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Wie war das eigentlich vor 5.000 Jahren mit dem Toilettengang? Eine Führung auf der Festung klärt auf!

Wie sahen die ersten Toiletten auf der Festung Königstein aus? Wo ist der beste Ort, um den Nachttopf zu entleeren? Und wo verrichtete der König seine Notdurft? All das und mehr erfahren Sie bei der Führung „Festung: anrüchig“.

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Miefige Aussichten: Festungskommandant Dr. André Thieme und „Klugscheißer“ Michael Kreskowsky auf einem ganz besonderen Rundgang.
Miefige Aussichten: Festungskommandant Dr. André Thieme und „Klugscheißer“ Michael Kreskowsky auf einem ganz besonderen Rundgang. © Festung Königstein

Abstoßend oder anziehend? Die neueste Führung auf der Festung Königstein widmet sich der Verdauung. Konkreter: dem Gang nach der Verdauung zum „stillen Örtchen". Ein durch und durch menschlicher Akt. Und geschichtlich betrachtet, ist er dazu sehr interessant. Schließlich herrschte die Hochkultur der Klosetts in der Antike – im alten Rom. Hier traf man sich, saß nebeneinander und tauschte sich aus. Die Bänke waren aus verziertem Marmor. Wasser nahm die Hinterlassenschaften mit in die Kanalisation. Toiletten, so viel ist klar, waren zu diesen Zeiten architektonische und technische Meisterwerke. Doch bereits viel früher, nämlich vor 5.000 Jahren, soll es schon Klos gegeben haben. Das belegen archäologische Funde aus Schottland. Auch auf der Festung Königstein wurden Vorrichtungen geschaffen – geschichtlich betrachtet, etwas später.

Alles zur neuen Führung erfahren Sie hier.

Wie sahen die ersten Toiletten auf der legendären Festung aus?

Wann wurde welches Nachtgeschirr benutzt? Und wo nahmen die Menschen Platz zur Verrichtung ihrer Notdurft? Was haben die Kirche und der Umgang mit den Hinterlassenschaften der Soldaten miteinander zu tun? Wo ist der beste Ort, um den Nachttopf über der Mauer zu leeren? Wie viel muss ein Lokus am Tag aushalten? Das und noch viel mehr zeigt Michael Kreskowsky während seiner 2-stündigen Führung. Er nimmt seine Gäste mit auf einen Rundgang, der vom Abort bis zum Thron führt. Schließlich musste auch der König seine Notdurft verrichten. Doch wohin ging Durchlaucht ganz allein zu Fuß?

Bei diesem „anrüchigen“ Rundgang atmen die Gäste den Geruch der Königsteiner Geschichte und erfahren spannende Fakten am Rande des Donnerbalkens. Geboten werden haufenweise Geschichten, spektakuläre Ausblicke und eine handliche Überraschung.

Latrine – Nachttopf – Plumpsklo: Wo erleichterte sich die Festungsbesatzung?

Er trifft seine Gäste an der Pforte und führt auf seinen abendlichen Rundgängen zu „stillen Örtchen“. Es ist eine durch und durch anrüchige Führung. Weitere Stationen bleiben zu Beginn des Rundgangs ein Geheimnis. Interessant aber, so viel ist versprochen, wird es garantiert werden.

Wir haben Michael Kreskowsky vorab gefragt.

Sie sagten, dass das Thema alle Gemüter bewegt und jeder Mensch ein Experte dazu sein würde. Wie kommen Sie darauf?

"Als Museumspädagoge bin ich in verschiedensten Schlössern und Burgen unterwegs. Oft steht da auch eine Ritterrüstung und viele Kinder fragen: Wie geht der denn zur Toilette? Das ist eine der meist gestellten Fragen. Daraus heraus hat sich die Art dieser Führung entwickelt."

Ist es nicht peinlich mit einem Nachttopf über das Festungsgelände zu gehen und über Toilettengänge zu sprechen?

"Nein, für mich ist das ein ganz normales Thema. Schlimm ist es, wenn man keine Toilette in der Nähe hat. In Indien beispielsweise gibt es mehr Handys als Toiletten. Sie sind ein Luxusort. Klar ist es eine sehr deftige Führung. Aber im Laufe des Rundgangs, werden die Gäste mit einbezogen und blühen auf."

Sie haben sich intensiv auf diese Führung vorbereitet. Was hat Sie bei diesem Thema am meisten fasziniert?

"Man kann in jeder Lebenslage darüber sprechen. Ich mache das auf der Festung Königstein sogar in der Garnisonskirche. In jedem Raum, zu jeder Zeit stand eines fest: Der Mensch braucht ein Klo. Das Thema ist allgegenwärtig, auch in der heutigen Zeit."

Warum sollten die Gäste ausgerechnet diese Führung buchen?

"Weil sie die Festung Königstein aus einer ganz anderen Perspektive kennenlernen und Dinge sehen, an denen sie vielleicht schon hundert Mal vorbeigegangen sind. Denn man sieht nur, was man weiß. Und ich helfe dabei, während einer abendlichen Stunde vieles zu entdecken oder mit anderen Augen zu betrachten."

Historisch? Unterhaltsam? Oder beides? Wie müssen wir uns die Führung vorstellen?

"Natürlich beides; der Rundgang eröffnet geschichtliche Hintergründe und zeigt die Gegenwart. Es gibt viele kleine Anekdoten und einige Zwerchfell erschütternde Geschichten."

Das sollten Interessierte zur Führung wissen:

  • Dauer der Führung „Festung: anrüchig“: ca. 120 Minuten, Wegstrecke etwa 2 km, nicht barrierefrei
  • Treffpunkt: Pforte (Kasse am Fußweg zum Festungsplateau)
  • Max. Teilnehmerzahl: 25 Personen
  • Altersempfehlung: ab 10 Jahre (nicht geeignet für Kinder- und Jugendgruppen)
  • Tickets: 15 Euro Erw., 7 Euro Kinder (7-16 Jahre)
  • Ticketbuchung nur im Online-Ticketshop: Hier Tickets buchen.

Erfahren Sie hier alles über die Führung, Termine und Tickets.

Die Termine im Überblick:

  • 23.08.2024 19 Uhr
  • 24.08.2024 19 Uhr
  • 20.09.2024 19 Uhr
  • 21.09.2024 19 Uhr

Kontakt

Festung Königstein gGmbH
01824 Königstein

Tel: +4935021 64 607
Mail: [email protected]
www.festung-koenigstein.de