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Wenn Oma beim Kaufmann bezahlte, klingelte es laut

Der Kaufmann tippte den Preis ein, drehte an der großen Kurbel und schon war der bekannte Klingelton zu hören. Prachtvolle Registrierkassen waren einst fast in jedem Laden anzutreffen. Groß, glänzend und bereits mit vielen nützlichen Funktionen ausgestattet, sind solche Kassen oft noch heute der zusätzliche dekorative Schmuck einiger Geschäfte

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Man konnte diese lauten, glänzenden Maschinen einfach nicht übersehen und schon gar nicht überhören, wenn sie ihre über die großen Tasten eingetippten Aufgaben lösten. Keine Elektronik, sondern Muskelkraft und komplizierte, ausgeklügelte Mechanik waren notwendig, damit solche technischen Meisterwerke funktionierten. Die Kassen wurden ab und zu geölt und das vernickelte Bronzegehäuse mehrfach täglich auf Hochglanz poliert. Mehr war nicht notwendig. Zuverlässig, sicher und vor allem sehr gewichtig, zwei Zentner sind dabei keine Seltenheit, so kamen die guten alten Registrierkassen der Firma National über den großen Teich. Diebe hatten es früher wirklich schwer.

Früher, beim Kaufmann um die Ecke

„So, das macht dann zusammen zwölfmarksechsunddreißig, Frau Adam“, sagte der Kaufmann und drehte kraftvoll die große Kurbel einmal herum. Im Inneren des silbrig glänzenden Kasten war ein metallisch schepperndes Geräusch zu hören. Gleichzeitig sprang die Geldschublade mit einem unverkennbaren Klingelton auf. Oben im großen Fenster der Kasse war der zu zahlende Preis von beiden Seiten deutlich zu sehen. Die zur Zahlung angedachten Geldscheine wanderten in eines der vielen Fächer der Schublade und gleichzeitig nahm der Kaufmann die Münzen für das Wechselgeld heraus.

„Und zwomarkvierundsechzig zurück. Vielen Dank.“ Die Schublade wurde zugeschoben, im Fenster oben war der Preis verschwunden und „ VIELEN DANK“ erschien. Einkauf und Zahlung waren abgeschlossen. Die Kasse hatte mit mehreren inneren Zählwerken, die vorher einzeln eingetippten Preise addiert, registriert und abrufbar gespeichert. Für die damalige Zeit ein Wunderding der Technik. Dabei hatte der Gedanke, welcher die Entwicklung einer solchen Kasse vorantrieb, einen ganz anderen Grund gehabt. Aber auch hier ging es um Geld und zwar Geld, welches immer wieder in der Ladenkasse fehlte.

Etwas zur Geschichte

Ja, bin ich denn nur noch von Langfingern umgeben? Das dachte sich wohl im Jahre 1879 der Lokalbesitzer James Ritty in Dayton (Ohio/USA). Jeden Tag fehlte etwas Geld in der Kasse, obwohl das Geschäft gut lief, stimmte am Abend die Kasse nicht. Ganz klar, hier wurde sich an den täglichen Einnahmen bedient und Zugang zur Kasse hatte doch nur das Personal. James Ritty überlegte, was man da wohl machen kann und erfand schließlich das Grundmodell einer Registrierkasse. Der Kern der Erfindung war die Bargeldschublade, welche sich nur zum festgelegten Zeitpunkt öffnen ließ und das Öffnen noch zusätzlich mit dem für die Registrierkassen typisch gewordenen Klingelgeräusch signalisierte. Er ließ sich die Erfindung patentieren und gründete eine kleine Firma, welche diese Kassen herstellte. Bereits 1884 verkaufte er die Firma an John Henry Patterson. Unter dessen Führung ging die Entwicklung der Kasse weiter voran. Die Firma wuchs in kurzer Zeit zu einem großen Unternehmen. Unter dem Namen National Cash Register Company (NCR), baute man die ersten mechanischen Registrierkassen in großer Stückzahl. Man wagte mit der Erfindung den Sprung über den großen Teich nach Europa und schon 1896, wurde in Deutschland die Nationale Registrierkassen GmbH (NRK) gegründet. Die Produktpalette der Registrierkassen wurde fortwährend weiterentwickelt, vergrößert und ständig den individuellen Kundenwünschen angepaßt. Um 1911 hatte die NCR bereits über eine Million mechanisch arbeitende Registrierkassen verkauft, war ein Großunternehmen und beschäftigte 6.000 Angestellte.

