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Geldschränke, Tresore, Tresoranlagen und Panzerknacker

Geldschränke sind seit vielen Jahren im Gebrauch. Früher konnten das schon richtige Kunstwerke sein, welche man in einem großen Büro oder auf einer Bank antraf.

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Viele davon sind seit über hundert Jahren immer noch im Gebrauch. Ältere Modelle fügten sich perfekt in das gerade bevorzugte Möbeldesign ein. Dekorativ und schwer. Heute kommen Geldschränke eher schlicht und zeitlos daher. Für die Tresoranlagen der Banken von einst, gab es sogar richtige Dienstanweisungen, damit alles seine Ordnung hatte. Trotzdem gab es auch im Gewerbe der Hersteller solcher Wertschränke reichlich schwarze Schafe und ein ganz anderes Gewerbe kümmerte sich ebenfalls gern um diese Art von Schränken.

In der Stadt Berlin häuften sich im Jahre 1907 die nächtlichen Raubzüge der Geldschrankknacker kolossal. Es verging in dieser Zeit kaum eine Nacht, in welcher nicht ein solider Geldschrank einer Firma geknackt wurde. Dabei waren die Spitzbuben ziemlich auf der Höhe der damaligen Zeit und benutzten fast jedes Mittel, welches die moderne Technik ihnen bot, um an die heißersehnten Banknoten, Wertpapiere, Goldmünzen oder gar wertvollen Schmuck heranzukommen. Natürlich war schon damals auch mit den kunstvollsten Sperrhaken und Dietrichen oder den kräftigsten Brecheisen kaum etwas auszurichten. Schon damals boten gute fugenlos gebaute Geldschränke keinen Angriffspunkt für derartige Werkzeuge. Wer allerdings eine Handbohrmaschine, viel Zeit und eine Stichsäge dabeihatte, kam seinem Ziel schon bedeutend näher. Ging man ganz mit der modernen Chemie, dann benutzte man schon einmal Thermit oder komprimierten Sauerstoff. Hohe Temperaturen waren damit kein Problem um Schmelzlöcher in den Geldschrankwänden zu hinterlassen. Fakt war, gegen derartige Angriffe musste der Geldschrank einen möglichst lang andauernden Widerstand leisten. Geduld und Zeit, wenn man diese hatte, führten den Ganoven zum Ziel. Schon damals war klar, auch der allerbeste Geldschrank konnte geöffnet werden, wenn er zum Beispiel im Sommerurlaub einige Wochen hindurch ohne Aufsicht war.

Diebe haben es schwer

Die Güte eines Geldschrankes wurde also nach der Zeit bestimmt, durch welche hindurch er etwa einem kräftig arbeitenden Einbrechertrio Widerstand leistet. Ein Schrank , der solchen Angriffen mit Sicherheit zwölf Stunden widersteht, musste in der Tat als erstklassig und vorzüglich gelten. Die Aufgabe des Geldschrankbesitzers war es also, sich wenigstens einmal in zwölf Stunden um seinen Schrank nebst Inhalt zu kümmern. Soweit die Theorie. Allerdings gab es damals, wie schon angesprochen, ganz passable Modelle. Auf alle Fälle baute man um 1907 fast ausschließlich fugenfrei, dass bedeutet, der Geldschrank bot äußerlich keine Spalten. Er bestand aus Stahlplatten, die an der Oberfläche gehärtet waren. So war auch ein Angriff mit einer Bohrmaschine erschwert bzw. kam es zu einem beträchtlichen Zeitverlust, weil mit den damaligen Mitteln, nun erst die Plattenoberfläche mit einer Lötlampe oder sonstiger Gebläseflamme erhitzt werden musste, um das Material weich zu machen. War es dann gelungen die äußere Platte anzugreifen, war man trotzdem noch lange nicht am Ziel. Doch gab es bereits das „Thermit“.

