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Der Hauptmann von Köpenick: eine Geschichte über einen Gauner, der Berlin narrte und zur Legende wurde

Eine Geschichte über einen berühmten Dieb aus dem 19. Jahrhundert aus Berlin, dessen Grab man noch heute besuchen kann.

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© bedneyimages auf Freepik.com

Der am 13. Februar 1849 in Tilsit geborene Schuhmacher Friedrich Wilhelm Voigt, sollte mit seiner verwegenen Tat in die Geschichte der Stadt Berlin eingehen. Sein bewegtes Leben war geprägt von kleineren Gaunereien, die ihn immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt brachten.

Ständig wurde Wilhelm Voigt von den Behörden wegen seiner vielen Vorstrafen (insgesamt 27 Jahre) ausgewiesen. So erging es ihm auch in Berlin, doch wohnte er ohne eine polizeiliche Anmeldung illegal weiter am Schlesischen Bahnhof. Hier plante er dann auch sein „großes Ding“, als er aus der Zeitung erfuhr, dass die Stadt Cöpenick bei Berlin begann, eine größere Summe an Wertpapieren einzulagern.

Nachdem er sich bei einem Trödler in Potsdam eine Hauptmannsuniform des 1. Garderegiments zu Fuß kaufte, begab er sich nach Berlin zurück. Dort rekrutierte er als Hauptmann insgesamt 10 Soldaten von der Straße weg und fuhr mit dieser Mannschaft am 16. Oktober 1906 nach Cöpenick. Dort angekommen, beschlagnahmte er „Im Namen seiner Majestät“ die Stadtkasse, verhaftete den Bürgermeister Dr. Langerhans nebst Gattin und ließ sie unter militärischer Bewachung zur Neuen Wache (Unter den Linden) nach Berlin bringen. Nachdem er den Redanten eine Summe von 3557,45 Mark mit dem Namen von Malzahn, Hauptmann im ersten Garderegiment quittiert hatte, ließ er die Wachen einziehen und fuhr zurück nach Berlin.

Obwohl er sich mit dem erbeuteten Geld einige Wünsche erfüllte, hatte er nicht lange Freude daran, denn schon am 26. Oktober 1906 wurde er verhaftet und der Rest des Geldes beschlagnahmt. 769,45 Mark hatte er da bereits ausgegeben.

Mit großem Interesse der Öffentlichkeit wurde Wilhelm Voigt der Prozess gemacht, welcher ihm nur 4 Jahre Gefängnis einbrachte. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich allerdings diese tolle Geschichte und brachte dem „Hauptmann von Köpenick“ viele Sympathien in allen Schichten der Bevölkerung ein. Sogar auf einer Ansichtskarte wurde seine Tat in Bildern beschrieben und man munkelte auch über eine heimliche Beförderung. In den damaligen Zeitungen wurde immer wieder von der verwegenen Tat berichtet, all das machte ihn berühmt.

Am 15.8.1908 wurde Wilhelm Voigt schließlich vom Kaiser höchstpersönlich begnadigt und aus der Haftanstalt Tegel entlassen. Öffentlichkeit und Presse nahmen ausgiebig daran Anteil und feierten ihren Helden. Nun als berühmte Persönlichkeit fuhr er durch Deutschland. Es folgten Einladungen nach London, Kanada und New York. Im Jahre 1909 zog er dann nach Luxemburg, wo man ihm eine Zuzugsgenehmigung gern erteilt hatte. Nach seinem Tod in Luxemburg wurde Friedrich Wilhelm Voigt, der Hauptmann von Köpenick, am 3. Januar 1922 auf dem Friedhof der Gemeinde „Zu den Lieben Frauen“ – Notre-Dame, beigesetzt. Noch heute kann man dort sein Grab besuchen.

Text: Reiner Graff / Numiscontrol

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