- Kommentar vom Städtischen Bestattungswesen Meißen -

Wenn wir uns bewegen, begegnen wir Menschen. Der Blick wandert ständig auf der Suche nach anderen umher. Meist geht er weiter, manchmal bleibt er hängen. Das hat die Natur so vorgegeben. Hier liegt der Anfang der Untreue. Denn nun schon gilt es, Grenzen zu setzen.

Man geht die Straße weiter oder bleibt stehen. Doch was ist, wenn sich nun auch noch beider Blicke treffen? Dann geht man unbewusst aufeinander zu, spricht sich vielleicht an, der erste Eindruck ist positiv. Ab hier kann man den weiteren Verlauf nicht mehr steuern. Will man treu bleiben, muss man bewusst gegen das eigene Gefühl kämpfen. Manchmal ist der gesunde Menschenverstand hilfreich. Aber man sollte sich auf ihn nicht verlassen. Bekanntlich ist dieser „gesunde Menschenverstand“ nur die Summe der Vorurteile, die man in seiner frühen Jugend gefestigt hat. Vorurteile sind gesellschaftlich geprägt und lassen beispielsweise die Polygamie in unserem Kulturkreis nicht zu.

Kannst Du Dich noch an die gute und die böse 7 erinnern? Weißt Du noch, was das 49-tel bedeutet? Selbst wenn man das 49-tel gefunden hat, besteht das Risiko, ein weiteres 49-tel zu finden. Die Welt ist groß. Dann wird es kompliziert. Rede also nie von Treue. Es ist nur der Beginn der leeren Versprechungen. Die Untreue ist die Regel. Käme man nicht besser, man bereitet sich darauf vor? Was steht dem entgegen? Eins ist Fakt, Untreue des anderen glaubt man nur dann wahrzunehmen, wenn man seinen Partner als seinen Besitz und nicht als freien Menschen betrachtet.

Das Ungesagte in Partnerschaften: Die Wahrheit über Untreue und Selbstreflexion

Umfragen ergeben zwar immer das Gleiche. Männer haben mehr Geschlechtspartnerinnen, Frauen haben weniger Partner. Männer gehen mehr fremd als Frauen usw. Egal, wie sich Männer mit ihren Erfolgen brüsten und Frauen lieber etwas verschweigen. Mathematisch betrachtet kann gerade das nicht möglich sein, da die Geschlechtspartner (auch beim Seitensprung) immer gleichmäßig am Ereignis beteiligt sind. Die durchschnittliche Anzahl der sexuellen Kontakte, genau wie der Anteil der Männer und Frauen, die fremdgehen, muss gleich sein. Die Mathematik ist die Wissenschaft, die am wenigsten lügt. Also muss man davon ausgehen: Es kann jedem passieren.

Übrigens soll nur in einem Siebtel der Partnerschaften der Fall diskutiert worden sein, wie man sich verhält, wenn ein Partner untreu wird. Zieht man einen radikalen Schlussstrich aus verletztem Stolz heraus oder will man sein vermeintliches Eigentum bestrafen? Doch wer ist der untreue Partner? Das kann der Gegenüber sein. Man kann es auch selbst sein, der den undenkbaren Weg einschlagen wird. Keiner sollte sich sicher fühlen, dass einem das nicht selbst passieren könnte. Vorwürfe an den Partner findet man viele. Sich selbst gegenüber ist man allerdings unkritisch veranlagt.

Jenseits der Treue: Die heimliche Liebe und ihre dunklen Verlockungen

Man wird schneller schwach, als man denken kann. Dann ist sie da: die heimliche Liebe. Das Spektrum ist breit. Der Flirt ist der Beginn, das Internet eröffnet weitere, sogar anonyme Möglichkeiten und letztendlich kann man auch eine Doppelbeziehung führen. Selbst die Wahrscheinlichkeit, dass eine Affäre bekannt wird, ist relativ gering. Perfekt organisiert kann eine Parallelbeziehung ewig dauern.

Sicherlich kann man mit viel Kraft die biologischen Faktoren aushebeln. Aber selbst, wenn man den Seitensprung nicht will und sich dessen ziemlich sicher ist, weil man denkt, gut untergekommen zu sein, wird die Immunität gegenüber fremden Reizen nachlassen, wie jeder andere Impfschutz auch. Die alte Partnerschaft hat sich abgeschliffen. Die Fantasien werden größer. Der bekannte Partner ist dabei selten präsent. Das ist schließlich vertraute Kost. Also nichts für die heimlichen Träume. Wenn man dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort erscheint, ist es mit der vormals verkündeten Standhaftigkeit vorbei.

Hier sollte nun innegehalten und der Seitensprung analysiert werden. Das kann man nur selbst und wird kaum die Antwort finden, sondern sich in Gefühlen verstricken.

Eine Frage bleibt: Würde man das für sich akzeptieren, was man gerade dem Partner antut. Schon diese Frage und die Antwort passen nicht so recht ins Konzept. Man muss mit allem rechnen und deswegen derartige Absprachen regelmäßiger treffen, dabei seine Schwächen einplanen und sie dem anderen gegebenenfalls auch zugestehen.

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