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Losmedaillen aus Feinsteinzeug | Teil 5

Wie mit Lotterien die chronisch leeren Kassen für öffentliche Bauvorhaben und andere Projekte aufgefüllt werden sollten.

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Zu Beginn der 1920er Jahre gab es in einigen Städten, Gemeinden sowie in unterschiedlichen Vereinen, viele Aktivitäten um geplante Bauvorhaben oder auch ganz andere Projekte zu finanzieren. Überall gab es dazu Aufrufe, um reichlich finanzielle Spenden in die leider immer chronisch leeren Kassen zu spülen. Die Ideen waren überall äußerst kreativ. Oftmals wurden Lotterien veranstaltet, dabei konnte man dann attraktive Sachpreise gewinnen. In dieser Zeit hatte man in der sächsischen Stadt Meißen gerade das Medium „Notgeld“ aus Böttgersteinzeug® (Feinsteinzeug) und Biskuitporzellan, als neuen Produktzweig der Manufaktur, erfolgreich auf den Markt gebracht. Eine gute Alternative? Warum nicht? Das Münzgeld aus Metall war ja damals in ganz Deutschland knapp. Man konnte sich jedenfalls in der hier ansässigen Porzellanmanufaktur kaum vor Aufträgen für Notgeldmünzen retten. Doch nun sollten noch medaillenartige Lotterielose aus Feinsteinzeug dazukommen. Das dekorative Lotterielos aus edler Keramik mit Souvenirfunktion war geboren.

Hinweis: Böttgersteinzeug® ist eine eingetragene Marke der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen GmbH

Der Vergleich zwischen Probe und Los

Er bringt es unweigerlich ans Tageslicht, denn hier werden die eventuell noch vorgenommenen Änderungen sichtbar. Beispiele dazu sollen uns hier die Fotos 04 und 05 liefern. Wir können feststellen, dass die Motivprobe (Foto 05) weniger Schärfe im Motiv aufweist, da das Stück ja aus einer Gipsform stammt. Das Stück mit der Losnummer dagegen (Foto 04) ist scharf in den Konturen. Zudem ist ein scharfkantiger Rand sichtbar. Die Buchstaben der Schrift sind beim Stück aus der Gipsform dünner. Sie haben teilweise eine andere Form und auch Lage.

Das „Ü“ im Wort Volksbücherei hatte ursprünglich einmal kleine kurze Striche, daraus wurden Punkte. Die beiden Punkte vor und hinter „MEISSEN“ fehlen beim Probestück noch völlig. Ganz interessant wird jedoch die Angelegenheit, wenn wir uns oben den Wappenlöwen nebst Turm, das Stadtwappen von Meißen, genau betrachten. Der Löwe ist auf dem Stück mit Losnummer, also dem Endergebnis, viel schärfer im Detail geworden. Zudem hat der Schwanz vom Löwen eine ganz andere Form wie noch auf dem Probestück bekommen. Hier hat man also noch Prägedetails abgeändert bevor der Stahlstempel geschnitten wurde um damit zu Prägen.

Ein heraldisch falsches Wappen von Meißen

Der Schwanz vom Löwen im Wappen ist auf den endgültigen Losen (Stahlstempel) mit Nummer in der Mitte gegabelt und damit völlig falsch dargestellt. Auf den Probestücken dagegen schuf Börner den Löwen noch richtig! Da fragt man sich doch wie es dazu kam? Fakt ist, das Wappen der Stadt Meißen, stellt den aufrechtstehenden und rotgezungten Markmeißnischen Löwen dar. Er ist ebenso schwarz und rot bewehrt. Nie hat man den Meißner Löwen im Stadtwappen mit einem gegabelten Schwanz der zwei Enden besitzt gezeichnet. Emil Paul Börner, ein gebürtiger Meißner, hatte dieses Wappen garantiert oft vor Augen gehabt. Doch schon früher auf den Stadtmünzen von 1921 ist die gleiche Problematik aufgetaucht.

Damit nicht genug. Der Turm im Wappen wird ebenfalls nur mit zwei Fenster, statt vier Fenster und ein Tor gezeigt. Ein Spitzdach hat der Turm zwar bekommen, jedoch wurde der Turmknauf vergessen. Doch Börner schnitt das Motiv nur in die Gipsform für die Motivproben. Hörnlein dagegen fertigte später den Stahlstempel zur Prägung an. Wie wir wissen waren beide in ihrem Fach Perfektionisten. Wo also muss man den Fehler suchen und was sagte eigentlich die Stadt Meißen als Auftraggeber dazu? Offenbar winkte man die Stücke einfach durch und hoffte es merkt bestimmt keiner. Oder war am Ende wirklich nur die übertriebene künstlerische Freiheit schuld? Ein direkter Vergleich mit dem originalen Stadtwappen von Meißen lohnt sich an dieser Stelle wirklich.

Stöbern Sie hier für weitere Informationen und Geschichten des Städtischen Bestattungswesens Meißen.

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