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Um 1890 wurden in Meißen sogar Geldschränke hergestellt

Sie sind eine Wunderwelt der Mechanik, steckten voller Sperren und Komplikationen sowie fachlicher Handarbeit. Dabei lieferten sich Hersteller und Ganoven stets einen Wettlauf. Die Hersteller tüftelten in der heimischen Werkstatt etwas ganz neues aus. Die bösen Buben dagegen, wollten diese Geheimnisse schnell lüften, um an den Inhalt der schweren Schränke zu kommen. Die Hersteller von „Cassaschränke“, so bezeichnete man einst die stählernen Ungetüme, waren meistens speziell ausgebildete Schlossermeister und hatten eine eigene Werkstatt in der Stadt.

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Cassaschränke, Blitzableiter und Tafelwaagen

Drei Adressen trugen um 1890 in Meißen dazu bei, dass man als Geschäftsmann nicht jeden eingenommenen Silbergroschen zur Bank bringen musste, damit er vor Dieben sicher war. Zunächst gab es damals die Firma Meinecke in der Görnischen Gasse Nr. 352. Die Firma fertigte jedoch nicht nur „Decimal- und Tafelwaagen“ an, sondern man baute auch Blitzableiter und Cassaschränke. Nebenher wurden natürlich auch sämtliche Bau- und Schlosserarbeiten erledigt. Die Firma Eduard Günther stellte in der Lorenzgasse 2 ebenfalls Geldschränke her und in der Talstraße 5, also ganz in der Nähe vom Talbad, gab es noch den Schlossermeister Richard Günther. Ab 1910 gab es dann als Geldschrankfabrikanten nur noch Richard und Eduard Günther. In den alten Adressbüchern der Stadt Meißen werden die beiden Schlossermeister in der Rubrik „Berufsklassen und Handwerksbetriebe“ als „Geldschrankfabrikanten“ geführt. Natürlich musste man auch für die eigene Firma Reklame machen. Doch was sagen Sie dazu? Sind die alten Werbeanzeigen nicht attraktiv und interessant gestaltet? Auch die Söhne der beiden Günthers lernten das seltene Handwerk der Geldschrankfabrikation in den Werkstätten der Väter. Sie übernahmen später die offenbar gutgehenden Geschäfte.

Die Firma Richard Günther aus der Talstraße 5

Im Laufe der Jahre trennte sich jedoch die Spreu vom Weizen. Gleichzeitig hielt die moderne Zeit Einzug in die Geschäfte. Im Jahre 1921 gab es sogar schon in der Talstraße 5 ein Telefon (Nr. 309) für die Auftragsannahme. Ab 1927 wird in den alten Adressbüchern nur noch Richard Eduard Günther, demnach der Sohn von Richard Günther, als einziger Geldschrankfabrikant aufgeführt. Eduard Günther aus der Lorenzgasse 2, hatte inzwischen die Herstellung von Geldschänken aufgegeben, bleibt jedoch Schlossermeister. Doch zurück in die Talstraße. Da Richard Günther auch gleichzeitig der Eigentümer vom großen Grundstück Talstraße 5 mit sämtlichen Hintergebäuden war, stand reichlich Platz zur Verfügung. So siedelten sich in den Hintergebäuden, die zur Talstraße 5b zählten, noch mehrere Gewerke an. Im Hof gab es die Firma Moritz Schulze, mit einer Okarinafabrikation sowie eine Kleiderstoffhandlung mit Stoffen jeder Art. Kurioserweise gab es dort sogar eine Schuhfabrik. Auch der zweite Sohn Bruno Günther betrieb auf dem Hofgrundstück Talstraße 5b eine eigene Tischlerei.

Auch den 2. Weltkrieg überlebte die Geldschrankfirma in der Talstraße 5 offenbar ohne Schäden. Im Adressbuch von 1950 wird die Firma Richard Günther noch immer als „Meißner Geldschrank und Waagenbau“ in der Talstraße 5 aufgeführt. Man hatte sich sogar vergrößern können, denn inzwischen gab es noch einen Zweigbetrieb in Großenhain.

Zeitzeugen von einst, es gibt sie noch

Noch immer sind sie vorhanden. Es gibt heute sogar noch Gewichte aus Eisen, Messing oder auch Porzellan der Firma R. Günther. Obwohl man heute eher zum Abwiegen eine Waage mit digitaler Anzeige benutzt, sind derartige Gewichte als Sammelobjekte noch immer attraktiv geblieben. Wie viele Cassaschränke oder Geldschränke der beiden Meißner Firmen die Jahre überlebt haben, ist allerdings schwer zu sagen. Ich konnte glücklicherweise noch einen Geldschrank, hergestellt von Richard Günther aus der Talstraße 5, auftreiben. Sogar ein Foto der Firmenmarke an der dicken Innentür konnte gemacht werden. Die dort dargestellten Auszeichnungsmedaillen von Gewerbeausstellungen belegen zusätzlich die Qualität der Geldschränke. Der Rest nebst Inhalt bleibt natürlich geheim. Sei es wie es sei, aber ist das nicht faszinierend? Da steht doch tatsächlich im Landkreis noch heute solch ein alter Geldschrank herum. Dabei tut er noch immer seine Pflicht und bezeugt gleichzeitig, ein altes Handwerk, welches man über Jahrzehnte hinweg, in Meißen betrieben hat.

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