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Nach dem Bürgerentscheid: Was plant Edeka nun in Altenberg?

Laut Entscheid soll das kommunale Grundstück an der B170 nicht verkauft werden. Doch was nun? So äußert sich Edeka zu den nächsten Schritten.

Von Siiri Klose
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Sorgen um den Edeka in Altenberg: Was haben die Betreiber jetzt vor?
Sorgen um den Edeka in Altenberg: Was haben die Betreiber jetzt vor? © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Der Bürgerentscheid am 1. September ging nicht gut für Edeka aus. Insgesamt 2.697 Wähler hatten die Frage "Soll die Teilfläche des Flurstücks 1110/1 der Gemarkung Altenberg zum Zwecke der Errichtung eines Einkaufzentrums verkauft werden?" mit "Nein" beantwortet, lediglich 2174 Wähler mit "Ja" - und damit ein gutes Fünftel weniger. Laut Sächsischer Gemeindeordnung hat diese Entscheidung Bestand: "Der Bürgerentscheid steht einem Beschluss des Gemeinderats gleich. Er kann innerhalb von drei Jahren nur durch einen neuen Bürgerentscheid abgeändert werden."

Unter den Altenberger Bürgern ist nun eine große Diskussion im Gange: Die größte Befürchtung ist, dass der vorhandene Markt schließen wird und Altenberg dann ganz ohne Edeka dasteht. Es gibt auch Vorschläge für Standort-Alternativen, beispielsweise am Sportstättenkomplex. Doch wie geht Edeka mit dem Ergebnis des Bürgerentscheids um?

In Altenberg heimisch

"Das Ergebnis des Bürgerentscheids ist eine demokratische Entscheidung", sagt Betreiber Tony Clausnitzer, "da müssen wir das Beste draus machen." Ihm ist aber wichtig, eins klarzustellen: "Ich bin hier in Altenberg heimisch und will hier auch weiter den Edeka betreiben." Das wird auch in seinem Markt an der Hirschsprunger Straße weiter möglich sein. "Die Frage ist nur, wie es in zehn Jahren aussieht. Wir möchten uns dann nicht vorwerfen, eine Chance verpasst zu haben."

Die derzeitige Immobilie, in der Edeka sich eingemietet hat, ist Teil eines Immobilienfonds - ein Konstrukt, dass kaum eine Kommunikation mit den Eigentümern zulässt. "Wir sind jetzt völlig von deren Entscheidungen abhängig", sagt Clausnitzer. Schon allein deshalb setzt die Edeka-Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen lieber auf eine eigene Immobilie.

Weiter planen mit dem dritten Stadtrat

Jan Hašek, Expansions-Regionalleiter bei Edeka, argumentierte zudem, dass der bisherige Markt langfristig mit seinen 1.100 Quadratmetern für einen Vollsortimenter zu klein wird. Der Neubau sollte 1.700 Quadratmeter aufweisen.

Welche Zukunft sieht er jetzt für Edeka in Altenberg, nachdem der anvisierte Standort am Campingplatz vom Tisch ist? "Wir prüfen stetig Flächenangebote und Möglichkeiten. Vor dem Hintergrund des Bürgerentscheids werden wir in den nächsten Wochen bewerten, wie wir weiter verfahren", antwortet er auf Anfrage von Sächsische.de. Welche Zukunft der Markt am aktuellen Standort hat, könne er erst "nach einer Beurteilung unserer Möglichkeiten" beantworten.

Mit der Stadt Altenberg stünde Edeka in einem grundsätzlichen Austausch. "Jetzt haben wir erst einmal einen neuen Stadtrat - mal sehen, wie es mit dem ist", sagt Tony Clausnitzer. Seit Beginn der ersten Vergrößerungswünsche wäre das nun der dritte. "Daran sieht man, wie langfristig alles geplant werden muss." Doch seinen Kunden, die jetzt häufig besorgt nachfragen, ob er nun zumacht, antwortet Clausnitzer: "Nein, alles gut. Wir machen erst einmal weiter."