Hohe Temperaturen mit Thermit Bohrmaschine? Fehlanzeige

Die Thermit-Reaktion wurde von Hans Goldschmidt in den 1890er Jahren entdeckt und wurde 1895 patentiert. Die Thermit-Reaktion wird heute vorwiegend im Gleisbau verwendet, um Schienenenden miteinander zu verschweißen und einen nahtlosen Gleiskörper zu schaffen. Damals brachte das Thermit die perfekte Lösung für den Geldschrankknacker aber auch den thermitfesten Geldschrank. Zwischen der äußeren Stahlplatte und einem inneren Stahlmantel befand sich nun beim modernen Geldschrankbau ein zusätzlicher Raum, der mit feuerfestem Sand gefüllt war. Im Füllsand selbst waren alte Sägeblätter kreuz und quer sowie in großer Menge eingebaut. Griff nun der Ganove einen solchen Geldschrank in bekannter Weise mit Thermit an und baute gegen die Geldschrankwand aus feuerfestem Sand ein „Schwalbennest“, welches er mit etwas Thermit füllte und entzündete, so schmolz naturgemäß das Eisen der äußeren Platte. Das Thermit floß dabei mit dem geschmolzenen

Tresore, Tresoranlagen und Vorschriften

Die zahlreichen Banken von Berlin waren natürlich mit der größeren Nummer von Geldschränken ausgestattet, einige hatten sogar richtige Tresoranlagen. Nun, nicht selten lagerten dort viele Millionen an Bargeld. Dazu kommen noch Goldbarren, Schmuck und Wertpapiere. Das musste natürlich aufwendig vor Dieben geschützt werden. Trotzdem stiegen Diebe in solche Tresorräume ein und bedienten sich. Aber dazu kommen wir noch später.

Der Zugang zum Tresor einer Bank war genau geregelt und nicht jeder Angestellte durfte sich dort aufhalten. Alles war in einer speziellen Geschäftsanweisung geregelt. Zutritt hatte demnach nur der Landrentmeister. Er durfte auch nur die Eintragungen im Tresorbuch vornehmen. Das spezielle Tresorbuch hatte im Tresorraum zu verbleiben. Die Tresoranlage stand unter dem gemeinschaftlichen Verschluß des Landrentmeisters, des Oberbuchhalters und des Hauptkassierers. Das Vorgewölbe sowie die Vorräume vom Tresor hatte der Hauptkassierer allein zu Verschließen. Sämtliche Gelder die in den Tresorraum verbracht werden sollten, mussten vorschriftsmäßig verpackt sein. Für Reichsmünzen war die Verpackung wie folgt in Rollen oder Beuteln vorgegeben.

Doppelkronen in Beuteln zu 10.000 M oder in Rollen zu 2000 oder 1000 M.

Kronen in Beuteln zu 10.000 M oder in Rollen zu 1000 oder 500 M.

5 Markstücke Gold in Beuteln zu 10.000 M oder in Rollen zu 500 M.

5 Markstücke Silber In Beuteln zu 1000 M oder in Rollen zu 200 M.

2 Markstücke in Beuteln zu 1000 M oder in Rollen zu 100 M.

1 Markstücke in Beuteln zu 1000 M oder in Rollen zu 100 M oder 50 M.

50 Pfennigstücke in Beuteln zu 1000 M oder in Rollen zu 100 M oder 50 M.

20 Pfennigstücke Silber in Beuteln zu 500 M oder in Rollen zu 20 M.

20 Pfennigstücke Nickel in Beuteln zu 200 M oder in Rollen zu 20 M oder 10 M.

10 Pfennigstücke in Beuteln zu 100 M oder in Rollen zu 10 M oder 5 M.

5 Pfennigstücke in Beuteln zu 100 M oder in Rollen zu 10 M oder 5 M.

2 Pfennigstücke in Beuteln zu 50 M oder 20M oder in Rollen zu 2 M oder 1 M.

1 Pfennigstücke in Beuteln zu 20 M oder in Rollen zu 2 M oder 1 M.

Die Rollen waren an den Enden zu versiegeln und es wurde farbiges Papier benutzt.