Die Funktionen waren individuell zugeschnitten

Am Anfang hatten fast alle Modelle eine Kurbel oder einen großen Hebel an der rechten Seite der Kasse. Der Geldbetrag wurde je nach Modell über Hebelarme oder Tastenreihen eingegeben. Die gesamte Mechanik befand sich unter einer meist vernickelten Bronzehaube, welche nicht selten schon ein Kunstwerk für sich ist. Unter der Haube selbst, im Hirn der Kasse sozusagen, arbeiteten oft vier Addierwerke. Es gab Kassen für jeden Bereich des Handels extra zugeschnitten. Für größere Geschäfte, Kaufhäuser oder Gaststätten, gab es Kassen, die mehreren Personen die Bedienung erlaubten. Dafür gab es unterschiedliche Schlüssel, mit denen sich der Bediener an der Kasse registrierte. Jeder sprach also mit seiner Eingabe nur sein reserviertes Zählwerk an. Das Gesamtzählwerk lief natürlich im Hintergrund noch zusätzlich mit. Für den Restaurantbesitzer mit vielen angestellten Kellnern, war das sicherlich die große Erfindung, denn jeder Kellner konnte nun auch einzeln abgerechnet werden. Der bereits damals schon eingebaute Belegzettel-Drucker war noch zusätzlich eine große Hilfe. Damit konnte man jederzeit über entsprechende Spezialtasten am Gerät, einen Ausdruck starten und mit dem Inhalt der Kasse vergleichen. Das schön verzierte Rollenrad, in dem sich die Papierrolle befand, gehörte wie das Anzeigefenster für den Zahlbetrag, zum äußeren Erscheinungsbild der Kasse. Vieles war nun plötzlich prüfbar und Langfinger hatten kaum noch eine Chance.

Der Münzprüfer war bereits 1905 inklusive

Die Kassen standen meist auf einem großen Holzunterbau oder auf der Ladentheke selbst. In der meist hölzernen Schublade für die Münzen und Banknoten, war oft noch ein verschlossenes Extrafach mit einem Schlitz, wie bei einer Spardose. Hier kam das erworbene Trinkgeld, das es damals wohl auch schon gab, hinein und wurde später gerecht aufgeteilt. Auffällig ist auch die kleine Marmortafel, welche man meist über der Schublade auf dem Bord angebracht hatte. Fast jede Kasse war damit ausgestattet, aber warum? Ganz einfach, es war ein Münzprüfer! Früher hatte man ja noch mit Gold- und Silbermünzen bezahlt und diese wurden ja schon immer gern gefälscht. Allerdings verriet schon eine „Klangprobe“ die unechten Stücke. Daher ließ der Kassierer so manches Goldstück zur Probe auf dieses Stückchen Mamor fallen und lauschte dem goldigen Klang. Man hatte wirklich an vieles gedacht.

Museum zum Anfassen

Heute sind solche alten Registrierkassen eine Seltenheit und vor allem begehrte Sammlerstücke, die je nach Modell schon empfindlich teuer sein können. In der Gegenwart haben die Ururenkel solcher Maschinen den Dienst längst übernommen und können Dank der modernsten Computertechnik noch viel mehr. Mechanisch funktioniert aber wohl keine mehr. Die Zahnräder sind in deren Gehäusen eine Rarität geworden. Sogar der einst gut bekannte Klingelton, mit dem sich die Ladenkasse öffnete, ist heute verstummt oder wird elektronisch erzeugt.

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