Der Saal im Torhaus von Schloss Lauenstein ist den meisten unbekannt, und damit auch die überbordende Stuckdecke aus der Spätrenaissance, die das darüber gespannte Sternrippengewölbe ziert. Kein Wunder: der Saal ist sozusagen noch im Originalzustand, die bröckelnde Decke nur notdürftig gesichert. Hier haben Besucher keinen Zutritt.
Als die Stadt Altenberg 2020 ihre große Schlosssanierung beendete, war für den Innenausbau des Torhauses kein Geld mehr übrig, Anträge auf Fördermittel-Aufstockungen wurden abgelehnt.
Doch nun ist wieder Bewegung in die Sache gekommen: Am Donnerstag übergab Regionalminister Thomas Schmidt (CDU) einen Fördermittelbescheid über 202.000 Euro an Altenbergs Bürgermeister Markus Wiesenberg (CDU) und die Schlossleiterin Gabriele Gelbrich. Das Geld stammt aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen und wird von dem Bundesprogramm „Förderung der Industriekulturstätten im Erzgebirge“ auf 404.000 Euro aufgestockt.
Förderprogramm speziell für das Weltkulturerbe
Dieses Förderprogramm mit einer Grundausstattung von 10 Millionen Euro legte das Bundesministerium für Kultur und Medien zusammen mit dem Freistaat zur finanziellen Unterstützung des Welterbes "Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří" auf. Dazu gehören auch das Lauensteiner Schloss Lauenstein und die Stadtkirche St. Marien und Laurentin.
Mit der Förderung soll der Bünau-Saal im Torhaus restauriert und instand gesetzt werden, nebst wichtigen Nebenräumen. Die Bauzeit fiel in die Zeit, als das Schloss der Adelsfamilie von Bünau gehörte. "Schloss Lauenstein ist ein bedeutendes Zeugnis unserer sächsischen Geschichte und eng mit dem Zinnbergbau im angrenzenden Zinnwald verbunden. Es spiegelt den Reichtum wider, der durch den Bergbau im Osterzgebirge entstanden ist", sagte Regionalminister Schmidt anlässlich der Übergabe, und: "Ich bin sehr froh, dass wir jetzt zusammen mit dem Bund den Bünau-Saal vor dem Verfall bewahren können und er künftig öffentlich nutzbar ist."
Auch Bürgermeister Markus Wiesenberg freute sich über diese Finanzspritze: "Es macht Mut, wenn Bund und Land die Stadt Altenberg mit seinen Denkmalen in dieser Form wertschätzen." Insgesamt werden die Kosten für die denkmalgerechte Sanierung bei 450.000 Euro angesetzt, der Eigenanteil der Stadt Altenberg liegt also bei 46.000 Euro.
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Erst kürzlich legten junge Freiwillige aus aller Welt unter Betreuung der Organisation „European Heritage Volunteers“ An verschiedenen Stellen im Torhaus und im Wirtschaftsgebäude Wandmalereien frei und sicherten sie. Auch diesen Trainingskurs für angehende Restauratoren und Denkmalpfleger, der jetzt zum zweiten Mal durchgeführt wurde, unterstützt der Freistaat Sachsen mit jeweils 10.000 Euro.