Heilbad Heiligenstadt. Dynamo Dresden scheint derzeit vom Verletzungspech verfolgt. Im Trainingslager in Heilbad Heiligenstadt hat der Zweitliga-Aufsteiger zwei weitere verletzte Spieler zu beklagen. Das Training am Samstagvormittag, bei dem die Spieler nur locker für das Testspiel gegen Eintracht Braunschweig anschwitzen sollten, konnte Torjäger Philipp Hosiner nur Runden um den Platz laufen. Er klagte über Knieprobleme. Bereits am Freitag konnte Luka Stor aufgrund von muskulären Problemen nicht trainieren.
„Bei beiden Spielern war es eine Vorsichtsmaßnahme. Wir gehen jetzt 0,00 Risiko ein. Auch wenn die Jungs sagen, dass es schon gehen würde“, sagte Trainer Alexander Schmidt, der ebenfalls über eine Schleimbeutelverltzung am rechten Unterarm klagt, nach dem 1:0-Testspielsieg. „Ich habe das schon seit zwei Monaten, habe die ganze Zeit aber nichts gemacht und musste langsam einmal einen Salbenverband draufmachen.“
Doch seine Verletzung dürfte ihm weniger Sorgenfalten auf die Stirn treiben als vielmehr die Verletztenliste seiner Mannschaft. Denn gegen Braunschweig verletzte sich dann auch noch Neuzugang Michael Akoto. Er wurde in der 43. Minute für Chris Löwe ausgewechselt. „Es war eine Vorsichtsmaßnahme. Er hat mir auch wieder zuverstehen gegeben, dass er weiterspielen kann. Aber die jungen Burschen sin etwas überehrgeizig und dann scheppert es“, sagte Trainer Alexander Schmidt. Zuvor musste Akoto nach einem harten Foul am rechten Bein behandelt werden. Schmidt wusste zu der möglichen Verletzung des 23-Jährigen.
„Zurzeit ist es echt kurios. Langsam reicht es auch. Im Hinblick auf den Saisonstart ist das echt ein Problem. Es dürfen jetzt nicht noch mehr werden“, sagte Morris Schröter in der Halbzeitpause zu der länger werdenden Verletztenliste.
Das Spiel gegen den Zweitliga-Absteiger war in der ersten Halbzeit ausgeglichen. Beide Mannschaften kamen zur ihren Torchancen. Die größte auf Dresdner Seite hatte der Südkoreaner Jong-min Seo, dessen Schuss aus elf Metern kurz vor der Linie geblockt wurde (27.). Auch Heinz Mörschels Abschluss aus 23 Metern in der 16. Minute war gefährlich.
Polizei sucht nach weiteren Tatverdächtigen
In der zweiten Hälfte nahm Schmidt Neuzugang Schröter und Christoph Daferner vom Platz und brachte Max Kulke, der erst am Morgen ins Training eingestiegen war, und Pascal Sohm. Der Stürmer konnte in der 86. Minute das einzige Tor des Tages erzielen. Nach einem Eckball von Max Kluke und einer Kopfballverlängerung landete der Ball bei Sohm, der ihn nur noch über die Linie drücken musste.
Ansonsten passierte in der zweiten Hälfte nicht viel. Auffällig waren dagegen vor allem die Dynamo-Fans. Neben der lautstarken Unterstützung ihrer Mannschaft zündeten sie mehrmals Pyrotechnik. Insgesamt waren laut Veranstalter rund 500 Zuschauer im Stadion.
Vor dem Spiel suchte die Polizei mithilfe von Kamera und Fahndungsplakaten nach weiteren Tatverdächtigen, die mutmaßlich an den schweren Ausschreitungen am 16. Mai in Dresden beteiligt gewesen sein sollen. Damals waren nach dem Aufstieg in Stadionnähe 185 Polizisten sowie Journalisten und unbeteiligte Fans verletzt worden. Die Krawalle waren von ungefähr 400 Hooligans ausgegangen. Mit einer Öffentlichkeitsfahndung sucht die Polizei derzeit nach 20 mutmaßlichen
Tätern. Bisher sind zehn Täter bekannt.
Dynamos Aufstellung: Broll - Akoto (43. C. Löwe), Will, Knipping - Schröter (45. Kulke), Will, Stark, Herrmann (60. J. Löwe), Kühn (84. Gollnack) - Mörschel - Seo (53. Harres), Daferner (45. Sohm).
Schiedsrichter: Michael Wilske (Breitleben)
Zuschauer: 500
Tore: 1:0 Sohm (86.)