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Globale Kunstgeschichten in der DDR: Was Sie in der neuen Ausstellung im Albertinum erwartet

DDR Kunst im Fokus: Die neue Sonderausstellung widmet sich ab dem 4. November einem bisher kaum erforschten Kapitel der Kunst in der DDR als Teil einer globalen Kunstgeschichte. Finden Sie hier alle Infos zu Ausstellung und Programm!

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Die Ausstellung "Revolutionary Romances" hinterfragt DDR-Kunst auf Eurozentrismus, kulturelle Aneignung und Stereotypen zum Globalen Süden.
Die Ausstellung "Revolutionary Romances" hinterfragt DDR-Kunst auf Eurozentrismus, kulturelle Aneignung und Stereotypen zum Globalen Süden. © Sami Hakki, o.T. (Selbstbildnis mit roter Fahne), 1968, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Kustodie der Hochschule für bildende Künste Dresden

Die neue Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) im Albertinum richtet gemeinsam mit dem Kupferstich-Kabinett und dem Kunstfonds den Blick auf die "Revolutionary Romances" – die freundschaftlich-revolutionären Beziehungen – der DDR zu den Ländern des Globalen Südens.

"Völkerfreundschaft" und "Internationale Solidarität" bestimmten als ideologische Leitmotive nicht nur die ostdeutsche Außenpolitik in Asien, Afrika und Lateinamerika, die neben politischen vor allem auch wirtschaftliche Interessen verfolgte. Sie prägten auch die Auswärtige Kulturpolitik und wurden zu wichtigen Themen der Staatspropaganda sowie in der bildenden Kunst der DDR.

Für die DDR brachte die Hinwendung zum Globalen Süden die erhoffte internationale Anerkennung, die ihr im Westen lange Zeit versagt blieb.
Für die DDR brachte die Hinwendung zum Globalen Süden die erhoffte internationale Anerkennung, die ihr im Westen lange Zeit versagt blieb. © Mankew Valente Mahumana, O povo em 1974 [Das Volk im Jahr 1974], 1974, © GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Von Diplomarbeiten bis Kubanischer Revolutionsgrafik

Ausgehend vom Sammlungsbestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), ergänzt um ausgewählte Leihgaben, fragt die Ausstellung nach der künstlerischen Praxis, den Themen und Motiven dieser tatsächlichen wie vermeintlichen ‚Revolutionary Romances‘ und hinterfragt die in der DDR entstandenen und präsentierten Kunstwerke.

Mit "Revolutionary Romances?" unternimmt das Albertinum eine erste Annäherung – fragend, forschend, selbstkritisch und mit vielen Wissenslücken – an ein aktuelles Themenfeld, dessen Bearbeitung erst am Anfang steht.
Mit "Revolutionary Romances?" unternimmt das Albertinum eine erste Annäherung – fragend, forschend, selbstkritisch und mit vielen Wissenslücken – an ein aktuelles Themenfeld, dessen Bearbeitung erst am Anfang steht. © Eva Schulze-Knabe, Chukwuemeka Ogbue (Student aus Nigeria), 1960, © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Albertinum, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut

Zu sehen sind Werke aus den 1950er bis 1990er Jahren, unter anderem von Künstler*innen aus der DDR, Kuba, Chile, Vietnam, Indien, Irak, Libyen, Mosambik und Burma (Myanmar).

Dazu gehören:

  • Darstellungen von Idealen und Ikonen des sozialistischen Internationalismus
  • Bilder der Solidarität
  • künstlerischer Protest gegen Krieg und Gewalt in Asien, Afrika und Lateinamerika
  • kubanische Revolutionsgrafik
  • Reisebilder
  • Mail Art
  • Diplomarbeiten von ausländischen Studierenden an der Dresdner Kunsthochschule.
Nach der Prolog-Ausstellung im vergangenen Jahr, Tagungen und Konferenzen sowie einem umfangreichen Programm auf der SKD-Plattform voices, beschließt diese Schau den Abschluss des mehrjährigen Projekts KONTRAPUNKTE (gefördert durch Kulturstiftung des Bundes).
Nach der Prolog-Ausstellung im vergangenen Jahr, Tagungen und Konferenzen sowie einem umfangreichen Programm auf der SKD-Plattform voices, beschließt diese Schau den Abschluss des mehrjährigen Projekts KONTRAPUNKTE (gefördert durch Kulturstiftung des Bundes). © José Toirac, Hasta la victoria siempre, 1995, © José Toirac, Foto: Carl Brunn
© Sami Hakki, o.T. (Selbstbildnis mit roter Fahne), 1968, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Kustodie der Hochschule für bildende Künste Dresden
© Trịnh Kim Vinh (1932–2018) Zivilverteidigung, 1973, © Trịnh Kim Vinh & Kunstfonds, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Barbara Tlusty

Blicke auf die Vergangenheit, Reflexion in der Gegenwart

Neben Werken aus den Sammlungen der SKD werden auch internationale zeitgenössische Positionen und Auftragsarbeiten von Georges Adéagbo, Sven Johne, Hamlet Lavastida, Dana Lorenz, Sonya Schönberger, Wenke Seemann, Sung Tieu, Arlette Quy`nh-Anh Tr`ân gezeigt, welche die einstigen Ideale und Widersprüche der ‚Solidarität‘ und ‚Völkerverständigung‘ aus der Perspektive der Gegenwart betrachten und kritisch reflektieren.

Begleitet wird die Ausstellung außerdem von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm zu den Themen Kunst und Sozialismus, Reisen, Migration und Solidarität.

© Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Auszüge aus dem Programm

04. November, 13 Uhr: ostZONE - Workshop "Mail-Art - Briefe als Kunst" zur Ausstellung "Revolutionary Romances? Globale Kunstgeschichten in der DDR"

09. November, 18 Uhr: Feier den Abend: Abendöffnung der Ausstellung "Revolutionary Romances? Globale Kunstgeschichten in der DDR"

und 19.30 Uhr: Kurator*innenführung im Albertinum

11. November, 13 Uhr: ostZONE-Zeitzeug*innengespräch “Jeans nach Dienstschluss” zur Ausstellung "Revolutionary Romances? Globale Kunstgeschichten in der DDR"

15. November, 16 Uhr: Kunstgespräch: Revolutionary Romances? Globale Kunstgeschichten in der DDR

16. November, 18 Uhr: Feier den Abend: Abendöffnung der Ausstellung "Revolutionary Romances? Globale Kunstgeschichten in der DDR"

19. November, 11 Uhr: Rundgang in Deutsch durch die Sonderausstellung "Revolutionary Romances? Globale Kunstgeschichten in der DDR"

Alles auf einen Blick

Ausstellungsort: Albertinum, Tzschirnerpl. 2, 01067 Dresden

Laufzeit: 04.11.2023—02.06.2024

Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen

Eintrittspreise: regulär 12 €, ermäßigt 9 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 11 €.

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Besucherservice:

Das Albertinum liegt am östlichen Ende der Brühlschen Terrasse in Dresden und beheimatet die Galerie Neue Meister und die Skulpturensammlung.
Das Albertinum liegt am östlichen Ende der Brühlschen Terrasse in Dresden und beheimatet die Galerie Neue Meister und die Skulpturensammlung. © Adobe Stock