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Mini-Rüssel im Elefantenrevier

Seit 1996 hält der Zoo Dresden die possierlichen Kurzohrrüsselspringer. Am 15. Juni wurde nach längerer Pause wieder ein Jungtier geboren.

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Knopfaugen und bewegliche Rüsselnase: das am 15. Juni geborene Rüsselspringerweibchen
Valerie
Knopfaugen und bewegliche Rüsselnase: das am 15. Juni geborene Rüsselspringerweibchen Valerie © Thorsten Eckert

Die Elefanten sind nicht die einzigen Rüsseltiere, die im Afrikahaus des Zoo Dresden leben: Nur wenige Schritte von der Innenanlage der Dickhäuter entfernt liegt im Foyer das Domizil der Kurzohrrüsselspringer. Und obwohl die Dimensionen unterschiedlicher kaum sein könnten – die einen bringen mehrere Tonnen auf die Waage, die anderen gerade mal 40 Gramm – sind die Arten zoologisch miteinander verwandt. Mit den optisch viel ähnlicheren Mäusen haben Rüsselspringer hingegen nichts zu tun.

Tierpflegerin Miriam Grünwald, die im Elefantenrevier große und kleine Rüssel betreut, hat ein besonderes Faible für die possierlichen Leichtgewichte. „Zurzeit leben sieben Kurzohrrüsselspringer bei uns“, sagt sie. „In der Schauanlage ist allerdings nur das Männchen Frank zu sehen, denn die Tiere sind Einzelgänger und suchen sich in der Natur nur für die Fortpflanzung einen Partner.“ Im Zoo werden die Paare, die hinter den Kulissen leben, deshalb frühzeitig aneinander gewöhnt. Und auch nur dort gelingt die Zucht: In der Schauanlage haben die extrem schreckhaften Rüsselspringer nicht genug Ruhe für die Versorgung von Nachkommen.

Endlich wieder ein Jungtier

Miriam Grünwald freut sich sehr, dass nach dreijähriger Pause Mitte Juni wieder ein Jungtier geboren wurde – ein Weibchen mit dem Namen Valerie. „Die Mutter Lea hatte nicht genügend Milch“, berichtet die Tierpflegerin. „Deshalb haben wir uns für eine teilweise Handaufzucht entschieden und von Anfang an zugefüttert.“ Zu Beginn wurde dem Acht-Gramm-Winzling fünfmal täglich eine Minimenge Hundeaufzuchtmilch ins Schnäuzchen gespritzt; inzwischen mag Valerie fast nur noch feste Nahrung. Die besteht unter anderem aus zerkleinertem Gemüse und Mehlwürmern. Bald wird sie – wie ihre älteren Artgenossen – ab und an Jagd auf lebende Heuschrecken machen.

Die in den Wüstengebieten des südlichen Afrika beheimateten Kurzohrrüsselspringer sind auch im Normalfall Schnellentwickler: Mit spätestens drei Wochen werden sie nicht mehr gesäugt und von der Mutter in die Selbstständigkeit gebissen. Bereits im Alter von einem halben Jahr sind die kleinen Tiere geschlechtsreif und können, ausreichend Nahrung vorausgesetzt, in kurzen Abständen Nachwuchs zeugen. „Sobald ein Weibchen nach rund 60 Tagen Tragzeit ein Jungtier zur Welt gebracht hat, kann es erneut aufnehmen“, so die Tierpflegerin.

In der Natur ist das im Schnitt drei bis vier Jahre lange Leben der Rüsselspringer von ständiger Wachsamkeit geprägt, denn die zarten Wesen haben viele Feinde. „Deshalb legen sie in ihren festen Revieren Trampelpfade an, auf denen sie schnell flüchten können. Diese Wege werden akribisch gepflegt und sauber gehalten.“ Auch im Zoo sei das gut zu beobachten. „Wenn wir einen Pfad versehentlich mit einem Gegenstand verstellen, versuchen die Tiere sofort, ihn wegzubekommen.“ Bei Gefahr können Rüsselspringer Geschwindigkeiten von bis zu 20 Kilometern pro Stunde erreichen. Der erste Kurzohrrüsselspringer kam übrigens am 22. Juni 1996 aus dem Zoo Wuppertal nach Dresden. Seither wurden insgesamt 51 Jungtiere erfolgreich aufgezogen – das letzte vor Valerie im Mai 2021.

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