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Betrachtungen zur Heimatregion: Vom Wildschwein zum Meißner Hausschwein | Teil 1

Wie fing das damals mit der Schweinezucht überhaupt an? Wie aus wilden Schweinen Nutztiere wurden.

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Sachsen ist bekannt für seine Geschichte, Tradition und vor allem für seine kulinarischen Spezialitäten – darunter der Bautzner Senf, der Dresdner Stollen, die Sächsische Eierschecke oder der Pulsnitzer Pfefferkuchen. Neben all diesen Köstlichkeiten gibt es im Raum Meißen ein hochwertiges Fleisch: Das des Meißner Schweins. Mehrere hundert Jahre sind vergangen, damit das qualitative Fleisch seinen Weg noch bis heute auf unsere Teller findet. Begonnen hatte damals alles mit dem Wildschwein. Schon Obelix hat es gemocht.

Vom Wildschwein zum Hausschwein

Die Geschichte der Schweinehaltung begann laut Forschern bereits vor 10500 Jahren mit der Domestizierung des vorderasiatischen Wildschweins. Man ging lange davon aus, dass die Domestizierung des Wildschweins unabhängig voneinander in nur zwei Kulturräumen erfolgte: in China und im Vorderen Orient. Doch Wissenschaftler der Universität Oxford fanden im Jahr 2005 anhand DNA-Analysen bei 686 Wild- und Hausschweinen aus verschiedenen Kontinenten heraus, dass die Domestizierung in mehreren Regionen der Welt unabhängig voneinander erfolgt ist – denn es wurden abweichende DNA der Schweine in Mitteleuropa, Italien, Nordindien, Südostasien und auf südostasiatischen Inseln gefunden. Deshalb geht man heute davon aus, dass rund 5.000 Jahre vor Christus die Menschen aus dem Nahen Osten ihre Schweine auf den großen Flüssen mit nach Norden nahmen.

Trotzdem sind diese ersten Europäer nicht die Vorfahren unserer heutigen Hausschweine, da die Gene dieser Einwanderer schon vor vielen Jahrtausenden wieder aus Europa verschwunden sind. Daraus lässt sich schließen, dass europäische Ackerbauern das Wildschwein neu domestiziert haben.

Schweinehaltung und Zuchtbeginn im 18./19. Jahrhundert

Bis zum 18. Jahrhundert unterschieden sich Hausschweine optisch nicht stark von den Wildschweinen. Und anders als heute wurden Hausschweine in dieser Zeit vorwiegend nicht durch Menschenhand gefüttert. Außer im Winter, wo die Schweine im Stall blieben und man sie mit gekochten Kartoffeln, Rüben und ähnlichem fütterte, wurden sie tagsüber auf die Weide getrieben und nur über Nacht im Stall gehalten. Im Herbst konnten sie so nach der Getreideernte auf den Stoppelfeldern Getreide fressen und auch im Boden nach Kleintieren wühlen. Daneben gab es auch noch die Mast im Wald mit Eicheln und Bucheckern.

Erst mit Beginn der gezielten Schweinezucht - vor allem in England, als man das Prinzip der Selbstversorgung mit Lebensmitteln in den Städten aufgab – änderte sich das Erscheinungsbild der Tiere grundlegend. Vorrangig wollte man schnell wachsende Schweine mit möglichst hohem Speckanteil. Die ersten weißen Schweine sollen dabei aus der chinesischen Region um Canton gekommen sein.

Um 1770 entstand in England das erste moderne Zuchtschwein mit dem Rassenamen Leicester. Um 1800 kamen die Rassen Small White und Essex hinzu. Diese Neuzüchtungen wiesen allerdings eine geringere Fruchtbarkeit sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit auf. Mitte des 19. Jahrhunderts kamen in England die nächsten Rassen, Large White und Middle White, auf den Markt. Diese wurden zu Zuchtzwecken ab 1860 auch nach Deutschland importiert.

Die Schweinezucht in Deutschland

Das Ziel der deutschen Züchtung war das sogenannte „Fettschwein“, welches sich besonders für die reine Stallhaltung eignete. Denn diese Art der Haltung erwies sich als effektiver, um die steigende Nachfrage in den Städten nach Schweinefleisch und Speck zu befriedigen. 1874 teilte man die Schweinerassen in Deutschland in die Gruppen Marschschweine, Deutsche Landschweine, Gekreuzte Hausschweine und Englische Rassen ein. Nach 1900 begann man verstärkt, die Deutschen Landschweine durch Kreuzungen mit englischen Rassen zu veredeln. Am beliebtesten war dabei die Rasse Large White, auch Yorkshire genannt. Es entstanden sogenannte „weiße Schweine“ mit heller rosiger Haut, die man in Edelschweine und Veredelte Landschweine unterteilte. Im Jahr 1936 dominierten die veredelten Landschweine mit rund 72 %. Heute werden in Deutschland vor allem die Rassen Deutsche Landrasse, Deutsches Pietrainschwein und Deutsches Edelschwein gehalten, die durch ihren geringen Fettanteil das Schweinefleisch geschmacksneutraler erscheinen lassen.

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