Goldmünzen = rosafarbenes Papier

Silbermünzen = weißes Papier

Nickelmünzen = blaues Papier

Kupfermünzen = graues Papier

Die Brüder Franz und Erich Sass wohnten mit drei weiteren Brüdern und ihren Eltern in einer kleinen Wohnung im Berliner Stadtteil Alt-Moabit. Nach vielen Einbrüchen in Banken und weiteren Einbruchsversuchen, gelang den beiden das Meisterstück in der damaligen Disconto-Bankgesellschaft am Wittenbergplatz. Die Räuber gruben sich mehrere Tage durch die Erde bis sie schließlich durch einen Luftschacht an die Außenwand des Tresors kamen, die dann mit viel Geschick durchbrochen wurde. Die Gebrüder-Sass waren am Ziel, sie standen nun in einem Tresorraum mit 181 gefüllten Schließfächern für Bankkunden. Sie brechen 179 Schließfächer auf und lassen den Inhalt mitgehen. Welchen Inhalt die ausgeraubten Schließfächer hatten und welche Beute die Sass-Brüder machten, wird nie richtig geklärt werden, es gibt nur Vermutungen. Das Geld, der Schmuck, die Goldbarren - all das lagerte auch deshalb in den Disconto-Schließfächern, um es vor Finanzamt, Gläubigern oder auch vor dem geliebten Ehepartner zu verstecken. Die Zeitung „B.Z. am Mittag“ titelte: "Die Disconto-Gesellschaft rechnet mit einem Schaden in Millionenhöhe. 10.000 Mark Belohnung sind ausgesetzt." Genau kann die Beute nie beziffert werden, grobe Schätzungen gehen aber von zwei Millionen Reichsmark aus. Nie konnte man den beiden etwas nachweisen, doch nahm alles ein schlimmes Ende. Nach der Machtübernahme Hitlers wandern sie nach Dänemark aus und werden dort wieder straffällig. Im Jahre 1938 wurden die Brüder Sass an Deutschland ausgeliefert und später im KZ Sachsenhausen umgebracht. Ohne Prozess und ohne Urteil!

Die Beute aus der Disconto-Bank tauchte nie auf und ist bis heute noch immer der Traum von Schatzsuchern.

Auf den Spuren der Pannewitz-Bande oder „Der Bruch“

Das Geschäftshaus Römischer Hof an der Straße Unter den Linden 10, war einst der Schauplatz eines spektakulären Bankraubes der berüchtigten Pannewitz-Bande. Alles geschah in der Nachkriegszeit, in Berlin galt der Viermächtestatus. Einleitend muss man dazu anmerken, dass damals in Berlin zwei Währungen existierten. Da die Deutsche Reichsbahn für den Fern- und S-Bahn-Verkehr im gesamten Berlin verantwortlich war, gab es Angestellte im Westsektor, die mit Westgeld bezahlt werden mussten und Angestellte im Ostteil, welche mit dem damaligen Ostgeld entlohnt wurden. Lohngelder in beiden Währungen lagerten also kurz vor dem Zahltag in den Tresorräumen der Reichsbahnkasse. Bereits 1946 begann die Pannewitz-Bande mit ersten „Bruchversuchen“. Sie mieteten dazu im Haus Büroräume an. Es war ursprünglich geplant, den Tresorraum vom Keller aus anzupeilen. Doch war der Erfolg kein wirklicher Erfolg, denn das frisch gebuddelte Loch füllte sich mit Grundwasser und war ohne Taucherausrüstung unbrauchbar. Nun hatte man die Idee, unmittelbar über dem Tresorraum die Decke aufzustemmen. Am Silvestertag 1950 begann man mit der umfangreichen Arbeit. Nun sollte es immerhin noch ein dreiviertel Jahr dauern, ehe es gelang, die mehrfach gesicherte 90 cm starke Decke zu durchbrechen. Der Stahlbeton war also mehr als hartnäckig. Nun war endlich ein Loch in der Decke zum Tresorraum geschaffen, doch wer passte da schon hindurch? Der Chef der Bande Walter Pannewitz selbst, war nach seiner Konfektionsgröße nicht gerade ein Goliath, doch war auch dieser noch zu korpulent, um durch das mit Mühe frisch gestemmte Loch, in den Tresorraum einzufahren. Ohne Kleidung und nur so wie Gott ihn einst geschaffen hatte, gelang es Pannewitz in den Tresorraum hinabzusteigen. Der Bruch war 1951 endlich gelungen und die Pannewitz-Bande erbeutete fast 1,7 Millionen Ostmark und 224.000 Westmark. Sämtliche Bandenmitglieder wollten sich nun zur Ruhe setzen und gingen ihre eigenen Wege. Allerdings nicht lange, denn die Polizei konnte den geglückten Bankraub nicht vergessen. Relativ schnell hatte man alle Bandenmitglieder in Ost und West geschnappt. Der Chef der Bande, Walter Pannewitz wurde im Prozess mit immerhin neun Jahren Zuchthaus für den Bruch belohnt. Legenden besagen zwar, dass die Beute verschwunden blieb und sogar die Zeitung Telegraf dichtete damals: „Pannewitz, den alten Racker, langgesuchten Geldschrankknacker, hat die Polizei gefunden. Leider ist das Geld verschwunden.“ Nun, auf jeden Fall wurde es in Zukunft sehr still um die Pannewitz-Bande und ihre Spuren verloren sich. Gleich zweimal hat man den Bruch verfilmt. Am bekanntesten ist die Verfilmung „Der Bruch“ mit Götz George, Rolf Hoppe und Otto Sander geworden.Eisen in das Innere, also in den feuerfesten Sand hinein. Allerdings war ja der Sand kein guter Wärmeleiter, denn unter dem Einfluß der beinahe 3000 Grad heißen Mischung aus Eisen und Thermit, wurde der Sand zu einer granitharten Schlacke zusammengebacken. Gleichzeitig wurden auch die einliegenden Sägeblätter derartig verschmort, dass ein Gemenge aus Stahl und Stein entstand. Dieser Masse war nun mit den damaligen Mitteln fast gar nicht mehr beizukommen. Auch Diebe mussten wohl schon immer ihr Lehrgeld bezahlen.

