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Erste Kletterversuche schon nach zwei Tagen

Ende Mai kam bei den Ursons (Baumstachlern) ein Jungtier zur Welt. Es wird noch gesäugt, ist sonst aber schon sehr selbstständig.

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Das kleine Urson-Weibchen Halley mit seiner Mutter Bernadette: Die Stacheln
des Jungtieres sind noch klein, nach sieben Tagen aber bereits fest.
Das kleine Urson-Weibchen Halley mit seiner Mutter Bernadette: Die Stacheln des Jungtieres sind noch klein, nach sieben Tagen aber bereits fest. © Zoo Dresden

Fast hatten die Tierpfleger die Hoffnung schon aufgegeben, da wurde Urson-Weibchen Bernadette doch noch Mutter: Am 23. Mai, ganz kurz vorm Ende der üblichen Geburten-Saison, brachte sie die kleine Halley zu Welt. „Wir hatten zwar eine Paarung mitbekommen“, berichtet Revierleiter Mike Wolf, „aber Bernadette schien sich danach nicht zu verändern.“ Umso größer war die Freude über das gesunde Jungtier, das bereits zwei Tage nach der Geburt erste Kletterversuche unternahm. „Ursons oder Baumstachler sind Nestflüchter“, sagt Mike Wolf. „Sie öffnen sofort die Augen und bewegen sich selbstständig.“ Zwar bleiben sie rund vier Monate lang in der Nähe der Mutter, suchen den direkten Körperkontakt meist aber nur noch zum Trinken. „Das Weibchen richtet sich dann auf, nimmt die Vorderbeine nach hinten und bietet dem Jungtier seine vier Zitzen an wie eine Milchbar.“

In den ersten beiden Wochen legten die Tierpfleger besonders viel Holz in die Anlage: nicht nur als Klettergelegenheit und Schattenspender, sondern auch zum Schutz gegen Krähen. „Die sind in dieser Zeit besonders aggressiv“, erklärt der Revierleiter. „Denn sie haben selbst Jungtiere und wollen diese mit proteinreichem Futter versorgen.“ Der erste Nachwuchs, den Urson-Männchen Howard mit seiner vorherigen Partnerin hatte, war den Rabenvögeln kurz nach der Geburt zum Opfer gefallen. Halley wog Mitte Juni bereits ein Kilogramm und ist nicht mehr in Gefahr. Neben der Muttermilch frisst sie schon das gleiche Futter, das auch ihre Eltern bekommen: vor allem Zweige von Kiefern und Laubbäumen, Elchpellets und Wurzelgemüse wie Möhre, Pastinake, Rettich, Sellerie und Rote Bete.

„Die Ursons bevorzugen die kräftig schmeckenden Sorten“, so Mike Wolf. „Und sie brauchen ätherische Öle, die sie aus dem Holz beziehen.“ Als Leckerli – zum Beispiel zur Motivation beim regelmäßigen Wiegen – bevorzugen sie Nüsse und Apfelschalen.

„Duschen“ bei Hitze

Die aus Nordamerika stammenden Nagetiere sind dämmerungs- und nachtaktiv und ruhen tagsüber viel – in der Sommerhitze natürlich am liebsten im Schatten. An besonders heißen Tagen, so der Revierleiter, wird die Anlage mit einem Schlauch befeuchtet, und die Tiere „duschen“ mitunter direkt unter dem Strahl. Als typische Einzelgänger interagieren erwachsene Ursons relativ wenig. Als sie im März 2023 aus Hoyerswerda nach Dresden kam, verhielt sich die damals einjährige Bernadette sogar ziemlich abweisend gegenüber dem acht Jahre älteren Howard. „Doch schon nach relativ kurzer Zeit vertrugen sich die beiden ganz gut“, berichtet Mike Wolf. Paarungszeit ist bei den Ursons im Spätherbst oder im Frühling. Sie macht sich auch für die Tierpfleger und Besucher bemerkbar: durch das streng riechende Sekret, das das Männchen dann absondert – und das in der Natur mögliche Rivalen fernhalten soll.

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