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Wertmarken, Chips und viel Kurioses: Die Geschichten hinter den Sammlerstücken

Pfandmarken für leere Flaschen, eine alte Wertmarke für ein Glas Milch oder ein diskreter Gruß vom heimischen Bestatter im Einkaufswagen. Finden Sie es lustig oder eher makaber? Entscheiden Sie selbst!

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Obwohl meist als ein kleines Randgebiet belächelt, gehören in Deutschland Wert- oder Pfandmarken, Jetons und Leergut-Bons mit Wertaufdruck zur großen Familie der Numismatik. Obwohl auf Sammlermessen wenig zu sehen und Münzen und Medaillen ungeschlagen immer noch ganz oben in den Auslagen der Händler liegen, ist die Nachfrage groß. Ältere Wertbons, kleine geprägte Marken aus Metall, stehen wohl immer im Fokus der Sammlerwelt.

Die Marke für ein Glas Milch

Das kleine Stück aus Messing stammt aus den 1920er Jahren und ist in Dresden zuhause. Die ausgebende Stelle steht auf der Rückseite und wer hätte es gedacht, es handelt sich dabei um die heute noch existente Molkerei Pfund. Heute ist dieses Molkereigeschäft mit den vielen bunten Fliesen, als schönster Milchladen der Welt berühmt und meist von Touristen gut gefüllt. Vor fast einhundert Jahren bekam man für seinen Einkauf im Geschäft solch eine Marke als eine Art Rabatt ausgehändigt und meist wurde das Glas frische Milch gleich im Laden getrunken. Auch das ist heute dort noch möglich.

Die alte Wertmarke selbst hat also schon viel erlebt. Sie überstand Inflation, das sogenannte Dritte Reich, den Zweiten Weltkrieg, das Bombeninferno von Dresden im Februar 1945 und auch die 40 Jahre DDR. Als ich diese Marke auf einem Trödelmarkt in Berlin fand und kaufte, war mir sofort klar, was damit geschehen soll. Ich nahm Kontakt zum Geschäft in Dresden auf und fragte dort nach, ob das was auf der Marke steht, auch noch heute gilt. Kurz darauf fuhr ich nach Dresden und ich bekam für die Wertmarke wie vor hundert Jahren noch immer ein Glas Milch. Alleine der Spaß an der Sache war es wert und gleichzeitig kam die Marke wieder nach Hause. Interessant ist dabei auch folgende Tatsache. Trotz täglichen Meldungen von Rezession und Finanzkrise hat diese Marke den damals in Messing geprägte Wert von EIN GLAS MILCH bis heute behalten!

Pfandmarken vom Designer

Limonade, Bier oder nur Mineralwasser, meist kauft man die Getränke in Flaschen im Supermarkt und dafür bezahlt man auch Flaschenpfand. Die leeren Flaschen werden später wieder im Geschäft abgegeben, dafür gab es in Deutschland viele Jahre Pfandmarken, die an der Kasse wieder in bares Geld getauscht wurden.

Als die Automaten kamen war es mit den schönen Pfandmarken vorbei. Bedrucktes Papier und eingespartes Personal tut es auch. Doch gab es interessante Ideen, welche gar nicht so schlecht waren. Es war für alle Euro führenden Länder geplant, ein gemeinsames Pfandsystem zu gestalten. Überall wäre die leere Flasche mit dem gleichen Betrag an Pfandgeld belegt worden. Dabei wäre es auch egal gewesen, wo man die leere Flasche abgegeben hätte. In Griechenland oder Irland, völlig egal! Die gemeinsame Eurowährung hätte es möglich gemacht. Dazu kam es dann leider nicht, aber die Ideen waren da und sogar Kunstdesigner hatten bereits Entwürfe für eine gemeinsame Pfandmarke aus Metall geschaffen. Auf einer Kunstausstellung bekam ich dieses wohl einmalige Probestück vom Künstler und Buchautor Georg Zoche als Souvenir überreicht. Die Marke symbolisiert dabei einen Globus mit allen Kontinenten. Der Wert die 25, steht für 25 Cent und auf beiden Seiten befindet sich die Aufschrift „Pfand“ in mehreren Sprachen: PEGNO • PFAND • DEPOSIT • DEPOSITO • CONSIGNE oder STATIEGELD • PANTTI • KATAOEΣH • DEOSITO • PANT. Nicht schlecht aber trotzdem abgelehnt. Zur Freude der Sammler hatte dann für Jahre jede Supermarktkette ein eigenes Pfandsystem und es gab die unterschiedlichsten Marken und Pfandjetons in breiter Vielfalt.