Bohrmaschine? Fehlanzeige!

Der thermitfeste Geldschrank von damals war also nicht so schnell zu öffnen und die meisten Profis besannen sich wieder auf ihre handwerklichen Fähigkeiten. Die Bohrmaschine war dabei eine gute Hilfe, doch auch hier gab es Hindernisse zu bewältigen. Wer mit einer Bohrmaschine dem Geldschrank zu Leibe rücken wollte, durchbohrte zunächst die äußere Stahlplatte. War diese durchbohrt, so fuhr der Bohrer durch eine Schicht Sand und traf ein eingebautes Sägeblatt. Das speziell gehärtete Eisen eines Sägeblattes macht bekanntlich auch den besten Bohrer stumpf und schon kam man nicht weiter. Ein neuer Bohrer musste her und das war dann die Tücke an der Geschichte. Zog der Einbrecher nun den Bohrer zum Wechseln zurück, veränderte das angebohrte Sägeblatt seine Lage im Sand und alles war wieder versperrt. Die Technik war schon damals in der Lage kleinere Geldschränke herzustellen, welche auch scharfen Angriffen altgeübter Verbrecher viele Stunden hindurch Widerstand leistete. Allerdings waren diese Geldschränke nicht billig. Daher fand man in der Praxis immer noch tausende viel ältere Exemplare im Gebrauch, welche einem kunst- und zunftgerechten Brecheisen keine halbe Stunde widerstanden. Die tägliche Verbrecherchronik des damaligen Berlins dokumentierte das wohl eindringlich genug. Damals war man der Meinung: Ein Geldschrank, der die Verbrecher auch nur eine halbe Stunde aufhält, ist schon ein beträchtlicher Schutz.

Hilfsmittel Elektrizität

Dank der Elektrizität, die sich immer weiterverbreitete, gab es bald weitere Hilfsmittel, um seinen Tresor zusätzlich zu schützen. So konnte man zum Beispiel den gesamten Fußboden eines Zimmers, in welchem der Geldschrank stand, in Form einer beweglichen Plattform umbauen lassen. Der Geldschrank stand dann dabei mitten im Raum und der Angriff konnte nun nicht einfach durch die Wand erfolgen. Während der Bürostunden ruhte die Plattform auf einem System von Keilen und wirkte wie eine einfache feste Diele. Bei Geschäftsschluß musste man durch eine einfache Hebelbewegung die Keile auseinanderziehen. Nun ruhte die Platte auf vielen Federn, die unter dem Gewicht einer einzelnen Person einen elektrischen Kontakt und sofort Alarm auslösten. Bald jedoch hatten das die tüchtigen Einbrecher einkalkuliert und spähten beim nächtlichen Besuch beim Geldschrank eifrig nach elektrischen Drähten. Diese wurden dann fein durchschnitten. Daraufhin erfand man die Ruhestromanlagen, welche immerfort mit Batteriestrom versorgt werden mussten, damit kein Alarm ausgelöst wurde. Solche Anlagen konnten geschickte Gauner aber bald kurzschließen und umgehen. Es folgte darauf die Erfindung einer Kombination von Ruhestromanlage und Arbeitsstromanlage. Sie arbeitete mit einem gemeinsamen Leiter, daher in einem Dreileitersystem. Der Gauner fand dort dann eine Leitungsschnur, der er völlig hilflos gegenüberstand. Von außen ließ sich nicht erkennen, welcher von diesen drei Leitern zu welchem System gehörte. Jeder Versuch die Leitungen zu durchschneiden oder unter sich zu verbinden, führte zur sofortigen Alarmierung. Oft stand die Batterie direkt und wie zum Hohn vor der Nase der Ganoven und trotzdem löste jede Manipulation an ihr den Alarm aus. Solch eine elektrische Anlage war auch damals gar nicht teuer und eine gute Alternative. Später gab es sogar Versuche, mit Hochspannung und Selbstschussanlagen, die aber wegen zu hoher Unfallgefahr für Befugte und Unbeteiligte schnell wieder eingestellt wurden. Doch wie sah es bei den großen Banken von Berlin aus? Auch dort gab es ja Tresore, ja sogar richtige Tresorräume. Nur gleichartige Münzsorten durften in einer Rolle oder einem Beutel zusammengepackt sein. Die noch umlaufenden Preußischen Vereinstalerstücke waren in Beuteln zu 500 Stück oder in Rollen zu 50 Stück zu verpacken.

