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Wenn sich Kreativität und Handwerk treffen

Laura Brückner liebt das kreative Arbeiten. Für die Ausbildung zur Raumausstatterin entschied sie sich ganz bewusst - und hängte in njumii - das Bildungszentrum des Handwerks gleich noch den Meister dran.

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Laura Brückner in ihrer Prüfungskoje. Den goldenen Sessel hat sie selbst gepolstert als Herzstück ihrer Prüfungsleistung.
Laura Brückner in ihrer Prüfungskoje. Den goldenen Sessel hat sie selbst gepolstert als Herzstück ihrer Prüfungsleistung. © Handwerkskammer Dresden

Manches im Leben ist Zufall - und manches sollte genau so sein, wie es eben passiert ist. Wenn Laura Brückner von ihrer Meisterausbildung in njumii - das Bildungszentrum des Handwerks erzählt, kommt sie auf einige solche Begebenheiten und Begegnungen zu sprechen, die für sie glückliche Fügungen sind. Aber zurück zum Anfang. Und da steht eine große Begeisterung für alles Kreative. Laura Brückner, die in einem Dorf bei Zwickau aufwächst, gestaltet gern. In ihrem Elternhaus entwirft sie nicht nur die Ausstattung ihres eigenen Zimmers, sondern gleich mehrere Räume. "Ich habe damals schon mit Visualisierungsprogrammen herumprobiert, hatte immer viele Ideen und Spaß daran, sie dann auch umzusetzen", erzählt die junge Frau. Schnell war sie sich sicher: Auch ihr Beruf sollte mit dem kreativen Gestalten zu tun haben. Ein Praktikum bei einem Raumausstatter begeisterte sie so sehr, dass sie entschied: Auf das Abitur und eine Reise-Auszeit sollte eine Raumausstatter-Lehre folgen. "Ich hatte auch gemerkt, dass ich lieber eine Handwerksausbildung als ein Studium beginnen wollte", so Laura Brückner.

Japanische Technik angewendet

Gesagt, getan. Doch schnell war auch klar: die frischgebackene Raumausstatter-Gesellin wollte mehr. "Ich war ja quasi ohnehin noch im Lernmodus und wollte den Schwung gleich nutzen", erzählt sie. Mit der Meisterschule in Vollzeit in njumii - das Bildungszentrum des Handwerks in Dresden hatte sie sich trotzdem viel vorgenommen. "Das Pensum war teilweise schon fordernd, aber wir haben eben auch viel gelernt", erzählt Laura Brückner und lobt vor allem die Haupt-Dozentin. "Sie hat wirklich für alles und jeden ein offenes Ohr gehabt und uns immer unterstützt, wo es nur ging."

Die Meisterschule in Dresden ist eine besondere, die nicht von ungefähr Teilnehmer aus ganz Deutschland anlockt. Den angehenden Meistern werden mit viel Praxisbezug sowohl moderne als auch klassische Dekorations- und Polstertechniken vermittelt. Auch die Gestaltung variantenreicher Wandbespannungen ist fester Bestandteil der Meisterausbildung und wird durch entsprechende Projektarbeiten im Unterricht vertieft. Weil der Fachbereich auch über einen umfangreichen Maschinenpark, unter anderem mit Blindstich- und Rollsaummaschinen, verfügt, bereitet die Meisterschule hier wirklich auf alle Herausforderungen des Berufes vor. Dazu kommt: Bei der Wahl ihres Meisterprüfungsthemas sind die Teilnehmer völlig frei und können auf der Grundlage der gestellten Anforderungen der Prüfungskommission ihre Kreativität ausleben.

Vor der Prüfung stand eine intensive Vorbereitungsphase, in der es auf Technik und Augenmaß ankam.
Vor der Prüfung stand eine intensive Vorbereitungsphase, in der es auf Technik und Augenmaß ankam. © Handwerkskammer Dresden /André Wirsig
Laura Brückner bereitet Stoffbahnen für ihre Wandbespannung vor. Diese ist Teil der Meisterprüfung.
Laura Brückner bereitet Stoffbahnen für ihre Wandbespannung vor. Diese ist Teil der Meisterprüfung. © Handwerkskammer Dresden /André Wirsig
Aus den Stoffresten der Prüfungskoje entsteht eine Weste auf der Schneiderpuppe.
Aus den Stoffresten der Prüfungskoje entsteht eine Weste auf der Schneiderpuppe. © Handwerkskammer Dresden /André Wirsig
Neben einem gepolsterten Sessel gehört es zu den Anforderungen an die Meisterprüfung, eine Wandbespannung und verschiedene Fenster-Dekorationen umzusetzen.
Neben einem gepolsterten Sessel gehört es zu den Anforderungen an die Meisterprüfung, eine Wandbespannung und verschiedene Fenster-Dekorationen umzusetzen. © Handwerkskammer Dresden

Perfekt für Laura Brückner, die für ihre Meisterkoje - so werden die selbst gestalteten Prüfungsräume genannt - eine ganz besondere Idee hatte. Sie wollte die Kunst des japanischen Kintsugi-Handwerks zeigen. Dabei wird zerbrochenes Porzellan mit Gold gekittet. "Ich bin zum ersten Mal bei einem Gottesdienst auf dieses Thema gestoßen und fand es sehr berührend. Der Gedanke, Dinge auf diese Weise zu bewahren, hat mich nicht losgelassen. Nun hatte ich in der Meisterprüfung die Chance, das Ganze selbst umzusetzen", erzählt die junge Frau. Es war eine jener Fügungen, die sie immer wieder auf ihrem beruflichen Weg bestärkt haben. Eine weitere ergab sich bei der Suche nach einer geeigneten Vase. Auf einer Online-Plattform hatte Laura Brückner ihr Wunsch-Objekt gefunden. Zufällig besuchte sie kurz darauf gemeinsam mit ihrem Kurs einen großen Stoffhändler in Bielefeld. Als sie wenig später gemeinsam mit einer Freundin noch einmal einen genaueren Blick auf das Angebot warf, stellten beide fest: die Vase wurde in Bielefeld verkauft! "Die Verkäufer waren auch zufällig grad zu Hause, wir konnten die Vase direkt abholen", erinnert sich Laura Brückner.

Nun konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen! Tat es auch nicht. Laura Brückner hat ihren Meisterbrief in der Tasche. Und sie hat noch eine besondere Erinnerung an die Zeit in Dresden. Als sie ihre Koje gestaltete, kam ein Umschüler aus dem Schneiderhandwerk auf sie zu. "Er war total begeistert von meinen Stoffen und fragte, ob er aus einem Stück davon nicht etwas für mich schneidern dürfte", erzählt die junge Meisterin. Eine Weste wurde es am Ende. Laura Brückner trug sie beim Prüfungsgespräch und später auch privat. Auch dieses Erlebnis habe die Meisterschule zu einer besonderen Erfahrung gemacht. Für die 24-Jährige, die auch in ihrer Freizeit gern kreativ ist, geht es nun beruflich weiter. Nach der langen Zeit der Aus- und Weiterbildung ist nun das Sammeln von praktischen Erfahrungen angesagt. Laura Brückner freut sich darauf.

Kontakt und weitere Informationen zur Meisterausbildung im Raumausstatter-Handwerk:

njumii – Das Bildungszentrum des Handwerks
Handwerkskammer Dresden

Am Lagerplatz 8
01099 Dresden

Axel Heymann

Tel. 0351-4640212
Mail [email protected]


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