Zucchini scheint für Riesenschildkröten eine Delikatesse zu sein: Obwohl die glatte Frucht ständig wegflutscht, rückt Hugo IV sie mit den Vorderbeinen immer wieder zurecht und frisst sie mit beeindruckender Beharrlichkeit. Auch seine beiden Artgenossen sind von der saftigen Abwechslung begeistert – schließlich gibt‘s normalerweise nur Laub, Gras und Heu. „Dieses Futter legen wir am Durchgang von der Außen- zur Innenanlage ab“, sagt Tierpfleger Michael Scheffert. „So finden die Schildkröten leichter wieder hinein.“ Seit Anfang Juli dürfen sie nämlich selbst wählen, ob sie sich lieber in- oder Outdoor aufhalten.

Bis 200 Kilo schwer

„Zu diesem Zeitpunkt hatten sie ihre Anlage im Orang-Utan-Haus genügend kennengelernt und gingen freiwillig nach draußen“, so Scheffert. „Und der Rasen war stabil genug, um die zwischen 120 und 200 Kilogramm schweren Tiere auszuhalten.“ So ergiebig wie im alten Außengehege ist er allerdings noch nicht: Dort hatten sich die Aldabra-Riesenschildkröten im Sommer fast ausschließlich von selbst gerupftem Gras ernährt. Weil Innen- und Außenbereich jetzt direkt aneinandergrenzen, können die „Hugos“ an warmen Herbsttagen auch mal kurzzeitig ins Freie – früher zogen sie meist schon Ende September dauerhaft in ihr für Besucher nicht einsehbares Winterquartier um. Allerdings müssen die Tierpfleger sehr genau auf die Witterung achten. „Es darf draußen nicht kühler als 15 Grad Celsius sein“, sagt Michael Scheffert. Bei zu niedrigen Außentemperaturen und auf dem kühlen Boden besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Riesenschildkröten schnell krank werden.

Im Juli und August war aber eher das Gegenteil der Fall: Wenn die Sonne am Nachmittag in ihre Außenanlage schien, war es selbst diesen wärmeliebenden Tieren zu heiß. Die „Hugos“ zogen sich dann in den Schatten der Sträucher am Rand der Anlage zurück oder kühlten sich in ihrem großzügigen Badebecken ab. Der Besuchertrubel hingegen macht den Dresdner Riesenschildkröten nichts aus. Zumindest Hugo II und Hugo III, die sich von Michael Scheffert auch gern am Hals kraulen lassen, halten sich sogar bevorzugt in der Nähe der Menschen auf.

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