Die Beutel mussten gut genäht und aus grauer Leinwand sein. Sie wurden oben mit Nadel und Bindfaden kreuzweise durchstochen und dann durch beide Enden mit der beigefügten Etikette umwickelt. Danach wurden sie so gesiegelt, dass die Enden des Bindfadens mit dem Etikett durch das Siegel zusammengehalten wurden. Schließlich wurde der Beutel gewogen und das Gewicht, die Münzsorte, die Geldsumme sowie die Firma auf dem Etikett vermerkt.

Reichskassenscheine und Banknoten waren zu Paketen aus Stücken von gleicher Gattung und gleichem Wert zusammenzulegen. Jedes Paket war mit einem Papierstreifen zu umgeben, auf welchem der Inhalt und die Firma vermerkt werden musste.

Münzbeutel und Münzrollen, welche von fremden Firmen ankamen, mussten sofort überprüft und möglichst zeitnah neuformiert werden. Das bedeutete öffnen, nachzählen und mit neuer Etikette sowie Siegel zu versehen. Dem Hauptkassierer oblag auch die Führung eines Registers über Falschmünzen, falschen Banknoten, falschen Staatspapieren und nicht mehr umlauffähigen Münzen. Er hatte die Bestände der Hauptkasse an Staatspapieren sofort zu prüfen, wenn durch Bekanntmachung eine Fälschung gemeldet wurde. Er hatte also immer zu tun und war für viele Dinge verantwortlich.

Wie groß ein Tresorraum sein kann, möchte ich Ihnen kurz am Beispiel der ehemaligen Reichsbank in Berlin schildern.

Das Reichsbankgebäude

Als man am 5. Mai 1934 unter großem, propagandistischem Rummel den Grundstein zum neuen Reichsbankgebäude in Berlin legte, ahnte wohl kaum einer der zahlreich anwesenden internationalen Pressevertreter, dass hier in den Tresoren schon in wenigen Jahren ein riesiger Schatz lagern würde. Emsig wurde am Gebäude gebaut und dazu waren dann oft über 600 Arbeiter gleichzeitig auf der Baustelle tätig. Besonderes Augenmerk widmete man dem Herzstück des gesamten Gebäudes, dem unterirdisch angelegten Tieftresor, der über drei Etagen ging und in dem rund 25.500 Tonnen Stahl verbaut wurden. Dieser Tresor glich einer kleinen hochgesicherten Stadt im Staate, mit einer Nutzfläche von ca. 1850 qm. Modernste, ausgeklügelte Technik gewährte die nötige Sicherheit des Depots. So hatte man zum Beispiel die gesamte Tresoranlage in eine spezielle Stahlbetonwanne gestellt, welche bei „Bedarf“ mit dem Wasser der Spree in kürzester Zeit geflutet werden konnte. Es gab dort unten ein eigenes Treppenhaus, schwere Panzertüren und gleich drei Lastenfahrstühle zum Transport. Im Jahre 1940 feierte man noch die Fertigstellung eines großen, modernen Schießstandes. Dieser eigene Schießstand diente besonders den Reichsbankbeamten zum Trainieren, da sie ja mit der Aufgabe betraut waren, Gold- und Werttransporte zu sichern. Insgesamt umfaßte das Gebäude ca. 550.000 qm Nutzfläche und die Baukosten betrugen 38.602.512 Reichsmark.