Einfacher und vor allem eher einheitlich ist es mit den Einkaufswagen, denn da braucht man meist ein 1-Euro-Stück in Deutschland. Meist hat man auch einen Euro in der Tasche, doch was macht man, wenn es zwei 50-Cent-Stücke sind? Dann kommt der berühmte „Einkaufswagenchip“ zum Einsatz. Meist ist dieser aus bunter Plastik mit oder ohne Loch, aber immer mit einer Werbebotschaft. Gesammelt werden auch solche Stücke und am beliebtesten sind dabei die glänzenden Stücke aus Metall.

Der vermeintliche Adler ist ein Phönix

Das man auch den Tod zum Leben zählen muss, darüber wird sich schon ein jeder seine eigenen Gedanken gemacht haben. Meist aber wird die Sache selbst möglichst weit in die Ferne geschoben. Allerdings, wer mit dem Tod tagtäglich lebt und damit sein Geld verdient, dem fällt es auch leichter, mit diesem ganz normalen Bestandteil des Lebens umzugehen. Im Alltag ist es für uns völlig normal, wenn eine Apotheke, eine Schokoladenfabrik oder sogar eine Partei mit solchen bunt gestalteten Chips Werbung macht, aber ein Bestatter, ein Krematorium? Warum nicht? Diese Art von diskreter Werbung ist doch etwas ganz Besonderes. Ich fand alle meine zur Sammlung gehörenden Stücke im Einkaufswagen vor. Absichtlich vergessen und im Wagen zurückgelassen, diskreter geht es wirklich nicht!

Einkaufschips vom Krematorium Meißen
Einkaufschips vom Krematorium Meißen © Foto: Angela Graff

Diese blauen Chips tragen würdevoll das Symbol der Feuerbestattung, den Phönix, wie er gerade aus der Asche aufsteigt. Dabei handelt es sich nicht, wie oft gemeint, um einen Adler, sondern um einen mythischen Vogel, der am Ende seines Lebenszyklus verbrennt oder stirbt, um aus dem verwesenden Leib oder aus seiner Asche wieder neu zu erstehen. Ein ähnliches Medaillon mit Phönix befindet sich an der Fassade der Feierhalle vom werbenden Krematorium Meißen wieder und wurde im Jahre 1931 von E. P. Börner geschaffen.

Mögen wir uns auch manchmal wundern, aber alle hier vorgestellten Stücke sind einmal für uns Verbraucher und nicht für die Sammlerwelt geschaffen worden. Sie bekamen vom Gestalter, Designer und Hersteller ihre eigene Botschaft, Zweck und oftmals sogar einen vorbestimmten Wert aufgeprägt. Sammler fanden daran gefallen, die Autoren fanden darin neuen Stoff für einen Artikel und auf den Sammlermärkten selbst werden wohl solche Stücke nie an Wert einbüßen. Und nicht zu vergessen die vielen Tauschbörsen. Erst neulich wurde mir für meinen Chip vom Krematorium gleich zwei Chips mit dem Symbol und drei Buchstaben einer sehr bekannten Partei zum Tausch angeboten. Ich habe lieber nicht getauscht!

Text: Reiner Graff

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© Autoren: Jörg Schaldach, Kristina Ruppert

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