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Seltene Tierarten der Region: Die Kleine Hufeisennase

Was die Fledermaus-Art zum Leben braucht und wie sehr sie hierzulande und in Europa vom Aussterben bedroht ist, erfahren Sie hier.

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Die kleine Hufeisennase zählt zu den kleinsten Fledermaus-Arten in Europa. Sie ist etwa nur eine Daumenlänge groß, wiegt vier bis zehn Gramm und weist eine Flügelspannweite von circa 19 bis 23 Zentimeter auf. Ihren Namen verdankt die kleine Hufeisennase ihrem hufeisenförmigen Nasenblatt.

Für die Familie der Hufeisennasen ebenfalls charakteristisch sind die spitzen Ohren ohne Knorpelmasse an der Ohrmuschel. Das weiche flaumige Fell ist auf dem Rücken braun, während die Unterpartien eine gräulich-weiße Färbung aufweisen.

Die Weibchen und ihr Nachwuchs leben in oft großen Kolonien. Eine Kolonie kann dabei durchaus einige hundert Individuen umfassen. Die Männchen hingegen sind Einzelgänger oder leben in kleinen Gruppen zusammen. Nur im Spätsommer und im Herbst treffen die Geschlechter zur Paarungszeit aufeinander. Die Jungtiere verbleiben bis zu ihrer Flugfähigkeit an einem geschützten Platz. Während der nächtlichen Beutezüge der Mütter bleiben die Jungtiere alleine. Erst gegen Morgengrauen kehren die Mütter zum Säugen ihres Nachwuchses zurück.

Wovon ernährt sie sich?

Die kleine Hufeisennase ernährt sich hauptsächlich von Insekten, welche sie in der Nacht mit einem hochfrequenten Echo lokalisiert und im Flug erbeutet. Die Ulltraschallortungsrufe werden außerdem zur Orientierung genutzt. Sie jagt häufig nahe über dem Boden oder über dem Wasser.

Wo hält sie sich auf?

Tagsüber ruht sie an sicheren Orten und ungefähr 20 Minuten nach Sonnenuntergang verlässt sie ihr Quartier. Für den Winterschlaf von Oktober bis Mai sucht sie geschützte Winterquartiere auf – dafür eignen sich Bergwerke, Stollen, geheizte Keller in Gebäuden und warme Höhlen.

Während des Winterschlafes hängt die Kleine Hufeisennase in ihren Flügelhäuten eingehüllt frei und einzeln an den Höhlendecken. Die Kleine Hufeisennase hält einen unterbrochenen Winterschlaf – das bedeutet, dass sie zwischendurch immer wieder mal aufwacht.

Die Kleine Hufeisennase ist vor allem im südlichen Teil Europas verbreitet – insbesondere werden von ihr wärmere Regionen bevorzugt. Des Weiteren hält sich die Kleine Hufeisennase auch im Mittelmeerraum auf. Außerdem ist sie in einigen Teilen Nord- und Ostafrikas zu finden – ebenso im südlichen Eritrea, im Sudan und im Vorderen Orient bis Kaschmir. Teilweise wurde die Kleine Hufeisennase auch in der Ukraine gesichtet. In Deutschland sind noch einige Bestände in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern vorhanden. In Sachsen gibt es nachgewiesene Vorkommen in der Sächsischen Schweiz, im unteren Osterzgebirge, im südlichen Teil der östlichen Oberlausitz und auch im Elbtal in der Umgebung von Dresden und Meißen.

Sie lebt vorwiegend in halboffenen Kulturlandschaften wie Streuobstwiesen, Parkanlagen, auf lichten Wiesen und in lichten Waldrändern. Sie kann auch in Höhen von bis zu 2.000 Metern gefunden werden.

Der ursprüngliche Lebensraum der Fledermaus sind die Höhlen, aber sie verwendet in zunehmendem Maße eine Vielzahl von künstlichen Strukturen wie Gruben, Tunnels, Keller und auch Dachböden. Die Kleine Hufeisennase sucht sich solche Plätze aus, wo größere Fledermäuse nicht imstande sind die Zugänge der Höhlen zu erreichen.

Wie stark ist sie gefährdet?

Auch wenn die Kleine Hufeisennase in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet geführt wird, so gehört sie doch in einigen Ländern Europas zu den bedrohten Arten, wie zum Beispiel in Österreich. In Österreich war diese ursprünglich weit verbreitet. Jetzt ist der Bestand stark rückläufig und gebietsweise sogar verschwunden. In der Roten Liste der Schweiz ist sie vom Aussterben bedroht. Ebenso in Deutschland. Hierzulande wird sie in der Roten Liste auch unter der Kategorie 1 aufgelistet. Man vermutet, dass die Kleine Hufeisennase in den Bundesländern Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg schon ausgestorben bzw. verschollen ist. In Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und in Bayern wurden regelmäßige Vermehrungen nachgewiesen.

In all den genannten Ländern und Bundesländern bestehen für das Tier strenge Schutzmaßnahmen. Ursachen für den starken Rückgang, insbesondere in Deutschland, sind die Renovierungen oder Sanierungen alter Gebäude wie Schlösser, Burgen und alte Kirchen, die häufig als Wochenstuben der Kleinen Hufeisennase genutzt werden.

Noch bestehende Restpopulationen sind durch Verinselung gefährdet und somit vom Aussterben bedroht.

Als weiterer Gefährdungsfaktor ist die verstärkte Nutzung von extensiver Kulturlandschaft. Durch streng geregelte Schutzmaßnahmen wie Erhaltung der Winterquartiere und Sommerquartiere versucht man den unaufhaltsamen Rückgang dieser Art aufzuhalten. Ob das die wirklichen Gründe für den europaweiten Bestandsrückgang sind, weiß nur der Wind.

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