Allerdings sind die Tresore nie von Geldschrankknackern besucht worden, das war dann wohl doch eine Nummer zu groß. Aber anderen Tresoranlagen von Berliner Banken stattete man gern einen Besuch ab. Aber wer war das und wo stieg man ein? Was wurde geraubt?

Die Meisterdiebe von Berlin

In den „goldenen zwanziger Jahren“ gab es in Berlin zwei Brüder, welche die Bankenwelt in Atem hielten und bei der Bevölkerung äußerst beliebt waren. Auch die Presse erfreute sich an ihren Taten, lenkte alles doch kurz vom damaligen Alltag, und den Meldungen über Massenarbeitslosigkeit und Depression ab. Die Berliner Polizei war diesem Duo fast hilflos ausgeliefert und man fragte sich dort jeden Abend berechtigt, wo werden sie heute wohl „zuschlagen“ und wird es uns gelingen, diese beiden auf frischer Tat zu fassen? Zum Abschluss sei noch auf einen Ganoven verwiesen, welcher schon fast vergessen ist, aber hier soll er nicht vergessen sein

Millionen-Ede

Sein bürgerlicher Name ist heute schon nicht mehr bekannt und wurde im Laufe der Zeit vergessen. Als „Millionen-Ede“ ging er allerdings in die Berliner-Ganoven-Geschichte ein.

Auch sein Grab, welches sich später als wahre „Fundgrube“ erweisen sollte, ist längst eingeebnet. Doch seine spezielle Geschichte ist geblieben. Ein großer Teil seiner in den verschiedensten Banken der Stadt „kriminell abgehobenen“ Beute, blieb auch nach seinem Tode verschwunden. Kriminalisten blieben energisch auch dem toten Ede, auf der Spur und nahmen seine einstige Angetraute Gattin, welche nunmehr Witwe war, immer wieder ins Gebet. Wo war die gesamte Beute nur abgeblieben? Zwar waren seine Raubzüge nicht immer von Erfolg gekrönt und einiges ging in seiner Ganoven-Laufbahn auch schief, doch war ein schönes Sümmchen an Bargeld zusammengekommen, das wohl kaum in nur einen Sparstrumpf gepaßt hätte. Und dieses blieb bisher verschwunden. Die Kriminalpolizei blieb aber an der Sache dran und nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“, kam es dazu, dass die Witwe ihr Schweigen brach. Obwohl, wie der Volksmund berichtet, das letzte Hemd nun wirklich keine Taschen haben soll, hatte Ede alles Geld und die gestohlenen Wertsachen mit in sein Grab genommen. Dort ruhte alles friedlich neben ihm. Es dauerte nicht lange da machten Leute von der „K“ einen Ausflug auf den Friedhof der Sophiengemeinde in der Bergstraße. Die taktische Bewaffnung der Leute bestand dabei aus Spaten und Schaufel und damit war das Ziel schnell erreicht. Das verschwundene Geld kam raus und Ede blieb zur Strafe drin. Die Aktion hatte solches Aufsehen erregt, dass man bis heute und das nicht nur bei den verbliebenen Gläubigern, davon spricht. Meist tut man das heute mit einem süffisanten Lächeln, denn die nicht alltägliche Art und Weise sein Geld zu verstecken, machte den Ganoven unter den Mitmenschen sympathisch.

Tresorknacker, Einbrecher und große Fälscher gab es in der Geschichte genug. An dieser Stelle sollte es aber mehr um die Dinge gehen, welche solchen Leuten zum Ganoven-Ruhm verhalfen. Tresore und Geldschränke sind auch heute unentbehrlich und so mancher Münzsammler hat sicherlich auch solch ein Ding im Gebrauch. Heute können diese Schränke eine fast uneinnehmbare Festung für den Gauner sein. Nach oben sind wie fast überall und schon immer keine preislichen Grenzen gesetzt. Am Ende ist der Wert außenrum noch größer als dessen Inhalt? Wir wissen es nicht und das ist wohl auch gut so!

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