnungsprozess. Doch seit der Versuch der Vergesellschaftung beider Arten beendet und Ricardo abgegeben wurde, bewegen sich das Brüllaffen-Männchen Platano und die beiden Weibchen Yona und Dayany frei und entspannt durch die Anlage im Prof. Brandes-Haus.

Allzu oft sind sie allerdings nicht beim Klettern und Hangeln zu erleben, denn laut Stefanie Silbermann gehört „Abhängen“ zu ihren Lieblingszuständen. Auf der Außenanlage liegen sie gern bäuch- oder rücklings auf einem Ast und lassen sich von der Sonne wärmen – fürs Gleichgewicht sorgt dabei ihr langer, kräftiger Greifschwanz. „In den aktiven Phasen können sie aber sehr unterhaltsam sein. Besonders die Jüngste, die vierjährige Dayany, ist ein richtiger Kasperkopp.“ Yona (sechs) gilt als die Forscheste des Trios, während sich der siebenjährige Platano eher in Zurückhaltung übt. „Mit seinen zehn Kilogramm ist er zwar selbst für ein Männchen groß und kräftig“, so die Tierpflegerin, „doch er ist ziemlich schreckhaft, beäugt alles Neue vorsichtig aus der Ferne und rennt manchmal sogar vor seinen Mädels weg.“

Auch beim Fressen seien die Brüllaffen „irgendwie besonders“: Anders als andere Affenarten stürzten sie sich nicht aufs Futter, sondern nähmen es oft erst nach einer ganzen Weile zur Kenntnis. Mindestens zur Hälfte besteht es aus Blättern; am meisten mögen die Tiere Weide, Robinie und Obstgehölze. Daneben gibt‘s Pellets, Kräuter und zuckerarmes Gemüse. „Möhren oder Obst geben wir meist nur zur Belohnung beim Training. Im Moment werden die Tiere gerade ans Wiegen gewöhnt.“ Was ihre Ausscheidungen betrifft, sind Brüllaffen ungewöhnlich reinlich: Sowohl Kot als auch Urin hinterlassen sie nur an einer ganz bestimmten Stelle ihrer Anlage. Noch ist bei den Weibchen kein Nachwuchs in Sicht, doch nach Einschätzung von Stefanie Silbermann stehen die Chancen gut: „Unsere drei könnten die Basis für eine richtige Gruppe sein.“ Denn auch in ihrem natürlichen Lebensraum im Norden Südamerikas leben meist sechs bis zehn Tiere zusammen. Es gibt keine festen Paare und keine strenge Hierarchie; Jungtiere können längere Zeit in der Gruppe bleiben.

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